Kurzgeschichte "Frei"

Dein Schreibstil, Pferdefrau, empfinde ich auch als sehr angenehm, nur inhaltlich bin ich über zwei Punkte gestolpert:

Ich bin wahrlich keine Fachfrau beim Segeln, aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, würde man ein großes Schiff nicht einfach wegen eines Blinden Passagiers wenden. Dafür ist es viel zu abhängig von Gezeiten in Küstennähe, Strömungen und Windrichtung.

Der andere Punkt: Ich bin mir nicht sicher, ob Deine Lady wirklich authentisch ist. Klar, sie will unabhängig sein, ihre eigenen Entscheidungen treffen. Aber sie ist auch das Produkt ihrer Erziehung, und die ist im Britischen Empire sehr strikt gewesen. Es fällt mir sehr schwer zu glauben, dass sie flucht, Alkohol aus der Flasche trinkt und sich heimlich auf ein Schiff schleicht (Was gar nicht so einfach ist, wie es immer dargestellt wird). In ihrer Position und mit ihren finanziellen Mitteln würde sie eher einen Kapitän bestechen, sie mitzunehmen. Und mit genug Goldmünzen würde sie immer einen finden, der dazu bereit ist.

Super, dass Du weitermachst! Ich bin gespannt.

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So, hab das Ganze noch mal überarbeitet. Das muss vorerst mal reichen.

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Auch ich finde deinen Schreibstil sehr angenehm, die Dialoge lesen sich gut. Ich habe die Szene genau vor Augen, die Reaktionen, das „Warzenschwein“ :D… Und die jetzt beschriebene, resolute Tante ist mir doch gleich sehr sympathisch.:heart_eyes:

Ich bin über zwei Sachen gestolpert, die ich nicht ganz umreiße. Das kann aber auch an dem langen Tag liegen… :coffee: :wink:

Aber jetzt hat der Vater doch konkrete Pläne für die Zukunft seiner Tochter, warum sollte er dann so vergebend mit demjenigen sein, der seiner Tochter zur Flucht gen Tante verhilft, die all diese Pläne sabotiert?

Und mir fehlt noch ein bisschen das Verständnis wie John von

zum Entschluss kommt sie nicht nur doch mitzunehmen sondern auch noch als Schiffsjungen zu verdingen und auszupeitschen :scream:! Bold!
Seine Idee muss verdammt gut sein,… ich komme nicht ganz dahinter was für ein Geistesblitz ihm da gekommen ist, der diese 180° Wende (immerhin sind wir am Ende der Szene bei:

) auslösen konnte.

Das ist ein Aufhänger um dran zu bleiben (sogar mehr noch als das Sinnen der jungen Lady auf Rache ), aber ich persönlich bräuchte dann sehr bald eine genauere Vorstellung davon, welcher Natur seine alles verändernde Erkenntnis war, sonst stürze ich in Unglauben. :wink:

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Hallo Pferdefrau, auch mir hat es gut gefallen. Die Überarbeitete Version läßt sich gut und angenehm lesen. Ein kleines Problem habe ich mit dem Auspeitschen. Oder sagen wir es so, dass der Kapitän verdammt mutig sein muss. :slight_smile: Aber schön geschrieben,.

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Da hatte ich ein bisschen die jüngste Tochter der Bennets aus “Stolz und Vorurteil” als Vorbild: Sie gibt nichts auf Konvention. Sie lebt unverheiratet mit einem Mann zusammen, ist vergnügungssüchtig und denkt nicht über die Konsequenzen nach, die ihr Verhalten auslöst (1813 ein ziemlicher Skandal).
@Asches
Du hat recht. Die Aussagen über den Vater sind widersprüchlich.

»Wenn das mein Vater erfährt.«
»Nur zu, sagt es ihm. Ich bin sicher, er wird es mir nicht übelnehmen.«
Hier vielleicht eher die Tante ins Spiel bringen.

Die Idee dahinter ist, dass er sie wie alle anderen auf dem Schiff behandelt, um ihr evtl. die ersehnte Freiheit mading zu machen (er könnte ihr ja seine Kabine überlassen und sie wie eine Lady behandeln).
Er peitscht sie aus, weil er sein Gesicht vor der Mannschaft wahren will bzw. muss.

Seine Unschlüssigkeit liegt darin, dass sie ihm zwischen seine geordnete Welt kommt, in der Frauen ihren festen Platz haben. Er ist verärgert, verwirrt, evtl. auch fasziniert und vielleicht hat er so gar keine Erfahrung mit Frauen. Muss ich jetzt mal schauen in welche Richtung es gehen könnte.

