Klappentext für Erotic-Fantasy-Roman (keine Angst, ist jugendfrei ;-) )

*»Du bist ein strohdummes Mädchen!« *
So von ihrem alten Meister Sarvolian von Greifenthal beschimpft und beinahe missbraucht, erhält Lunara von ihm den Auftrag, einen Kristall aus dem Schloss seines Erzfeindes Maradin Zedernschatten zu stehlen. Vorher darf sie bei ihm nicht mehr weiter die Zauberei erlernen.
Lunaras verzweifelte Tat misslingt. Stattdessen freundet sie sich mit Maradin an, der ganz anders ist, als sie erwartet hat: jung, freundlich und überaus gutaussehend. Gerne nimmt sie sein Angebot an und wird seine Schülerin. Bald schon spielen sie Spiele. Und was für Spiele! Wenn da nur nicht sein finsteres Geheimnis wäre …
**
Das ist im Moment die aktuelle Fassung. Ich hatte erst eine ganz andere Fassung. Aber eine Testleserin hat gesagt, die Übergriffe von Sarvolian an Luanara haben sie so geschockt, dass sie fast nicht weiterlesen wollte. Im Prolog muss meine Protagonistin nämlich Fürchterliches durchleben. Diese Szene habe ich ganz der MeToo-Bewegung gewidmet und wollte sie deshalb auch nicht “weichgespült” machen. Deshalb gibt es jetzt eine Art Warnung vor diesem Anfang. Die eigentliche Geschichte - die im Schloss - ist natürlich im gegenseitigen Einvernehmen. Ich brauch aber den Anfang, denn am Ende kommt Sarvolian im Endkampf wieder dazu (aber das muss man ja dem Leser/der Leserin nicht schon im Klappentext auf die Nase binden).

Der frühere Klappentext lautete:

*Ein dunkles Schloss im Wald.
Ein junger Zaubermeister.
Seine bildschöne Schülerin.
Sie verabreden sich zum Spiel.

Der Spielplatz – das Schloss
Der Einsatz – die Unschuld
Das Risiko – der Tod
*
Ich hatte mir schon überlegt, ob man die beiden Klappentexte irgendwie verknüpfen kann. Aber sie haben wohl zu verschiedene Blickwinkel.
Bin mal gespannt, was Ihr dazu sagt.

Liebe Grüße,
Vroni
**

Ist doch schon ganz gut!
Im Folgenden nur so ein paar kleine Anregungen.

Vom ersten zum zweiten Satz klafft für mich eine Lücke - es erschließt sich mir nicht ganz, warum sie als strohdummes Mädchen einen solchen Auftrag bekommt. Zudem würde der Leserschaft Lunaras "Bildschönheit"im neuen Text nicht vorenthalten. Also etwa so:
»Du bist ein bildschönes, aber strohdummes Mädchen.«
Holla, da ziehen die Leser die Augenbrauen hoch: Von solcherlei (solchem Vorurteil, versteht sich) hat man schon verschiedentlich gehört!
Dann kommt, dass sie - nämlich um ihre Strohdummheit zu widerlegen (Ist doch so? Das fehlt!), diesen Auftrag mit dem Kristallklau bekommt, da sie sonst (und nicht nur »vorher«) nicht mehr weiter bei ihm studieren darf.

Die Nachnamen der beiden Erzfeinde finde ich unnötig. Und mit »und beinahe missbraucht« kann ich persönlich wenig anfangen, zumal es sich doch um Dinge handelt, die Deine Testleserin fast aus der Bahn geworfen haben.

»und wird seine Schülerin«: Vorschlag: Und wird NUN seine Schülerin (womit – hoffentlich – die Betonung auf »seine« wandert).

»Bald schon spielen sie Spiele. Und was für Spiele!«: Ja wirklich, was denn für welche? :slight_smile: Ist es der Jugendfreiheit geschuldet, dass die nicht etwas näher beschrieben werden können? Könnten es nicht zumindest »gewagte« oder »freizügige« sein oder so was?

»Wenn da nur nicht …« klebt ein bisschen an den Spielen.
»Wäre da nur nicht dieses finstere Geheimnis, das Maradin umgibt« wäre evtl. etwas, ähm, finsterer.

