Kleiner Funke

Hallo, wie so viele andere, bin auch ich relativ neu in der Schreibwelt. Seit ich denken kann neige ich zu Tagträumen. Diese können aus allen möglichen Dingen entspringen. Alternative Handlungen (wage) angelehnt an Serien oder Filmen, aus Bildern die einen Eindruck bei mir hinterlassen oder auch aus Situationen der Realität.
Irgendwann kam mir in den Sinn sich vielleicht mehr mit diesen Tagträumen zu beschäftigen und sie zu mehr ausreifen zu lassen als nur diese Kurzgeschichten, die sie sind.
Also habe ich mal Papyrus erworben und bin dadurch auch an dieses Forum gestoßen. Ich habe mich an dem letzten Seitenwind beteiligt, wo ich auch meine Teile dazu geschrieben habe.
Nun aber will ich es zumindest versuchen eine meiner Tagträumereien auf Papier zu bringen, in Form einer Trilogie.
Vielleicht ein bisschen zu ambitioniert, aber die Geschichte hat das Potential, welches sich nur über eine Trilogie vollständig entfalten kann, wie ich finde.
Nun die Kernszenen dieser Geschichte spielen sich nun schon seit über ein Jahrzehnt immer wieder in meinem Kopf ab. Der ein oder andere wird vielleicht auch (später, wenn ich mehr Kapitel veröffentlichen sollte) erahnen, aus welcher Serie diese entsprungen ist, wenn auch nicht die kompletten Regeln und die exakte Welt übernommen wurden.
Aber zunächst möchte ich nur einen kleinen Ausschnitt meines Prologs hier ablegen, um überhaupt zu schauen wie mein Schreibstil überhaupt wirkt und ankommt. Schließlich sind das Träumen und das Schreiben zwei verschiedene Welten.
Wem mein langer Monolog hier nicht schon vergrault hat, bei dem bedanke ich mich. Ich freue mich auf eure Meinungen. Nun mein kleiner Ausschnitt des Prologs von Band 1:

Die Abenddämmerung setzte ein. Die Sonne berührte bereits den Horizont. Die Kutschen streiften durch die Landschaft. Zeit, dass sie ihr Nachtlager aufschlagen würden. Das Pferd zog den Wagen nun schon seit Mittag. Sein Neffe und seine Nichte lehnten sich von hinten an die Fahrerbank, auf die er saß. Beide wirkten müde und starrten aufmerksam in die Landschaft.
Gerade überquerten sie eine große Lichtung. Links und rechts des Weges ragten fast schon unheimlich wirkende menschliche Figuren aus der Erde. Mit verzweifeltem und furchterfülltem Ausdruck im Gesicht.
Seiner Nichte schien der Anblick stärker zuzusetzen als seinem Neffen. Sie hörte auf, sich über die Fahrerbank zu lehnen, und verschwand hinter ihm und griff nach dem Vorhang des Wagens und hielt ihn sich dicht an ihr Gesicht. Seinem Neffen schien jedoch im Gegensatz dazu, die Neugier gepackt zu haben. Er schaute fast jede dieser Gestalten genau an und studierte sie mit seinem Blick.
Jede Einzelne schien, als wäre sie auf der Flucht vor etwas, das aus der Richtung kam, in die sie selbst unterwegs waren. Denn die meisten Figuren schauten in ihre Richtung. Die, die es nicht taten, hatten nur den Kopf verdreht, um scheinbar nach hinten der Gefahr ins Auge zu blicken. Woher kamen diese Statuen? Jede war einzigartig. Als wären es echte Menschen gewesen, die zu Stein erstarrt waren.
„Wie lange noch?“, fragte seine deutlich verängstigte Nichte.
„Nicht mehr lange. Siehst du dort vorne den Wald?“
Nicht weit vor Ihnen begann der Weg, auf dem sie fuhren, in einen Wald zu münden, dessen Eingang nicht gerade einladender wirkte als die Figuren, an denen sie gerade vorbei gefahren sind. Gerade weil auch die Sonne nicht mehr ihren Weg auf den Boden des Waldes fand.
„Keine Sorge“, beruhigte er sie. „Nicht weit und wir erreichen eine Lichtung an einem See. Dort schlagen wir unser Nachtlager auf.“