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Das ist vielleicht nicht so ein gutes Vorbild für deine Figur. Kitty bricht mit Konventionen, aber nicht, weil sie sich bewusst dagegen auflehnt, sondern weil sie verwöhnt ist, nur auf ihr Vergnügen aus und auch ein bisschen dumm. Sie kapiert überhaupt nicht, was an ihrem Verhalten falsch sein könnte. Sie ist die jüngere Version ihrer Mutter (bereits im ersten Kapitel als einfältig charakterisiert), die sie darin bestärkt, den Offizieren nachzulaufen und jede Konsequenz, die solche ein Verhalten nach sich zieht, klein redet und von ihr fern hält. Kitty lässt sich von Mr. Wickham überreden, mit ihm durchzubrennen, weil sie glaubt, er würde mit ihr nach Schottland gehen und sie dort heiraten. Das glaubt sie auch noch, als sie in London sind und Wickham die Hochzeit immer weiter hinausschiebt. Sie bleibt aus ihrer beschränkten Sicht also durchaus innerhalb gesellschaflicher Normen.

Da gibt es mit Sicherheit besser Vorbilder, z.B. Georgiana Spencer aus “Die Herzogin” oder “Suffragette- Taten statt Worte”. Aber bei Lady Spencer wirst du sehen, dass ihre Form der Auflehnung sich in sehr engem Rahmen bewegt und die Sufragetten erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts richtig aktiv wurden.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich mag Figuren, die sich gegen ihre vorgezeichnete Rolle auflehnen, sowas ist immer eine große Motivation, die mich als Leser mitnimmt. Mich stört es nur, wenn ich das Gefühle habe, dass eine Geschichte aus ihrem geschichtlichen Kontext gerissen wird und Elemente enthält, die nicht ihrer Zeit entsprechen. Und wenn ich von Lord X und Lady Y lese, habe ich einfach ganz bestimmte Erwartungen, dafür gibt es einfach genug zeitgenössische Literatur. Aber da bin ich vielleicht auch kein guter Maßstab; Bridgerton ist ja nun auch nicht besonders geschichtstreu und trotzdem erfolgreich. Also, go for it. :slight_smile:

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Muss eine Figur sich immer auf einer hehren Mission befinden, um Konventionen zu brechen? Da bekommt eine Geschichte auch schnell einen moralisierenden und belehrenden Touch. Da ist mir die Variante, dass dies aus Dummheit, Vergnügungssucht, Liebe oder reiner Dummheit passiert und vielleicht anschließend eine Eigendynamik entwickelt, welche die Figur mehr oder weniger auf einen Kreuzzug zwingt, doch lieber und bietet auch mehr Raum für ambivalente Charaktere.

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Nö, muss sie natürlich nicht. Würde ich auch nie behaupten.

Ich bezog mich darauf, dass Kitty Bennett sich eben nicht aktiv widersetzt, sondern als Figur in der Beziehung passiv angelegt ist. Ganz im Gegensatz zu Pferdefraus Allison, die ganz bewusst aktiv wird und sogar ihr Leben aufs Spiel setzt, um ihre Ziele zu erreichen. Deshalb finde ich, dass Kitty Bennett kein gutes Vorbild für Allison ist.

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Hm, vielleicht je nachdem ob Du die fixe Idee des Captain an dieser Stelle schon konkretisieren willst.
Solltest Du das nicht wollen, dann würde ich bei obiger Szene vielleicht wirklich eher auf die Tante referenzieren.

Aber wenn sein Geistesblitz gleich mit dem Leser geteilt wird, so wie Du es nun hier erläuterst hast, dann finde ich kann sein Sinneswandel auch an dieser Stelle schon logisch erscheinen und vielleicht sogar noch etwas provokativer ausfallen, z.B. sinngemäß: “Nur zu, sagt es ihm. Er wird mir höchstens danken.”
Allison versteht dann natürlich nicht, was er meint, aber wir Leser wissen, dass er plant ihr die reale Härte und den fehlenden Luxus eines freien Lebens zu zeigen und er sie - so sein Plan denn aufgeht - damit vermutlich tatsächlich wieder direkt zurück in die Arme ihres Vaters treiben wird, noch dazu fügsamer.

Dann läge am Ende der Szene der Fokus auf der Frage: “Wird sein Plan aufgehen?” statt “Was ist sein Plan?” und natürlich zusätzlich auf Allisons eventuellen Racheplänen :).

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Lydia (so heißt die jüngste Tochter) hat sich getraut, was sich keine ihrer Schwestern getraut hätte (sagt sie selbst). Somit ist sie wohl kaum passiv.
Sie ist jetzt nicht so sehr Vorbild für meine Figur, ich hatte sie eher im Hinterkopf.

Für Fans von Jane Austen empfehle ich die BBC-Miniserie mit Colin Firth und Jennifer Ehle.

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Stimmt, da habe ich mich vertan.

Sie mag das so sehe, ihr Verhalten sagt aber was anderes, für mein Empfinden. Aber ich glaube, wir liegen mit unseren Meinungen gar nicht so weit auseinander. Und wenn Lydia nicht wirklich ein Vorbild für Allison ist, mache ich mir keine Sorgen mehr um sie. :slight_smile:

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Habe mich entschlossen, einen erotischen Roman daraus zu machen.
Hier schon mal einen Entwurf für einen Klappentext und die Frage, ob das auf Interesse stößt:

Die Lady und der Kapitän

Britische Kolonie Jamaika, Anno 1666

Lady Allison, Tochter des Gouverneurs von Port Royal, sträubt sich gegen eine arrangierte Heirat. Aus dem Wunsch heraus, ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen, flieht sie.
Auf ihrer Flucht begegnet sie Commander John Reed, Kapitän eines englischen Handelsschiffs, und ein Abenteuer ganz anderer Art beginnt …

Nie war es prickelnder zur See zu fahren.

