Lesbarkeitsanalyse - Wörter ausblenden

Ich habe festgestellt, dass einzelne Wörter den Lesbarkeitsindex eines Textes extrem beeinflussen können. Das macht Sinn, wenn man für dieses Wort ein besseres Synonym finden kann.

Bei feststehenden Begriffen ist das aber kaum möglich. In meinem Buch kommen Behörden vor, die nun mal einen festen Namen haben. Wenn also z.B. der Begriff „Bundesnetzagentur“ im Text vorkommt, sinkt der Index um lockere 30 % ab.

Daher meine Frage: kann man einzelne Wörter aus der Analyse herausnehmen? Sie quasi als nicht relevant markieren?

Du könntest die Lesbarkeitsanalyse auch auf „Sachbuch“ einstellen (rechter Mausklick auf das Auge in der unteren Leiste), dann ist das nicht so sensibel. Aber auch das hat seine Grenzen. Selbst jener bei „Fachbuch mit komplexen Inhalten“ errötete vor dem Wort musculus sternocleidomastoideus. Man muss das aber nicht so streng sehen, glaube ich, und mehr an die Leser als an die armen Programmierer denken. Die sind bei aller Kompetenz ja auch keine Spezialisten für eh alles.

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Tatsache ist leider, dass ein Wort wie „Bundesnetzagentur“ das Lesen ein wenig mühsamer macht. Da muss ich der Lesbarkeitsanalyse (noch so ein langes Wort) recht geben.

Das Ziel von Lesbarkeitsanalyse und Stilanalyse ist eigentlich nicht, dass man alles Angezeigte eliminieren muss. Sondern, dass man auf alles aufmerksam gemacht wird, was möglicherweise eine Schwachstelle sein könnte, für die man mit der Zeit betriebsblind geworden ist. Hat man die Schwachstellen bewusst angeguckt und entschieden: „Ja, die rote Lesbarkeit muss in diesem Abschnitt so sein“, dann ist doch alles gut.

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P.S.: Ich habe festgestellt, dass fast alle Witze, die ich in meinem Buch mache, rote Lesbarkeit haben. Ich habe halt einfach den „roten“ Humor. :grin:

Und du behauptest immer, dein besonderer Urlaubsort wäre ein Alleinstellungsmerkmal … :slight_smile:

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Das Alleinstellungmerkmal, mit dem ich vielleicht bei einem Verlag punkten kann.
Ich schätze, ich sollte lieber nicht ins Exposé schreiben: „Meine Testleserin sagte, beim dritten und vierten Lesen fand sie meine Witze lustig“

Natürlich nicht! Du solltest ins Exposé schreiben: „Ich habe als einzige einen roten Humor.“

Zurück zum Thema, @Koebes :
Du musst bei der Lesbarkeitsanalyse nicht unbedingt im grünen Bereich bleiben. Wenn alles rot ist, solltest du jedoch hellhörig werden und noch mal genau nachsehen, ob das Rote an den Fachbegriffen liegt oder an anderen Formulierungen.

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Meistens wird es besser, wenn ich die Fachbegriffe einfach mal gegen ein einfaches, aber unsinniges Wort tausche. Seltsamerweise wird der Text dadurch lesbarer. Komisch.

Mir ist schon klar, dass die Lesbarkeitsanalyse eine Hilfestellung ist und kein Killerkriterium für einen Text. Dennoch versuche ich, zumindest die roten Bereiche zu verbessern. Mal gelingt mir das durch einfache Umstellung des Textes oder Austausch einzelner Wörter. Es kommt aber auch vor, dass simple Texte eine Lesbarkeit von unter 20 % haben. Die kann ich ändern, bis ich schwarz werde, ohne Besserung.

Genau darum solltest du sie nicht ändern. Du musst keinen grünen Text produzieren, das ist ein Trugschluss. Dasselbe gilt für die Stilanalyse, wenn sie Wortdoppelungen anmeckert. Wenn ich ein Fachbuch über Pferde verfasse und sich das Wort „Nüstern“ häuft, dann ist das eben so. Ich käme nie auf die Idee. irgendwo „Nüstern“ durch „Nasenlöcher“ zu ersetzen. Dann wäre es auch kein Fach-/Sachbuch mehr.
Lös dich vom grün als erstrebenswertes Ziel für den Gesamttext. Das ergibt keinen Sinn.

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Du hast recht. Manchmal wird der Text schlimmer, wenn ich ihn verbessere. Ich sollte doch mehr auf meine innere Stimme hören.

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Ach, mir ist noch was aufgefallen. Manchmal stelle ich fest, dass ich solche „schlechten“ Passagen auch einfach löschen kann, ohne dass der Sinn darunter leidet. Weniger ist halt manchmal mehr.

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Nun hast du den Sinn erfasst, wozu die Stilanalyse unter anderem nützlich sein kann.

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Die Lesbarkeitsanalyse ist, aus meiner Sicht, auch immer zu betrachten im Hinblick auf die Zielgruppe.
Zum einen kann ich durch die Einstellung hin zu „Sachbuch“ sie beeinflussen. Wird das Buch für Fachleute geschrieben, müsen Fachbegriffe rein. Ohne Fachbegriffe ist die Erklärung von Sachverhalten oft langatmig. Mit dem Fachbegriff ist es mit einem Wort getan.

Gruß aus MG
Klaus

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Ein Pferdenaseloch darf dennoch nicht drin vorkommen, auch dann nicht, wenn ich ein Sachbuch für Leute schreibe, die nicht wissen, was ein Pferd ist.

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Es ist wichtig dem eigenen Empfinden zu folgen. Eine Lesbarkeitsanalyse kann auch mehr verwirren als Klarheit bringen.

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