4 „Gefällt mir“

Mmmh. Wie wäre damit: „Es wird Zeit, dass wir unser Nachtlager aufschlagen. Es dämmert bereits und die Pferde sind müde.“ Er blickte seine Nichte und seinen Neffen an, die neben ihm auf der Fahrerbank saßen und angespannt auf die seltsamen, menschenähnlichen Statuen starrten, die seit wenigen Minuten am Wegesrand auftauchten usw… Show don`t tell. Das gilt für den gesamten Prolog. Sonst wird es schnell langweilig. Gerade am Anfang musst du den Leser irgendwie packen.

Du müsstest einige Sätze umformulieren-dieser ist nur ein <Beispiel. Es liest sich nicht flüssig z. B. Verängstigt verschwand sie hinter dem Vorhang des Fahrerhäuschens… So hast du das, was du sagen willst, kurz und knackig rübergebracht.

4 „Gefällt mir“

Hey,
Vielen Dank für dein Vertrauen deinen Prolog vorzustellen. Lass dir von unserem Kommentaren aber nicht „abhängig“ machen, ob du dein Ziel verfolgst oder nicht. Verfolge dein Ziel und schreibe Weiter.
Zu deiner Szene: Ich sehe sie vor mir und ich weiß, welche Stimmung du ausdrücken willst.

Es gibt ein paar sprachliche Ungereimtheiten, auf die ich jetzt nicht komplett eingehen kann (schon spät :stuck_out_tongue: ) aber so als Idee:

Am Anfang wirken deine Sätze kurz und isoliert zueinander. Beschreibend und nicht verknüpft. Kleine Anpassungen könnten schon helfen:
"Das beständige Galoppgeräusch der Pferde ließ seine Gedanken träge werden. Wie lange waren sie schon unterwegs? Seit Mittags? Inzwischen berührte die Sonne den Horizont und er fühlte den ersten Hauch Frost. Es wurde Zeit, ein Lager für die Nacht zu finden. … " (spontanbeispiel - nicht perfekt :wink: )

Dann das übliche „Show don´t tell“ → das muss man nicht sklavisch verfolgen, aber du schreibst sie wirken müde und starrten aufmerksam (wiederspricht sich) // und hier könnte stehen, dass sie gähnen, fast eingeschlafen aneinander lehnten. Oder ähnlich.

„fast schon unheimlich“ - bedeutet: eigentlich witzig und lustig? Das Wort fast negiert dann jede Erklärung, die folgt. :slight_smile:
„ragten aus der Erde“ klingt ein bisschen wie ein Baum → aus dem Boden gewachsen. Schreibe doch gleich, dass hier unheimliche Statuen stehen, die wie in der Flucht erstarrt wirken.

Der Onkel ist der Erzähler. Er ahnt, wie sich seine Nichte fühlt - er erzählt, wie sich sein Neffe fühlt, aber über ihn erfahren wir nichts. Du hättest hier die Chance etwas Innenleben des Onkels auszudrücken, also eine Meinung, wie er zu der Reaktion seines Neffen und der Nichte steht.

Wie gesagt: Die Szene an sich ist in Ordnung. Einfach ein bisschen an den Überleitungen arbeiten und an die Wirkung weiterer Sinne. Riecht der Wald nach irgendwas? Ist es warm, oder kalt? Windig?

5 „Gefällt mir“

Willkommen im Hogwarts der Literatur, liebe @Elio. Du willst Ezzes? Kriegst du.
Hier die letzten drei Absätze deines Textes, fett markiert, was mir ins Auge springt:
„Wie lange noch?“, fragte seine deutlich verängstigte Nichte.
„Nicht mehr lange. Siehst du dort vorne den Wald?“
Nicht weit vor Ihnen begann der Weg, auf dem sie fuhren, in einen Wald zu münden, dessen Eingang nicht gerade einladender wirkte als die Figuren, an denen sie gerade vorbei gefahren sind. Gerade weil auch die Sonne nicht mehr ihren Weg auf den Boden des Waldes fand.
„Keine Sorge“, beruhigte er sie. „Nicht weit und wir erreichen eine Lichtung an einem See. Dort schlagen wir unser Nachtlager auf.“

Alles klar? Ich glaube deine Nichte wäre nicht erfreut, wenn du dich nicht um einen grösseren Wortschatz umsiehst oder das Synonymlexikon im Papyrus nicht benutzt. Ist zwar nur eine Nichtigkeit, aber es liest sich nicht richtig.
Aber lass dir deine Freude nicht vernichten, die Szene ist nicht Nichts und macht Lust aufs Weiterlesen.

