Ich muss @Kick zustimmen. Auch für mich holpert der erste Satz. Um diesen Eindruck mal zu überprüfen, habe ich ihn mal durch die Lesbarkeitsanalyse von Papyrus laufen lassen: Der Index ist 34. Das erscheint mir zu wenig für den ersten Satz des Klappentextes.
Außerdem ist für mich, der ich nicht aus der Gegend komme (und mich natürlich nicht auskenne), egal, dass es die Wehrheimer Feldmark ist. Und was ist eine Weiden-Kuppel? Ich kenne Weiden als Baum, aber als Kuppel?
Der zweite Satz ist mir zu lang und zu verschachtelt. Zu viel Information für einen Satz. Trotzdem bleiben Fragen offen: Was machte Jules Klausner gerade zu dem Zeitpunkt dort? War das Opfer allein in dem Ballon?
Der Rest ist gut so. Allerdings habe ich ein inhaltliches Problem mit dem geflüsterten Hinweis des Opfers und dem folgenden Satz. Also, etwas genauer: Der Hinweis des Opfers schmeißt für mich das Kopfkino an. Er bringt mich zu diesen Fällen, in denen ein Außenseiter ermittelt (Inhaberin Handarbeitsgeschäft). Dieser Außenseiter traut meist seinem Bauchgefühl mehr, als die etablierten Ermittler. Und/oder er hat zusätzliche Informationen erhalten, wie hier. Alle Informationen aus dem ersten Absatz unterstützen diese Annahme. Dann wird im folgenden Satz aber verraten, dass die Kommissarin ermittelt, weil es „tatsächlich Mord“ war.
In der Geschichte mag das nicht auffallen, weil sich diese Entwicklung über viele Seiten aufbaut. Hier erscheint es mir aber unnötig, die Information des Opfers zu erwähnen, wenn denn sowieso ermittelt werden wird, weil auch die Polizei einen Mord vermutet. Der ganze schöne Konflikt eines privaten Ermittlers gegen die etwas bräsige Polizei, den man sich vorstellt, ist damit irgendwie dahin.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass der zweite Satzteil in dem Satz mit der Kommissarin das Problem ist. Die unumstößliche Feststellung, es sei Mord, nimmt an diese Stelle zu viel vorweg, finde ich. Wo ist da der Platz für die private Ermittlerin, fragt man sich.
Jetzt habe ich gerade noch einmal den ersten Entwurf gelesen und festgestellt, dass es die fraglichen Punkte dort viel klarer erscheinen. Es wird halt etwas mehr erklärt. Vielleicht ist der zweite Text doch etwas zu kurz und wirft deshalb Fragen auf. Möglicherweise gibt es einen goldenen Mittelweg.
Ein Problem scheint mir Tante Elli zu sein. Der geneigte Leser, der die anderen Bände kennt, weiß natürlich, welche Rolle sie spielt. Ich vermute irgendetwas zwischen älterer Mentorin und Nervensäge. Aber immerhin scheint sie die Dinge (also die Ermittlungen von Jules) ins Rollen zu bringen. Deshalb sollte sie erwähnt werden. Für den Neuleser hingegen, der noch nichts kennt, kommt sie wie Kasper aus der Kiste. „Wer ist Tante Elli?“, fragt man sich da.
Zum Ende kann ich mich nur @Kick anschließen:
In diesem Sinne: Viel Erfolg