Ich gebe zu, dass ich dieses Genre pseudohistorischer Adels-Kopulationsabenteuer nicht mag, von daher bin ich befangen, aber ich würde Titel und Klappentext überarbeiten. Beim Titel ploppte sofort die Assoziation “Angelique und der König”, “Angelique und der [insert random Adelstitel]”, usw. auf. Der Klappentext hat verteufelte Ähnlichkeit mit “Pirates of the Carribean”. Außerdem macht er zumindest mich nicht neugierig. Es fehlen Andeutungen auf die Handlung abseits der zu erwartenden kollidierenden Körper.
Pardon my french, mal gespannt wie Freunde dieses Sujets das sehen.

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Ich gebe zu, dass ich das Genre pseudohistorischer Adels-Kopulationsabenteuer durchaus ab und zu lese, wenn es mir durch Zufall unterkommt. (Klassische Situation: Man ist im Hotel im Urlaub und stößt auf das hoteleigene Bücherregal und liest mit Wonne alles, was da drin steht, darunter sämtliche Arztromane.)

@anon37238882 würde ich zustimmen, der Titel ist definitiv ausbaufähig. Hatte jetzt spontan sowas wie „Meerjungfrau wider Willen“ im Kopf lach Aber das passt hinten und vorne nicht. Musste nur an diese Gallionsfiguren denken…

Was den Klappentext angeht, hier mal ein Versuch:

Lady Allison, Tochter des Gouverneurs von Port Royal, sträubt sich gegen eine arrangierte Heirat und beschließt zu fliehen. Ein englischer Handelssegler kommt ihr da wie gerufen. Doch Kapitän John Reed ist ganz und gar nicht begeistert von seinem blinden Passagier. Allison hat nur eine Chance: Reed zu überzeugen - mit allen Mitteln. Bald stellt sich heraus, dass sie eine Wahl treffen muss - zwischen ihrer großen Liebe und der Freiheit…

Den letzten Satz fand ich ganz witzig, den würde ich so lassen.
Habe auch mal versucht, das hier

ein bisschen mit einzubeziehen…
Aber kenne natürlich deine Story nicht! Irgendwas in der Art, ein angedeuteter Konflikt, der über „die Zähmung der Wildkatze“ hinausgeht, wäre schon nice. :heart_eyes:

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@SchereSteinPapier: Schreibst du solche Klappentexte professionell? Kann man Dich engagieren? Mein Interesse an Pferdefraus Buch ist auf jeden Fall geweckt. :slight_smile:

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Danke euch allen.
Der Klappentext war ein Schnellschuss und muss auf jeden Fall überarbeitet werden.
Ich wollte nicht zu viel verraten, aber in diesem Fall ist es besser.
@SchereSteinPapier Danke für deine Beispiele. Damit kann ich arbeiten.

@RalfG Immerhin kennst Du die Angelique-Reihe. :slight_smile:
Ich habe die ganzen Bücher gelesen. Ist aber schon eine Ewigkeit her.

Was den Titel betrifft, bin ich für Vorschläge offen.

Da kommt es auf den Tenor deines erotischen Romans an. Soll er eher heiter, ernst, dramatisch etc. sein?
Heiter/ironisch: Stramme Masten, pralle Segel :smiley:
Romantisch: Seemannsliebe
Abenteuerlich: Der adlige Schiffsjunge (dann im Klappentext darauf hinweisen, dass Lady Allisons inkognito gemeint ist)
Dramatisch: *Der Kampf der Sturmbraut
*
Gib mir einen Tipp, in welche Richtung es gehen soll, dann kann ich dir gern ein paar Vorschläge machen.

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@RalfG :laughing:
Also: Es eher so eine Art Katz und Maus Spiel, zwischen den beiden. Durchaus witzig, aber nicht ironisch. Es gibt nur eine Liebesszene, aber eine ansprechende, anregende und liebevolle.
Auf gar keinen Fall soll es kitschig, derb, oder in billige Pornographie abgleiten.
Keine leichte Aufgabe, wie ich weiß.
Titel die mir noch so eingefallen sind:
Des widerspenstigen Zähmung
Verführt
Liebe lieber ungewöhnlich
The Love, the Lady and the Sea

Der hier könnte passen:
Schiffsjunge wider Willen

Oder:
From Jamaika With Love

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Öhm, bisher noch nicht. Aber vielleicht ist das ein Geschäftszweig, den ich mal ins Auge fassen könnte :stuck_out_tongue: Allerdings ist der Text noch zu lang, glaube ich.

Der gefällt mir! :thumbsup: Braucht dann nur n deutschen Untertitel, damit man weiß, dass es kein englischer Roman ist.

Kann man das dann unter Erotik verbuchen? Hätte dann eher gesagt, dass es eben ein Liebesroman ist. Was ja auch nicht schlimm wäre.

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