6 „Gefällt mir“

Zunächst, herzlich willkommen hier unter Gleichgesinnten und toll, dass du uns schon einen Einblick in dein Tun erlaubst. Es gehört Mut dazu! Dein Prolog-Ausschnitt macht durchaus neugierig, ich wüsste gerne, wer der Onkel ist.

Natürlich gibt es immer etwas zu bekritteln, aber das will ich nicht an einzeln sezierten Formulierungen festmachen, da wir alle, und das ist gut so, einen ganz eigenen Duktus haben. Aber zwischen den Sätzen „Zeit, dass sie ihr Nachtlagen aufschlagen würden“ (am Anfang) und „Dort schlagen wir unser Nachtlager auf“ (am Ende) geschieht eigentlich kaum etwas Erwähnenswertes. Die Handlung dazwischen wirkt auf mich zu statisch, zu aufreihend beschreibend im unwesentlichen Detail. Ich spüre den Schauer des Unheimlichen angesichts der Statuen nicht. Gerade in einem Prolog möchte ich gerne emotional ‚angefasst‘ und reingezogen werden, denn er ist der Appetizer für das, was folgt.

Dann gibt es Widersprüche, denn wer bspw. müde ist, wird kaum „aufmerksam in die Landschaft starren“. Oder: Eingangs ist von Kutschen (Plural) die Rede, dann nur noch von dem einen Wagen. Handelt es sich um einen Treck (fahrendes Volk, Händler, Flüchtende …)? Werde authentischer: Der „Fahrersitz“ einer Kutsche oder eines vom Pferd gezogenen Wagens heißt ‚Kutschbock‘ oder kurz nur ‚Bock‘.
Es ist vieles „scheinbar“ oder „anscheinend“ oder „wirkt wie“ – werde konkret, fühle dich in deine Charaktere hinein.

Aber das ist nur eine Meinung von noch hoffentlich vielen, die noch kommen werden und ohne Anspruch auf Richtigkeit – ich lerne selbst noch. Die Idee, deinen Tagträumen ein Zuhause in einem Buch zu schenken, ist schön. Also, unbedingt weitermachen!!

5 „Gefällt mir“

LiebeR Elio :wink: :grin:

Vielen Dank für eure Kommentare.
Ich habe versucht einige davon direkt mal umzusetzen. Andere wiederum passen nicht ganz zu dem was ich vor habe oder zu meinem Stil bzw. der Stimmung die ich hervorrufen will.
Der Prolog ist eher dafür da, ähnlich wie in Tausend und einer Nacht die eigentliche Geschichte zu erzählen. Obwohl auch der Prolog in der selben Welt der Geschichte spielt. Der Onkel erzählt die eigentliche Geschichte beim Lagerfeuer den zwei neugierigen Kindern. Aber ich muss zugeben es ist gar nicht so einfach die Geschichte in meinem Kopf gescheit auf Papier zu bringen. Gerade weil in meinem Kopf hauptsächlich die Schlüsselszenen vertreten sind und ich jetzt, da ich alles vernünftig in Reih und Glied bringen muss, mich ein wenig in den Details verliere.

