Kennt ihr das ...

Kennt ihr das auch? Ihr habt ein Manuskript vor euch liegen, das ihr Jahre zuvor geschrieben habt und macht euch nun an die Überarbeitung? Die historischen Romane (drei) habe ich alle verfasst, bevor ich 2012 nach Frankreich ausgewandert bin. Da ich ja einige Jahre mit meinem Pferd herumvagabundiert bin, habe ich nichts geschrieben. Später - 2014 - fand ich dann ein neues Genre für mich - Gay Romance - und wieder blieben die historischen Romane, obwohl Herzensprojekte, liegen, weil sie nunmal sehr viel zeitaufwändiger im Schreiben und Überarbeiten sind. Zudem habe ich meine gesamte Recherchebibliothek verkauft. Vieles davon antiquarische Bücher.
Das vorliegende Manuskript - ein historischer Thriller - habe ich 2010 verfasst, und 2011 für Literaturagenten und Verlage überarbeitet. Jetzt soll es am 1. März im Eigenverlag herauskommen. Nach über zehn Jahren tauche ich wieder in die Epoche des Rokokos ein. Spannend.

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Bei mir liegen noch zwei misslungene Romane aus früheren Jahren herum und ein paar Fragmente. Ich finde, es lohnt sich durchaus, alte Texte wieder hervorzuholen. Es mag sein, dass wir es damals nicht gut geschrieben haben, weil es uns noch an Handwerk fehlte, vielleicht war auch die ganze Story nicht gut. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, die alten Ideen noch einmal zu überdenken. Schließlich hatten wir uns ja damals viele Gedanken und Mühe damit gemacht. Oft ist etwas Abstand auch sehr gut. Wir merken entweder, das die alten Texte toll waren oder finden sie nur noch schrecklich.
Doch wir können die alten Texte, wie andere Ideen, als Material im Sandkasten betrachten und neue Burgen daraus bauen.

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Ich habe zwar keine fertigen Manuskripte, aber eine Sammlung von, mehr oder weniger, ausgearbeiteten Ideen. Von Zeit zu Zeit denke ich über diese Ideen nach und manchmal arbeite ich weiter daran. Ich finde die Beschäftigung mit alten Ideen oder Manuskripten lohnenswert. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich eine davon ja doch einmal zu einem fertigen Manuskript …

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Hallo Minelle Chevalier,

ich glaube, vielen Autoren geht es so, dass sie noch Erstlingswerke irgendwo besitzen, die sie gerne überarbeitet auf den Markt bringen wollen.
Ich selbst habe auch eines da liegen und versuche schon seit Ewigkeiten, dieses so umzuschreiben, dass es perfekt wird.
(Zumindest lesbarer als die alte Variante. Auch wenn diese nicht schlecht war.)
Aber im Gegensatz zu Heute halt … übel.
Ich finde es äußerst schwierig und doppelt so mühsam, diese geschriebene Geschichte von Grund auf neu zu schreiben. Vor allem weil die Story ja steht.
Daher konzentriere ich mich eher auf die neueren Projekte.
Wenn diese fertig sind, werde ich nach und nach die Überarbeitung vornehmen und es vielleicht doch noch veröffentlichen.
Denn irgendwie hängt man an den Erstlingswerken, auch wenn sie noch so schlecht sind.

Wie du siehst, ich kann dich voll und ganz verstehen. :thumbsup:

Viel Erfolg!

LG Tessley

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Oh ja. Ich sitze seit drei Jahren an meinem Erstling und er ist immer noch nicht perfekt :scream: Aber ich hänge so sehr daran, und tue alles, um ihn so perfekt wie möglich zu machen.
Ich habe zwar schon eine Idee für ein neues Buch, aber erst will ich das Aktuelle abschließen.

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Also ich finde die diversen verschiedenen Herangehens- und Bearbeitungsweisen bzw. die persönlichen Einstellungen dazu, ja ganz toll. Belegen sie doch die Individualität, die Eigenständigkeit jedes Einzelnen von uns.

