Print generell
Papyrus 12 liefert ja etliche auf gute Lesbarkeit abgestimmte Vorlagen für Deine Projekte (gleich oder im Buchdesigner auch mit wenigen Klicks nachträglich einstellbar).
Papierformat
Am meisten Text ohne Mehrkosten bekommst Du bei 6x9 Zoll (US Trade) aufs Papier. Das ist ein wertiges Papierformat, der Leser hat was in der Hand, Du hast Platz für gefällige Ränder, aber bei 6x9 Zoll wird Dir von den Dienstleistern im Druck noch kein Überformat berechnet.
Ist Dir 6x9 zu groß (bspw., wenn Du gar nicht so viele Seiten hast und es „dicker“ haben möchtest), dann empfiehlt sich auch das ebenfalls häufig genutzte Format 5.5" x 8.5" Digest.
Stehst Du mehr auf metrische Formate, dann halt DIN A5, das ist ähnlich.
Willst Du einen richtig edlen, teuren Schinken abliefern (gebunden statt Klebebindung etc.), dann heißt „Royal“ (6.14 x 9.21 Zoll) nicht nur so, sondern ist ein Klassiker für elegante Bücher mit echtem Kleberücken.
Ich würde aber erst einmal in DIN A4 schreiben (z.B. im vorletzten Projekt-Schritt „Schönes Schreiben“ wählen), so kannst Du Dir auch Probedrucke machen.
Layout im Buchdesigner via Vorlage oder manuell
Dann, wenn ich ans Layout gehe, erledige ich das am Schluss mit dem Buchdesigner.
Eine gute Vorlage fürs Papierformat 6x9" ist „Zeitgenössisch“, das hat satte Ränder:
Einen breiten Bundsteg für die Klebung, so dass man das Buch nicht so weit „aufbrechen“ muss, um innen lesen zu können, und einen breiten Außenrand, so dass der das Buch haltende Daumen des Lesers nicht den Text verdeckt.
Hast Du besonders viele Seiten, solltest Du den inneren Rand, den Bundsteg, noch etwas breiter machen, denn je dicker das Buch, desto mehr geht für die Klebung drauf.
Alternativ nimmst Du die Vorlage „Krimi“ für 5.5 x 8.5". Kleiner würde ich im Papierformat nur gehen, wenn Du einen Verkauf über Bahnhofs-/Flughafen-Kioske anstrebst, aber da kommt man als Selfpublisher erst einmal nicht hin, sondern eher nur über Verlage.
Zeichensatz, Schriftgröße und Zeilenabstand
Als Fließtext-Zeichensatz empfehle ich den Klassiker „Garamond EB“ oder den ähnlichen, aber einen Hauch moderneren „Lora“, der aber immer noch optimal lesbar sind. Unbedingt sollte es ein Serifen-Font mit den kleinen Lese-Führungen an den Buchstaben sein, das sind die Leser gewohnt, das Auge bleibt besser in der Zeile.
Unsere Leser werden auch immer älter ;-), daher nicht unter 11 Punkt in der Größe gehen, hast Du besonders ein älteres Publikum im Auge, dann geht auch 12 Punkt.
Die Zeilenhöhe auf dem voreingestellten Faktor 1.35 lassen, dann hat der Leser den schönsten Eindruck vom optischen Durchschuss mit dem Weiß der Zwischenräume zum Dunkel der gedruckten Zeilen, das sollte subjektiv gleich wirken.
Die Vorlagen vom Buchdesigner achten auch darauf, dass es nicht zu viele und nicht zu lange Zeilen werden, nahe dem Lesbarkeits-Optimum von 30 Zeilen x 60-70 Zeichen.
Für die Überschriften kannst Du im Kontrast zum Serifen-Font für den Fließtext einen klassischen, unaufdringlichen „glatten“ Sans-Serif Zeichensatz nehmen, „Open Sans“ zum Beispiel, oder, wenn es einen Tick verspielter sein darf, aber im Rahmen bleiben soll, ich mag „Cinzel“.
Sonstiges
Ansonsten noch die Buchdesigner-Voreinstellungen einfach „an“ lassen:
- Gespiegelte Seiten setzen Dir die Ränder nicht nach „links“ ↔ „rechts“, sondern nach „innen“ ↔ "außen.
- Eingerückter Text" bewirkt, dass Dir Papyrus passend nach dem in Deutschland üblichen Buchsatz alle Absätze einrückt, außer den Zeilen nach einer Überschrift oder einer Leerzeile.
- „Register halten“ fügt automatisch so viel Platz bei der Überschrift ein, dass die Fließtext-Zeilen von linken und rechten Seiten immer miteinander „fluchten“, also in Gedanken verlängert aufeinander stoßen, das gibt ein schönes ruhiges Lesebild.
Das ist, wie ich rangehen würde, aber man kann ja mit dem Buchdesigner fast unendlich mit dem Layout herumspielen und alles einfach mal ausprobieren und sich anschauen, wie’s aussieht.
Wie oben schon gesagt, arbeite ich lieber erst einmal in DIN A4 und mache das Layout am Schluss, andere möchten lieber gleich sehen, wie ihr Text „wirkt“, und arbeiten im bereits gesetzten Format.
Hast Du dann doch einen Verlag gefunden, der Dir besser erscheint als der Weg des Selfpublishings - Verlags-Normseiten sind auch nur einen Klick entfernt, das [N] Icon in der Symbolleiste macht Dir eine Kopie von Deinem Buch in Normseiten für eben Verlage oder Agenturen.
Wenn noch Fragen offen sind, her damit, ich bin offensichtlich gerade in Schreiblaune 