Aber hier erst einmal meine überarbeitete Fassung:

Die Abenddämmerung setzte ein. Die Sonne berührte bereits den Horizont. Ihre Kutschen streiften durch die Landschaft. Zeit, dass sie ihr Nachtlager aufschlagen würden. Das Pferd zog den Wagen schon seit Mittag. Sein Großneffe und seine Großnichte lehnten sich von hinten an den Kutschbock und blickten verträumt in die Landschaft.
Sie erreichten eine große Lichtung. Links und rechts des Weges standen unheimlich wirkende menschliche Figuren mit verzweifeltem und furchterfülltem Ausdruck im Gesicht. Bei dem Anblick riss es seine verträumte Großnichte aus ihren versunkenen Gedanken. Sie richtete sich angespannt auf und verschwand hinter seinem Rücken, griff nach dem Vorhang des Wagens und hielt diesen dicht an ihr Gesicht.
Ihr Bruder hingegen wirkte weniger betroffen. Doch auch ihn riss es aus seinen Gedanken. Er jedoch schaute jede dieser Gestalten genau an und studierte sie mit seinem Blick. Neugierig blickte er nach links und rechts, als wolle er keine dieser Figuren übersehen.
Jede Einzelne schien, als wäre sie auf der Flucht vor etwas, das aus der Richtung kam, in die sie selbst unterwegs waren. Denn die meisten Figuren schauten ihnen entgegen. Die, die es nicht taten, hatten nur den Kopf verdreht, um scheinbar nach hinten der Gefahr ins Auge zu blicken. Woher kamen diese Statuen? Jede war anders als die andere. Als wären es echte Menschen gewesen, die zu Stein erstarrt waren.
Ungern fuhr er hier entlang. Zu viele Erinnerungen kamen auf. Sobald er diese eine Figur erblickte, konnte er nicht anders als sich wegzudrehen. Er konnte ihr nicht in die Augen blicken. Plötzlich spürte er wieder diese Narbe auf seiner Brust, die ebenso wie diese Gestalten ein Relikt dieser Zeit war. Er fasste sich an die Stelle, worunter sie sich befand. Trotz der Kleidung darüber war es ihm möglich, ihre genaue Beschaffenheit zu ertasten. Bilder des Gewesenen flimmerten in seinem inneren Auge auf. Längst vergangene Zeiten. Voll Schmerz und Trauer.
„Wie lange noch?“, fragte seine Großnichte mit wimmernder Stimme.
„Du brauchst dich nicht zu fürchten. Die können niemanden mehr etwas anhaben.“ versuchte er sie zu beruhigen. „Siehst du dort vorne den Wald?“
Nicht weit vor Ihnen begann der Weg, auf dem sie fuhren, in einen Wald zu münden, dessen Eingang keineswegs einladender wirkte als die Figuren, an denen sie vorbei gefahren sind. Vor allem auch, weil die Sonne dort den Boden des Waldes kaum beleuchtete.
„Wir erreichen bald eine Lichtung an einem See. Dort schlagen wir unser Nachtlager auf.“
„Werden um diese Zeit nicht die Schattenkatzen aktiv.“, merkte sein Großneffe unbedacht an, ohne an seine Schwester zu denken. Sie griff nach dem Arm ihres Großonkels und klammerte sich dicht an ihm.
„In dieser Region sind sie selten. Also keine Sorge.“, besänftigte er sie, während er ihn ermahnte. „Verängstige deine Schwester nicht geh lieber nach hinten. Und ruf deinem Großvater zu, dass wir bald unser Nachtlager aufschlagen.“

Hey Elio,

Es haben schon einige ihre Meinungen mitgeteilt, großteils kann ich mich da anschließen. (Aber ich sehe starrten aufmerksam nicht als Gegensatz zu müde. Ich finde das unterstreicht, dass sie trotz der Müdigkeit gebannt sind)
Etwas mehr Dynamik wäre toll.

Passiere tut hier… nichts. Das sind nur wenige Absätze, daher finde ich persönlich das nicht schlimm, ob es jedoch eine gute Idee ist damit anzufangen?

Ich erkenne hier die Intention des Autors (dir). Du willst dem Leser zeigen: Das ist wichtig.
Aber für den eigentlichen Plot passiert eben nichts.
Du könntest gleich zur Handlung z.B. am Lagerfeuer springen und diesen Teil vorerst rauskopieren.

Meine Ansicht - bin aber nicht versiert

1 „Gefällt mir“

Ja, einiges klingt deutlich runder, aber z.T. immer noch ‚umständlich erklärt‘, so wie der oben beispielhaft zitierte Satz. Ihr Anblick riss das Mädchen aus ihren Tagträumen und ängstlich drückte sie sich an den Bruder. Direkter sehen, fühlen, erfassen und beschreiben, erhöht das Tempo und die Anspannung.

