Ich arbeite gerade an einer Fantasy-Welt und überlege, welche Kampftechniken es in meinen Büchern geben soll. Den Kampf mit Schusswaffen schließe ich aus und tendiere zwischen Faust -, und Schwertkämpfe. Magie spielt natürlich auch eine Rolle, kommt aber selten in Kämpfen vor. Kann mich jemand beraten, wie man solche Szenen am besten aufbaut? Über Hilfe würde ich mich wirklich freuen!
Schwertkämpfe und weitere Fantasyverkloppungen ungeschönt brutal findest du bei Joe Abercrombie - First Law Triologie.
Ungewöhnlicher, aber manchmal auch nervender, Ansatz bei Robert Jordans Rad der Zeit. Hier haben Schwertkampfbewegungen Fantasy-Ballet-Namen (besser kann ich das gerade nicht beschreiben).
Wenn Faustkampf: Ich fand Aikido immer sehr beeindruckend. Elegant und effektiv.
Ja, Robert Jordan kann ich was die “Figuren” angeht auch nur empfehlen. Wenn es größere Schlachten seinen sollen, vielleicht mal bei Anthony Ryan´s Rabenschatten reinlesen. Gerade der dritte Band. Ansonsten fällt mir noch Steven Erikson ein, die Kette der Hunde hat mich zum heulen gebracht. Was MAgie angeht, da hat Erikson ein schönes komplett eigenes System erschaffen. Du musst ja auch kein bestehendes Faustkampfsystem nehmen. Aber Kampfmagie? Denk doch nur mal an Streetfighter II Hadouken von Ken. Dann hättest du beides und könntest es episch beschreiben. Keine Links um @Ulli´s Kontrollzwang zu schonen.
LG
Lass das mal den Papa machen
Das scharfe Ende Richtung Gegner halten (meistens).
Außer beim Seppuku, da bitte anders herum! :p:scream:
Aber was macht man, wenn der Gegner eine dicke Rüstung trägt? Kann der Held nur mit Fäusten bzw. einem Schwert
einen gepanzerten Gegner besiegen?
Ein Streitkolben oder ein Morgenstern könnte die Rüstung ordentlich aufmischen.
Mit einem Schwert und dem Können bzw. Glück - natürlich. Jede Rüstung hat Lücken oder Schwachstellen oder hält keinen Mehrfachtreffern auf dieselbe Stelle stand.
Bei extremen Rüstungen hat Bloodhound recht, ist “stumpf” besser.
Mit Fäusten nicht, und unbewaffnet hängt das sehr von den Umständen ab und davon, wie unbeweglich die Rüstung macht. Umwerfen, Waffe suchen (Knüppel, Messer, whatever).
Im Mittelalter sind Teile der Landbevölkerung nach einer Schlacht auch dem ekligen Geschäft nachgegangen, die Benommenen platt zu machen, das ging durchaus.
Das spitze Ende geht in den andern rein.
Es gibt bei Rüstungen immer Schwachstellen, z.B. dort, wo Gelenke sitzen, also Schulter/Achsel, Ellenbogen und Kniegelenk und unter dem Hals (Halsberge). An diesen Stellen gibt es immer Zugänge zum Körper des Herrn Ritter. Bei Kettenrüstungen oder Leder ist eher spitz als stumpf angesagt. Ein englischer Langbogen konnte/kann ohne weiteres ein Kettenhemd auch auf relativ große Entfernungen durchschlagen.
Natürlich spielt auch das Gewicht eine grosse Rolle. Mit umbei 70, 80 Kilo plus eigenem Gewicht ist man so wendig wie ein Vierzigtonner in einem Parkhaus. Wenn man dann noch die Waffen dazuzählt, etwa ein Langschwert, eine Franziska (echt fiese Kriegsaxt), oder einen Rabelschnabel, kam da noch einiges dazu.
Ein leicht geharrnischter Kämpfer hätte meiner Ansicht nach top Chancen, einen Kampf für sich zu entscheiden. Ritter kämpften eben gegen Ritter, da herrschte bei der Beweglichkeit wenigstens Gleichstand.
Nicht so ohne Weiteres, hatte aber eine gute Chance.
So schwere Rüstungen hat es nie gegeben - geht ja gar nicht. 15 kg, bestenfalls 20 kg (wenn man von exotischen Tjosten-Rüstungen absieht).
ein, zwei Kilo. Max. 3kg, wenn man eine “bekloppte” Waffe hatte.
Eher nicht, wenn es eine gute Kampfrüstung ist. Man darf sich nicht diese merkwürdigen Turnierrüstungen vorstellen - in denen wurde nicht ohne Regeln gekämpft.
Aber es ging ja hier nur um eine Chance, nicht um Wahrscheinlichkeiten.
Ich habe da ganz andere Informationen. Aber ich werde mich doch nicht mit der angereirateten Cousine zweiten Grades von Julius Cäsar anlegen…
Nein, Ulli, meine Infos kommen in erster Linie aus dem Netzt und aus Büchern. Da Du aber ein Mann der Praxis bist, halt ich mich da mal raus…
Ich hab nen Freund mit ner originalgetreuen Rüstung des Spätmittelalters, mit der macht er sogar noch locker Liegestütze. 20kg.
Beschusstest mit ner schweren Armbrust fiel zugunsten der Rüstung aus.
Allerdings finde ich die Helme überproportional unangenehm.
Schwer sind die Kettenhemden. Selbst kurzärmelig und nur bis 1/3 Oberschenkel liegen die bei 15kg.
Beim Langbogen-Weitwurf vielleicht? (Sorry, konnte mich nicht zurückhalten)
Tut bestimmt auch weh!
Schwere englische Warbows (mit ca. 130 Pfund Zuggewicht) haben durchaus Rüstungen durchschlagen, Kettenhemden sogar recht leicht. Allerdings muss man dazu aus großer Distanz das Ziel mit einem hohen Bogenschuss treffen. Der Pfeil stürzt dann quasi von oben auf das Opfer herab. Im Hundertjährigen Krieg waren die Engländer recht erfolgreich mit Ihren Yeomen. Ich möchte nicht in einem Pfeilhagel von 3.000 Bogenschützen stehen!
Ich selbst habe Blankbögen bis ca. 60 Pfund geschossen. Das hat mir gereicht! Und die machen auch schon ordentlich was kaputt.
Als Hobbyhistoriker denke ich gleich mal an die Schlacht bei Morgarten und empfehle Helebarden
Ha!
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Bzw, was ist da “Ha!”?
Vollplatte 20kg
Kettenhemd kurz 15kg
Und nein, in der Realität wird das nicht addiert.