Ich selbst “pfusche” ja auch schon seit mehr als 25 Jahren an diversen Schriftstücken herum. Kaum etwas “Ernstzunehmendes” dabei. Zumindest nicht für die Allgemeinheit oder gar die Öffentlichkeit bestimmt oder “brauchbar”.

Aber da wären wir auch schon beim Thema. Was bedeutet überhaupt “schreiben” für jeden einzelnen? Das diesbezügliche Spektrum ist doch immens weit gefächert und eben “individuell”. Der eine zielt darauf ab, einen Bestseller nach dem anderen zu veröffentlichen. Ein anderer wiederum freut sich, wenn er den Kollegen eine Firmenbiografie präsentieren kann. Die Kindergärtnerin, die ihrer Kita-Gruppe aus dem Kinderbuch vorliest. Da ist noch “die breite Masse” der “Allround-Schreiberlinge” wie ich einer bin. Und natürlich die vielen, vielen Abstufungen dazwischen.

Aber alle haben eines gemeinsam. Wir schreiben. Mehr oder weniger. Kurz oder lang. Die eigentlichen Gründe, warum, wie lange schon oder wie lange noch, wieviel oder was wir schreiben, halte ich persönlich eigentlich für obsolet. Da ist die Birne voll und “es” muss einfach raus…Punktum.

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Der Witz an der Sache war ja, dass ich für dieses und ein weiteres Manuskript je ein Vertragsangebot von einem Verlag und einer Literaturagentur bekommen habe. Der Verlag, bei dem eine Testleserin mein Manuskript ohne mein Wissen eingereicht hatte, entsprach aber nocht meinen Wünschen (Cora-Verlag) und die Literaturagentur wollte, dass ich den Plot vom Rokoko aufs Mittelalter umschreibe, weil sich das dann besser vermarkten ließe. Äh … nein, danke. Bei dem anderen Manuskript wurden die homosexuellen Protagonisten abgelehnt. Prüdes Deutschland.
Mein Vorteil heute bei der Überarbeitung ist, dass ich fast alle Örtlichkeiten mittlerweile aus eigener Anschauung kenne und natürlich auch, dass ich die französische Sprache beherrsche. Das macht sehr viel aus für den Lokalcolorit eines Romans, finde ich.

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Ich habe verschiedene angefangene Manuskripte, aber kann nicht immer konzentriert daran arbeiten. Und es ist bei mir auch eher so, dass ich nicht mit Plan vorgehe. Wenn die Stimmung passt und ich gerade die Zeit habe, schreibe ich einfach weiter.

Bei mir sind es 1 Roman und 1 Kinderbuch zur Zeit. Das Kinderbuch wurde schon in Kindergärten vorgelesen, aber ich habe nie die weiteren Kapitel geschrieben. So im nachhinein betrachtet einfach dämlich von mir. Also werde ich hier weitermachen.
Bei meinem Roman ist es ärgerlich, dass das Thema dann von einem anderen Autor aufgegriffen wurde (kein Bekannter von mir) und inzwischen verlegt wurde. Ich finde es schlecht gemacht, aber so ist es nun.

Generell finde ich, dass man “alte Sachen” nicht nach neuen Gesichtspunkten, einer anderen Zeit, neu bewerten sollte. Zu ihrer Zeit waren sie gut, und sicherlich auch der Stimmung geschuldet.
Früher fand ich auch “King of Queens” sehr gut. Heute eher langweilig. Aber dennoch war es eine sehr gute Serie, damals.

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Bei mir liegen auch einige Werke in der Schublade, die darauf warten begutachtet zu werden, um dann ihre Vollendung zu finden. Jedoch ist dies natürlich zeitaufwendig. Trotzdem finde ich es gut, alte Werke neu zu betrachten. Vor allen Dingen, wenn man an Erfahrung und Technik dazugelernt hat. Vielleicht muss man vieles noch mal neu schreiben, aber dadurch hat man dann einen Brillanten erschaffen. Historische Romane finde ich auch sehr interessant und zeitaufwendig. Deswegen ist es schön, dass du dich nicht hast verbiegen lassen sondern dein eigenes Ding durchziehst und selbst veröffentlichst.

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