Lesbar oder Schlafmittel?

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Servus miteinander!
Ich hab da den ersten Teil einer fan fiction story (Ausgangspunkt ist die Zeit nach dem Ende von HdR 3) - also eher für Menschen, die HdR und das Silmarillion gelesen haben …
Ich stell das einmal so als pdf rein. Disclaimer ist keiner drin, weil es für mich in erster Linie als Schreibstil-Probe gedacht war. Wäre trotzdem interessant zu wissen, ob das Werkl etwas taugt oder ob ich es in der Apotheke als Schlafmittel anbieten soll. Liebe Grüße VMK55

Last but not least wünsche ich Euch allen friedliche, beschauliche, bunte und erbauliche Feiertage, ganz so wie sie Euch gefallen!

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Ich bin vermutlich der falsche Probeleser, da ich HdR nie gelesen habe - bzw. beim Versuch gescheitert bin (während mein Sohn ihn gleich zweimal verschlungen hat).
Aber was soll ich sagen: ein „Schlafmittel“ habe ich hier nicht gelesen - Du hast es geschafft, mich trotz der eher beschaulichen Handlung zügig in eine schrullige, fantasievolle, vermutlich sehr an Tolkien angelehnte, Atmosphäre zu ziehen. Ich fühlte mich als Leser an die Hand genommen. Kompliment!

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Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr ich mir über Deine Anerkennung freue! Und finde es bewundernswert, wie Du bei der Auswahl Deines Lesestoffs über Deinen Schatten zu springen imstande bist … ich werde mir an Dir ein Beispiel nehmen und einmal science fiction lesen :slight_smile:

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@VMK55
Von Langeweile keine Spur.

Ich bin kein wahrer Kenner von »HdR« – ein paar Filmausschnitte mehr nicht. Daher habe ich zu Beginn Probleme gehabt, mich auf die zahlreichen unbekannten Namen und Figuren einzustellen. Dennoch entführt Deine Fan-Fiction-Geschichte, die Du geschrieben hast, einen in die reichhaltige Welt von »HdR«. Dein Schreibstil gefällt mir wirklich gut. Er fängt gekonnt die Essenz von Tolkiens Werk ein und bringt den Leser (in diesem Fall mich) näher an die Charaktere Legolas, Gimli und Baumbart heran. Die Szenerie und die Darstellung der Charaktere sind lesenswert, bildreich und lebendig beschrieben.

Weiter so!

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@Halmar
Es ist selten, aber ich bin einfach baff - ich bin im Moment - ich lösch grad diesen Text zum n-tenmal, weil ich im Moment gar nicht ausdrücken kann, wie sehr ich mich freu’ … danke!
Insbesondere, weil auch Du, wie schon
Donald313, kein ausgewiesener HdR-Aficionado bist und diesen Text trotzdem gelesen hast …
.

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Ich werde es mir gern mal durchlesen, ich gehöre zur Fantasy-Verschlinger-Fraktion und gebe dir daher gern Feedback aus Sicht eines Tolkien-Fans. Werde aber voraussichtlich erst morgen dazu kommen.

Was aber die Sache mit dem Disclaimer angeht, selbst wenn du einen hättest, ist das kein Freifahrtschein. Vom Grundsatz her ist es eine Urheberrechtsverletzung, ob der Inhaber des Urheberrechts (gilt ja 70 Jahre nach dem Tod und der Großmeister der Fantasy ist '73 gestorben) dagegen vorgeht, ist in seinem Ermessen.

J.K. Rowling ist bekannt dafür es nicht nur zu tolerieren, sondern sogar zu befürworten. Wie es bei Tolkien, bzw. Middle-earth enterprises (die die Rechte halten) aussieht weiß ich ehrlicherweise nicht. Vermutlich tolerieren sie es, solange es nicht kommerziell ist. Im Zweifel würde ich aber lieber nachfragen.

Die Tolkien-Erben sind möglicherweise nicht so tolerant, wenn es um Finanzen geht → Der Herr der Ringe: "Fortsetzung" muss vernichtet werden - Amazon verklagt

Oh - ich könnte mir gar nicht vorstellen, fan-fiction kommerziell zu verwerten. Ginge denn so etwas überhaupt??? Andrerseits: Es gab mal ‚Rhett‘ - eine legalisierte Fortsetzung von ‚Vom Winde verweht‘ - und die fand ich eher nicht ganz so toll. Originale sind eben schwer zu toppen.
Bis jetzt wird diese Stilübung höchstens ein kleines selbst ausgedrucktes Buch, das neben meiner Tolkien-Sammlung steht, weil ich mir quasi ein ‚Ende‘ nach meinen Ermessen schreiben möchte. Bin gespannt, wie Du es bewerten wirst. Liebe Grüße VMK55

Servus Fuxx!
Na gut - ich hab mir den Artikel durchgelesen, das Vorgehen des Autors find ich persönlich dummdreist … so etwas käme mir nicht in den Sinn. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht daran denke, meinen Text in Englisch zu übersetzen oder übersetzen zu lassen.

