habe ich mich davor gedrückt.
Mein Name ist tatsächlich Nina und ich lebe in Stuttgart. Ich habe mein bisheriges Leben immer südlich des Weißwurst-Äquators verbracht und habe auch nicht vor, das zu ändern. Wir Süddeutschen ticken einfach ein bißchen anders.
Etwas über die erste Hälfte meines Lebens habe ich im münchner Outback verbracht, nach meinem Informatik-Studium hat es mich dann der Liebe wegen nach Stuttgart verschlagen und da die Liebe immer noch andauert, bereue ich nichts. In den darauf folgenden 15 Jahren habe ich mich als Web-Entwickler, im Vertrieb mit Support und Schulungen, als Web-Designerin und Frontend-Entwicklerin und nun als IT-Architektin betätigt.
Das Schreiben begleitet mich seit meiner Jugend, in einem einer Sinus-Kurve ähnelndem Verlauf. Ich hatte einen Tiefpunkt, als ich meine Werke ausversehen mit einem Image meiner BS-Partition überschrieben habe und meine Sicherung - daaaaamals noch auf Diskette - sich als fehlerhaft erwies. Lange schrieb ich gar nicht mehr, dann jahrelang nur noch auf Papier, mit Füller, vor dem Schlafen. Mein Mann - die oben erwähnte Liebe - hatte schon eine sehr gute Imitation des über die Papier kratzenden Füllers drauf. Dann kam die Cloud, ein hübsches Hybrid-Ultrabook und mein Mann ersetze seine Füller-auf-Papier-Imitation durch eine Finger-auf-Tastatur-Imitation.
Vor etwa zwei Jahren zeigte ich dann mein vollständigstes Werk - das mich seit etwa zwanzig Jahren begleitet - einer Freundin und ihr Feedback war sowohl vernichtend als auch aufbauend genug, um mich die Arschbacken zusammenkneifen zu lassen, damit ich mir theoretisches Wissen über das Schreiben aneignete und langsam meinen Schreibstil verbesserte. Bilde ich mir zumindest ein. Es hat zumindest ausgereicht um diese in zwanzig Jahren gereifte Geschichte zu einem - natürlich völlig anderen - Ende zu bringen und eine zweite Geschichte innerhalb eines Jahres zu vollenden.
Persönlich würde ich mich eher unter die Pantser als unter die Plotter einordnen, auch wenn ich ziemlich viel Erfahrung mit dem Aufbau von Plots habe. Ich spiele seit meiner Jugend Pen&Paper - auch als Spielleiter - und mache genauso lange LARP. Wenn man von seinen Spielern erwartet, dass sie einen Plot lösen, muss dieser logisch nachvollziehbar sein. Wenn er es nicht ist, werden sie ihn nicht lösen und außerdem nehmen sie ständig alles was man ihnen an Szenen, Charakteren und Orten bietet auseinander. Sie finden zuverlässig jeden Fehler, jede Unstimmigkeit, jeden Widerspruch. Dass sich die Charaktere meiner eigenen Geschichten nicht immer so verhalten und entwickeln, wie ich es anfangs vorgesehen habe, ist für mich daher glücklicherweise ein gewohnter Prozess und ist für mich der eigentliche Spaß am Schreiben.
Um Papyrus bin ich etwa ein Jahr lang herum geschlichen, bevor ich mir schließlich Version 8.5 geleistet habe und habe es seitdem auch nicht bereut