Und ggf. dürfte schon noch die Gefahr Sarvolien im Klappentext mitschwelen, finde ich. Etwa: »Und auch Sarvolian denkt nicht daran, seine Schülerin dem Rivalen preiszugeben« (oder so, in Deinen Worten eben).

Also nur Kleinkram, Erbsenzählerei meinerseits.

Auf jeden Fall finde ich die neue Fassung deutlich verlockender als die alte.

Hallo Grudo, vielen Dank für die tollen Anregungen!

Guter Gedanke, der ist mir noch gar nicht gekommen. Eigentlich war es nur als sadistische Strafe gedacht. Aber dass sie damit ihre Dummheit widerlegen soll, ist natürlich eine tolle Idee :thumbsup: Sarvolian ist wirklich ein Ekel. Er ist auch schuld an Maradins finsterem Geheimnis. Den hat er nämlich genauso - oder besser - ähnlich gequält (Maradin ist nämlich sein ungeliebter Sohn - das kommt aber erst während der Geschichte raus).

Ja, deshalb sollte es ja in den Klappentext. So nach der Art: „Achtung! Am Anfang wird es erst mal schlimm, bevor es mit weit angenehmeren Dingen weitergeht.“ Bei Sarvolians Missbrauchsversuchen hatte ich so ein bisschen die Thematik der katholischen Internate und ihren bösen Geheimnissen im Hinterkopf. Lunara ist nämlich nicht die erste, die darunter leiden muss (die erste war Maradins Mutter, die mit Schimpf und Schande von Sarvolian verjagt wurde, nachdem sie schwanger war…).

So. Dann versuch ich mich nochmal:

*»Du bist ein bildschönes, aber strohdummes Mädchen!« *
So wird Lunara von ihrem alten Meister Sarvolian beschimpft. Und nicht nur das. Unsittlich von ihm berührt und gedemütigt, soll sie ihre Dummheit widerlegen, indem sie einen Kristall aus dem Schloss seines Erzfeindes Maradin stiehlt. Sonst darf sie nicht weiter die Zauberei bei ihm erlernen.
*Lunaras verzweifelte Tat misslingt. Stattdessen freundet sie sich mit Maradin an, der ganz anders ist, als sie erwartet hat: jung, freundlich und überaus gutaussehend. Gerne nimmt sie sein Angebot an und wird nun seine Schülerin. Neben ihren wissenschaftlichen Studien spielen die beiden bald schon Spiele. Äußerst sinnliche Spiele! Wäre da nur nicht dieses finstere Geheimnis, das Maradin umgibt. *
Und auch Sarvolian trachtet immer noch danach, den Kristall in seinen Besitz zu bekommen.

Ach, übrigens: Eine andere Testleserin hat mir gesagt, dass Maradin ein moderner Faust wäre :smiley: Ist schon irgendwie so. Er hat’s zwar nicht mit dem Teufel, dafür ist er vor den Dämonen auf der Flucht (die ihm sein Vater auf den Hals gehetzt hat). Aber im Gegensatz zu Faust geht meine Geschichte gut für das Protagonistenpärchen aus :slight_smile:

Liebe Grüße,
Vroni

Perfekt so, finde ich.

Mir fallen zwei Sachen auf.
1.

Ich finde den Grund für diese neue Form richtig, die Lösung ist mir jedoch zu harmlos. Damit habe ich keinen fiesen Typen vor mir. Wie wäre es mit “Du bist strohdumm, Lunara! Nicht einmal deine Schönheit hilft mir darüber hinweg!”

  1. Wie verzweifelt ist Lunara denn insgesamt? Sie muss schon sehr verzweifelt, oder machthungrig sein, wenn sie trotz der Übergriffe ihres Meisters, ohne sich gute Chancen ausrechnen zu können, für ihn bei seinem Erzfeind einbricht. Das passt für mich nicht so gut …