Ich wollte lediglich auf die Problematik hinweisen. Wie du damit umgehst ist deine Sache, ich lese dein Werk auf jeden Fall und geb dir dann Feedback dazu. Möchte dich nur nicht ins offene Messer laufen lassen :wink:

Genau das ist einer der Gründe, warum ich mich hier im Forum so wohl fühle :grinning:

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Hi @VMK55

dein Schreibstil liest sich gut und flüssig, von einem „Schlafmittel“, wie du es befürchtet hast, kann keine Rede sein. Trotzdem ein paar (kleinere) Anmerkungen meinerseits:

  • Passivkonstruktionen sollten möglichst vermieden werden - besonders gleich zu Beginn einer Geschichte. „… als der Schneefall stärker und Legolas ́ Stimmung immer gedrückter wurde.“ - das kannst du denke ich auch recht gut aktiv formilieren, z.B. „… als der Schneefall zunahm und Legolas’ Stimmung sich weiter verdüsterte“ oder falls ein direkter Zusammenhang besteht z. B. „… als sich mit zunehmendem Schneefall auch Legolas’ Stimmung weiter verdüsterte“ o.ä.

  • Am Anfang einer Geschichte solltest du außerdem nicht so schnell in einen Flashback wechseln. Das bremst deine Geschichte erstmal aus. Schon nach dem ersten Absatz springst du ja in eine Szene aus der Vergangenheit. Und wenn ich das richtig verstehe, wechselst du nur kurz zurück in die Gegenwart, um dann nochmal in den Flashback zu springen. Dieses Hin- und Herwechseln finde ich zudem etwas verwirrend. Was auch daran liegt, dass du deinen POV nicht konsequent verfolgst: „Gimli tauchte aus seinen Erinnerungen auf und wandte sich an den Freund: »Weißt du noch?« Legolas nickte. Auch er war mit seinen Gedanken bei der ersten ihrer gemeinsamen Reisen gewesen.“ - du bist hier eigentlich bei Gimli als POV, der aber nicht wissen kann, dass auch Legolas gerade daran gedacht hat.

  • Du benutzt sehr häufig Präpositionen der Gleichzeitigkeit - v.a. „als“, aber auch „während“. Ich gehöre zwar nicht zu denjenigen, die das per se als schlechten Stil werten, aber bei dir ist mir das dann irgendwie doch als etwas zu häufig aufgefallen.

  • Und nur eine kleine Randbemerkung: Du nutzt fälschlicherweise einen Akzent (´), wenn du eigentlich ein Apostroph (') meinst :slight_smile:

Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter!

Du sagst, du siehst die Fan Fiction eher als Fingerübung - hast du vor, auch was eigenes zu schreiben? Oder siehst du dich eher weiter in dem Herr der Ringe Kosmos?

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@skjald

Danke dafür, dass Du den Text gelesen hast. Dass es für Dich nicht langweilig war, freut mich sehr.

Zu Deinen Anmerkungen:

  1. Werde ‚verdüstert‘ verwenden - gefällt mir gut.

  2. Flashbacks: Das war auch meine Befürchtung. Ich werde mir etwas anderes überlegen, um die Seelenverwandtschaft der beiden zum Ausdruck zu bringen, die sich unabhängig voneinander beim zweiten Ausflug an den ersten erinnern.

  3. Ja, das Problem mit den Temporalausdrücken für Gleichzeitigkeit … während ich schreibe, versuche ich meine ‚als‘-Lastigkeit zu unterdrücken, allein es will mir noch nicht recht gelingen, was gezählte dreiundneunzig ‚alse‘ deutlich beweisen. Ich bleibe dran.

  4. Stimmt, das Problem mit dem Apostroph muss ich noch gesondert angehen.

So schön die Tolkien-Welt im HdR für mich ist, so muss sie doch ein Ende haben. Eben dieses will ich für mich (be-)schreiben.

Eine eigene fantasy story zu erfinden, wäre seeehr aufwändig. Ein paar Kurzgeschichten vielleicht …

Danke für Deine Anregungen - hab friedvolle Feiertage, liebe Grüße VMK55

Also zu meinem versprochenen Feedback, ich finde dein Werk außerordentlich gut gelungen. Tatsächlich haben mich die Flashbacks auch gar nicht gestört. Was mir sehr gut gefallen hat, dass du die Charaktere gut eingefangen und weitergeführt hast. Gut die Präpositionen sind ein berechtigter Einwand, aber letztlich kann ja jeder noch an irgendwas arbeiten.

Ehrlicherweise könnte ich mir dich gut als Dungen Master einer DnD-Runde vorstellen, die Story war spannend, stellenweise lustig (allein die Vorstellung wie Gimli über die Wurzeln stolpert) und ausreichend ausgemalt, um sie vor dem geistigen Auge erleben zu können. Mir gefiel auch gut, wie du auf die Problematik der Elben in Mittelerde eingehst.