Nur durch deinen Begleittext habe ich erfahren, dass Großnichte und Großneffe noch Kinder sind. Verwende Synonyme (Kinder, Schwester, Bruder, Junge, Mädchen, Alter?, die Kleinen …) damit der Leser sehen kann, was du siehst.

Vielleicht solltest du auch erst einmal ‚Strecke machen‘, also dir deine komplette Geschichte von der Seele schreiben. So siehst du, ob die Geschichte überhaupt über drei Bände erzählt werden muss oder ob ein knackiges Buch zu Gunsten des Tempos nicht ausreicht. Schreib sie so, wie du sie jemandem erzählen würdest, der deiner Zielgruppe entspricht und stell dir diese Person vor. Erzähle spannnend, reiße mit, wecke Emotionen, ohne auf den Stil zu achten, aber achte darauf, ob sich diese Person zu langweilen beginnt, ob du die Fakten zum Verständnis unmissverständlich vermittelst etc… Und am Schluss überarbeite alles (mit Hilfe) mehrfach und richte das Augenmerk auf den Stil.

Kleiner Tipp, weil mehrfach vorhanden:

Ein Punkt müsste entfallen, aber es ist eine Frage und das Fragezeichen käme hier hin. :wink:

1 „Gefällt mir“

Ich weiß nicht genau, warum der Satz mich so stört.
@Suse Meinung dazu?

In meinem Kopf ist deine Szene ein Gespann mit einem vierrädrigen Wagen (Reisekutsche, Zigeunerwagen, „verschwand hinter seinem Rücken, griff nach dem Vorhang des Wagens“).
Die Dinger waren schwer. Nicht vergleichbar mit dem Fahrsport heute. Also mindestens zwei Pferde.
Seit Mittag bei mittelalterlichen Wegen im Gelände. Tagesdistanz würde ich bei max 20 km pro Tag sehen. Mit Pausen, weil du sonst recht schnell ein krankes Pferd hast. Oder man hat Wechseltiere dabei, wie bei einem Trek.

Wie gesagt: ich weiß nicht, warum mich das so stört. Ich weiß ja nicht einmal, wo die eigentlich noch hinwollen. :see_no_evil: Vielleicht, weil der behutsam langsame Aufbau so etwas als Bild akzentuiert.

2 „Gefällt mir“

Ich habe weder die Geschichte gelesen noch kenne ich mich mit Kutschpferden aus.
Pferde sind im Schritt sehr lange ohne Pause belastbar. Im Schritt kommt man allerdings nicht sehr weit.
Ich habe früher 1 x im Jahr an einem 2-Tagesritt teilgenommen. Die weiteste Entfernung betrug 32 km. Dafür haben wir ca. 6 Stunden gebraucht, mit einer Pause von einer dreiviertel Stunde. Allerdings gab es auch einige Galoppstrecken und lange Trababschnitte. Am 2. Tag waren die Pferde vollkommen platt. Es haben fast ausschließlich gut durchtrainierte Warmblüter teilgenommen, die täglich 1 Stunde gearbeitet wurden, manche Pferde auch 2 oder 3 Stunden. Will sagen, es war für die Pferde sehr anstrengend, obwohl sie alle viel Kondition hatten und gut bemuskelt waren.

Trainierte Distanzpferde, in der Regel Vollblüter, schaffen bis zu 160 Kilometer am Tag.

Kutschpferde als Gebrauchspferde (also nicht im Fahrsport) sind in den allermeisten Fällen schwere Warmblüter oder Kaltblüter. Die sind nicht in der Lage, über lange Strecken ausdauernd zu galoppieren.
Um endlich auf den Punkt zu kommen: Ich sehe es ähnlich wie Michel. Mehr als 20 km am Tag sind vermutlich nicht drin und das Pferd braucht zwischendrin unbedingt Pause und vor allem Wasser! Zumindest, wenn man es nicht „platt machen“ will. Nicht zu vergessen, dass es auch schon mal vorkommt, dass ein Pferd ein Eisen verliert. Das bremst zusätzlich aus, gehört aber vermutlich nicht zur Geschichte.

6 „Gefällt mir“