Wenn der Weltenbau dies (oder eine Abwandlung) zulässt, wie wäre es mit: »Du bist ein (dummes / ungelehriges) Bauerntrampel im Körper einer Göttin.«?
Sollte in der zugrunde liegenden Kultur kein Pantheon (oder eine kulturelle Erinnerung daran) vorhanden sein, könntest Du “Göttin” gegen ein anderes Schönheitsideal austauschen (oder falls es (positive) gottähnliche Vorstellungen mit einer kulturspezifischen Bezeichnung geben sollte, diese für den Klappentext durch “Göttin” ersetzen).
Bei mir hinterlässt die Einführung den Eindruck, die Figur des Sarvolian sei ein Primitivling.
Wenn er es so weit gebracht hat (zum Beispiel als Zauberer mit jüngerem Erzfeind so alt zu werden) und Deine Heldin zur initialen Verzweiflungstat bringen kann, sollte er neben Arroganz und Selbstbezogenheit die Fähigkeit besitzen, Menschen (auch ohne größeren Einsatz von Magie) zu manipulieren, beispielsweise Lunara zur Übernahme des gefährlichen Auftrags.
Im Text könnte die Stelle dann ausführlicher so aussehen, dass er Deine Protagonistin beschimpft, in ihrem Kopf sei es so ‘finster’, dass sie es verdient habe, in das ‘Dunkel’ ihrer früheren Existenz (z.B. als Tochter eines ungebildeten Bauern oder eines barbarischen Adligen) zurückgestoßen zu werden, weil sie nichts von dem ‘Licht’ seiner Magie und Weisheit begreife. Das einzige, was sie könne, sei, ihn mit ihrem Körper (eines ‘Licht’-Dämons(?)) zu locken (und vom Pfad zur wahren ‘Erleuchtung’ abzubringen). Nachdem sie durch die Abwehr seines “Annäherungsversuches” seine Gunst “endgültig” verspielt hat, bekommt sie mit dem Diebstahl eine allerletzte Chance zu zeigen, dass sie es vielleicht doch wert sein könnte, dass er sich überlegen könnte, wenigstens eine Hilfsmagierin aus ihr zu machen.

Ich würde “Göttin” oder “wunderschön” nicht benutzen, da all sowas für den fiesen Typen eine zu positive Wortwahl wäre.

Eher sowas wie “Du siehst zwar verdammt gut aus, aber …”. Also eine relativierende, eher negativ belegte Äußerung über das ja eigentlich positive gute Aussehen. Vielleicht sogar etwas Herabwertendes wie “Puppengesicht” oder Äußerungen über ihren Vorbau und Achtersteven mit der dazu passenden Wortwahl, je nach Niveau des Fieslings und der Charakterisierung des “Alten Meisters” - da kann man diesen auch gleich vertiefen und offenbaren, wie er über das Mädchen in Wahrheit dachte, an ihr (sehr wohl oder vielleicht auch trotz des guten Aussehens eher nicht) interessiert war etc.

@NinaW , @tungsten , @Ulli : Wow, danke, Ihr drei :thumbsup: Muss ich mal drüber nachdenken. Bauerntrampel ist gut. Lunara kommt tatsächlich vom Bauernhof. Puppengesicht… naaa, muss ich mal mit Sarvolian reden, ob das in seine Wortwahl passt (ja, ich unterhalte mich auch mit meinen Antagonisten, auch wenn sie manchmal nicht sehr nett sind). Den Vorbau hat er schon besonders gut untersucht - sehr zum Leidwesen meiner Heldin, die sich seitdem schmutzig, benutzt und gedemütigt vorkommt.

Aber ich muss gestehen, ich habe nicht alles ausgeplaudert. Sarvolian ist nämlich ganz besonders fies. Er verwandelt Lunara in einen unsichtbaren Luftdrachen, der nur noch wie ein Wind heulen, aber nicht mehr sprechen kann. Und er will ihr erst ihre wahre Gestalt zurückgeben, wenn sie ihm den Kristall bringt. Ansonsten bleibt sie für ewig ein heiserer Wind. Damit sie ihm als Drache nicht an den Hals springt, teleportiert er sie direkt nach der Verwandlung vor Maradins Schloss im Wald.
Da wird der Anreiz für Lunara um einiges höher, das zu tun, was Sarvolian von ihr möchte. Obwohl sie schon Pläne schmiedet, wie sie ihre Gestalt bei ihm zurückbekommen kann, ohne wieder in seine Hände zu gelangen. Sie verzweifelt fast daran, dass sie mit niemandem reden kann.