Was mir persönlich gefallen würde, wenn Legolas in seinen Gedanken bei elbischen Namen bleiben würde. Ich denke nicht, dass Legolas sich nach Bruchtal zurückversetzt fühlen würde, sondern nach Imladris. Aber das sind dann wirklich persönliche Befindlichkeiten, das tangiert vermutlich wenn überhaupt Hardcore-Fans. Der durchschnittliche Herr der Ringe „Fanboy“ würde möglicherweise nicht mal wissen, welchen Ort du mit Imladris meinst, Bruchtal können einfach mehr Leute zuordnen.

Wenn ich mir eine weitere Fingerübung wünschen dürfte, mich würde brennend interessieren, was Radagast so treibt. Gern auch als in sich geschlossene Kurzgeschichte. Der Ärmste bekommt viel zu wenig Aufmerksamkeit.

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Oh - Radagast, mein Liebling unter den Istari, nebst Mithrandir natürlich.

Ich hatte einst die Idee, die beiden Elbenprinzen Eluréd und Elurín, Diors Söhne, von einem Istar finden zulassen - geht sich aber mit den Zeitaltern nicht aus. Jetzt gibt es ein Fragment mit einem frei erfundenen Charakter, der die Knaben zur Insel Balar bringt.

Aber in den Braunen Landen könnte ich mir den naturnahen Radagast gut vorstellen. Ich werde darüber jedenfalls gerne nachdenken :wink:

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Deine Geschichte liest sich flüssig und lässt den Stil von Tolkien erkennen. Klar, der Feinschliff mit Wiederholungen und dem geliebten „als“, das sehr häufig vorkommt - da kann man nochmal drauf schauen. Aber mir ist die Handlung wichtiger, und die ist sehr gut gelungen. Vor allem gefällt mir die Tatsache, dass bei der Frau Ilmare so viele unterschiedliche Leutchen aus Mittelerde vertreten sind, und sogar ein Ork! Außergewöhnlich und für diesen seltsam freundlich-besitzergreifenden Ort natürlich eine tolle Möglichkeit.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich eigentlich keine Fan Fiction lese. Dennoch hat mir der Text sehr gut gefallen. Er macht mir Lust, die Trilogie gleich nochmal zu lesen. Denn die Welt, die Tolkien erschaffen hat ist eben einmalig.
Und ich denke so bei mir - du schreibst in sehr schönem, erzählerisch feinem Stil - wäre toll, wenn du damit deine eigenen fantastischen Welten beschreiben würdest. Ist ne Menge Arbeit - klar. Aber auf einen Versuch könntest du es mal ankommen lassen. Du schreibst ja, dass evtl. Kurzgeschichten möglich wären. Fände ich schön!
Viele Grüße, und danke für den Text. :smiley:

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Servus Pütchen!

Wenn ich wieder ein wenig Appetit auf J.R.R. machen kann, freut mich das :slight_smile:

Es wird ja oft darauf hingewiesen, dass der Prof Sprachwissenschaftler war und das ganze Tolkien-Universum nur dafür geschaffen hätte, um seine Sprachverliebtheit auszuleben. Leider glaub ich das jenem Herrn, der höchst romantisch Lùthien und Beren auf den Grabstein für seine Ehefrau und sich selbst meisseln ließ, nicht.
Wobei - das Silmarillion ist im Vergleich zu HdR großes Drama. Hurins Kinder detto.

Wenn Du die beiden Teile schon gelesen hast, würde mich Deine Ansicht darüber interessieren …

Liebe Grüße
VMK55

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Hi VMK55,

Du hast mich erwischt! :smile:
Das Silmarillion liegt bei mir auf dem Tisch. Ein Geschenk (von mir, für mich) zum Geburtstag. Leider noch nicht gelesen. Aber…, bald!
Was nun die Entstehung des Tolkien-Universums betrifft - da gebe ich dir vollkommen Recht. Sicher hat Tolkien durch seine Leidenschaft für Sprachen einen besonderen Zugang zu der Art der Geschichten und der Wesen, mit ihren eigenen (seinen erfundenen) Sprachen.
Aber wer solch epische Werke schreibt und so viele spezielle Charaktere erschafft, der ist eben nicht nur verliebt in Sprache - sondern auch in seine Figuren. Was ja eine wirklich wunderbare Sache ist - heute. Aber damals, als Tolkien schrieb, war es vielleicht nicht so gut, eine solche Nähe zu (rein aus der Fantasie entsprungenen) Wesen öffentlich zu äußern.
Aber am Ende (siehe Grabstein), kommt doch die tiefe Verbundenheit mit seiner Frau und seinen Figuren ans Licht. Er hat viele seiner Geheimnisse mit sich genommen. Das macht ihn für mich nur noch viel interessanter und vielschichtiger!

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