Maradin jedoch weiß den Auflösungszauber. Den Luftdrachen entdeckt er, weil der besagte Kristall es ihm ermöglicht, Gedanken zu erkennen und zu lesen. Und bevor Lunara als Wirbelsturm den Kristall aus der Turmkammer stehlen kann, hat er sie bereits gebannt und wieder zum Mädchen transformiert. Aber weil er ziemlich einsam ist, will er sie nicht so gerne wieder hergeben … Lunara will aber auch gar nicht weg, weil ihr das Schloss sehr gut gefällt (sie kennt es aus ihren Kindertagen: ihre Mutter hat sich dort immer Ratschläge von der weißen Hexe = Maradins Mutter gekauft).
Gut, Maradin hilft auch ein bisschen nach, ich gestehe. Er schenkt ihr gleich ein wunderschönes Kleid (weil sie als Luftdrache ja nix anhat und sich das auch auf ihre menschliche Gestalt auswirkt :smirk:). Dieses Kleid ist natürlich magisch und lässt alles Böse von seiner Trägerin abprallen. Damit kann sie auch Sarvolians Übergriffe schnell vergessen. Sie kommen ihr nur noch vor, wie ein böser Traum, der keine Bedeutung mehr hat. Lunara fühlt sich in diesem Kleid völlig sicher und geborgen. Und da Maradin sie mit gebührendem Respekt behandelt, will sie gar nicht mehr weg.
Maradin meint das im Übrigen durchaus gut. Er weiß, was seine Mutter durchlebt hat, und hat sich geschworen, Sarvolian irgendwann dafür bezahlen zu lassen. Als Lunara ihm von ihren schlimmen Erlebnissen berichtet, erwacht in ihm der Beschützerinstinkt. Deshalb das Kleid. Na, stimmt nicht ganz. Die Erlebnisse kennt er schon vorher, dank des Kristalls, den er eifrig benutzt, was auch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.

„Göttin“ finde ich auch zu poetisch für Sarvolian. Er ist ein Griesgram, der über seine Bücher wacht. Seine Schüler dürfen auch nur ausgewählte Seiten studieren, der Rest bleibt magisch verschlossen. Dumm ist er nicht, aber ein Menschenverachter. Er lebt in der Stadt, tut nur Gutes, damit er von den Städtern gehuldigt bekommt. Ein Wohltäter der Stadt! Er badet gern in seinem Ruhm. Aber im Verborgenen ist er schadenfroh, lüstern und gemein. Wie sagt der Pfälzer: Vorne hui, hinne pfui.

Ha, jetzt wird klar, warum sie überhaupt tut, was Herr Ekel verlangt. Allein vom Klappentext habe ich mich gefragt, warum sie nach den Übergriffen überhaupt noch weiter bei ihm Zauberei erlernen will. Diese Motivation zum Diebstahl musst du noch unterbringen.
“Lunaras verzweifelte Tat misslingt”, kam mir auch etwas zu plötzlich. Vielleicht noch ein halber Satz, wie sie sich aufrafft, Fortgejagt, Herausgeworfen oder sonstwas wird und dann loszieht. Außerdem finde ich den Punkt an dem sie auffliegt wichtig.
Ein Vorschlag:
»Mädchen, du bist bildschön, aber strohdumm!« *
Von ihrem alten Meister Sarvolian wird Lunara nicht nur beschimpft und gedemütigt, sondern sogar missbraucht (wenn du den Leser vorwarnen willst, kann man hier durchaus deutlich werden). Nun zwingt er sie, aus dem Schloss seines Erzfeindes Maradin den Zauberkristall zu stehlen.
Verzweifelt macht sie sich auf den Weg , doch der Diebstahl misslingt. Sarvolians Erzfeind (hier denkt man noch, dass er auch böse ist) enttarnt sie und dringt in ihre Gedanken ein. Wehrlos steht sie vor ihm und muss sich geschlagen geben, doch Maradin ist ganz anders, als sie erwartet hat…
*
Liebe Grüße

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Finde ich sehr gut.

Hilga, das ist genial :thumbsup: Danke :slight_smile:

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