Index (tiefer/höher-gestellte Zeichen) unterstreichen

Hallo!

Ich brauche ab und an tiefer gestellte Zeichen. Wenn ich diese dann unterstreichen lasse, dann ist das keine durchgängige Linie mehr, weil der Unterstrich des Index ebenfalls tiefergestellt ist. Das gleiche für höhergestellte Zeichen. Das sieht nicht schön aus. Kann man das ändern?

Ändern kann man das als Benutzer nicht.

Grundsätzlich sollte man Unterstreichungen im Computerzeitalter nicht mehr verwenden, weil sie ein Relikt aus der Schreibmaschinenzeit sind und aus typografischer Sicht die Lesbarkeit erschweren. Besonders schön sehen sie meistens auch nicht aus. Es ist besser, die entsprechenden Wörter stattdessen kursiv oder fett auszuzeichnen.

Bei Manuskripten, die in Satz gehen sollen, ist es ratsam, kursiven Text zusätzlich zu unterstreichen. Aus irgendeinem Grund seien Kursivsetzungen ziemlich flüchtig und gingen auf dem Übermittlungsweg leichter verloren als Unterstreichungen, hat man mir im Verlag erklärt.

Es lebe die moderne Technik … :roll_eyes:

Bei der Übermittlung in gedruckter Form oder als Fax kann ich mir gut vorstellen, dass dabei kursiver Text verloren gehen kann. Offenbar wählen noch viele Autoren diesen Weg, oder warum sollten die Verlage sonst auf solchen Vorgaben bestehen?

Nein, es ging schon um die Übermittlung als Datei. Man gibt eine DOC oder RTF-Datei ab, aber die wird im Satzsystem umgewandelt, und dabei fliegen oft und viele Formatauszeichnungen raus: Das ist bei der Fahnenkorrektur eigentlich die meiste Arbeit – Dinge wieder eintragen, die schon mal drinstanden! Kursive Worte und Sätze vor allem, aber auch Leerzeilen. Bei den ersten Andrucken von “Herr aller Dinge” haben sämtliche Kapitelnummern gefehlt: Auch so ein Kandidat.

Ich würd den Setzern ja gern genau das liefern, was sie brauchen, aber es ist nicht in Erfahrung zu bringen, was sie brauchen. Wahrscheinlich wissen sie das selber nicht. Oder fürchten, sich um ihre Daseinsberechtigung zu bringen, wenn’s zu reibungslos funktioniert.

Aber es ist eben ärgerlich. In der Taschenbuchausgabe des 5. Bandes meines “Marsprojekts” fehlen ab etwa der Mitte sämtliche Kursivauszeichnungen (von Taschenbuchausgaben erhält der Autor keine Druckfahnen mehr) und jede Menge trennende Leerzeilen. Da ist man im einen Absatz noch auf der Erde und im nächsten auf einmal auf dem Mars – total ärgerlich!

Hallo!

Okay, dann meine ich das für die Fälle, in denen ich nichts in “Satz geben” lassen möchte, die von mir aus in die Rubrik “Ausnahmen” zu Grundsätzlich sollte man … fallen.

Auch wenn der eine oder andere sich den Fall nicht so oft vorstellen kann, ich habe Mathematik studiert und in der Mathematik hat man ab und an so etwas wie x1, x2, … Und wenn man dann einen Text mit solchen Sachen schreiben möchte, dann ist eine Unterstreichung durchaus etwas, was vorkommen kann und wobei **Fett **und *Kursiv *keine guten Lösungen darstellen.

Davon einmal abgesehen, stellt das bei Word kein Problem dar.

Ich wollte beispielsweise konkret so etwas machen:

TE1:

Text … Text

TE2:

Text … Text

TE3:

Text … Text

Und spätestens bei a2 + b2 =c2, was hier in einer Linie unterstrichen erscheint, aber bei Papyrus leider an der Stelle der 2 unterbrochen hochgestellt unterstrichen erscheint, sollte man doch meinen, dass man das anders machen könnte.

Oder?

Das sind definitiv Anwendungsfälle für die mein “Grundsätzlich” nicht gilt. :wink: Allerdings würde mich schon interessieren, warum z.B. fette Schrift in diesm Fall nicht gut funktioniert. Und überhaupt: Verwenden nicht alle Mathematiker TeX bzw. LaTeX für den Formelsatz? :slight_smile:

Das wird sicher nicht der einzige Unterschied zwischen Word und Papyrus sein. Beide Programme wurden schließlich von recht unterschiedlichen Teams programmiert.

Das sieht nach unterstrichenen Überschriften bzw. Textgliederungen aus. Warum reicht da die fette Schrift nicht aus?

In Safari ist die Unterstreichung interessanterweise unterbrochen (so wie bei Papyrus). Google Chrome genauso. Nur Firefox zeigt die Unterstreichung durchgängig an. Offenbar haben die Browser das auch unterschiedlich umgesetzt.

Eine andere, vielleicht sogar sinnvollere Möglichkeit wäre es, einen Zeichensatz zu verwenden, der diese hochgestellten Ziffern in demselben Schnitt enthält wie z.B. bei Linux Libertine.

Dann ist die Unterstreichung korrekt durchgängig.

Okay, ich habe jetzt auch nicht die Formelwerke gemeint. a2+b2=c2 war hier auch nur kurz als ein Beispiel für hochgestellte Zeichen konstruiert. Für die Darstellung von Formeln verwende ich schon etwas anderes als Word oder Papyrus.

Mir ist eben aufgefallen, dass die Unterstreichung mit Indizes nicht brauchbar ist. Dass ich mich für den Fall, in dem ich das dennoch gerne hätte, eine alternative Lösung aussuchen muss, ist mir schon klar.

Vielleicht hätte ich diesen Thread deshalb besser unter die Rubrik „Papyrus besser machen“ eingestellt. Aber zunächst hatte ich ja noch die Hoffnung, dass es da irgendeine Lösungsmöglichkeit gibt.

Ich danke dennoch allen, die sich hier gemeldet haben, und nehme zur Kenntnis, dass es keine Einstellungsoptionen hierfür gibt.

Ich habe das Verhalten gerade mal in Adobe Indesign getestet, (zusammen mit Quark Xpress) der „Mutter“ aller professionellen Drucksachen-Programme: verhält sich bei Unterstreichungen wie Papyrus, das ist wohl „normal“.

Das es nicht so einfach geht, heisst aber nicht, das es nicht halbwegs machbar, ist, so man es wirklich braucht. Es gibt sogar mehrere Möglichkeiten:

Entweder man benutzt nicht den Textstil „unterstreichen“ sondern zieht die Linien mit dem Linienwerkzeug. Dabei die Shift-Taste gedrückt halten, dann wird die Linie gerade.

Oder man erzeugt aus dem Text eine Tabelle mit nur einem Tabellenfeld (markieren und Tabellensymbol drücken). Dabei das zweite Symbol in der zweiten Reihe anklicken, dann wird der ganze Text „unterstrichen“.

Um dies nicht nur für Überschriften, sondern auch im Text zu verwenden muss man diese Tabelle in einen Textrahmen verfrachten.

Den Abstand zur Linie kann man mit Microspacing Punktgenau bestimmen. Darin läge dann auch der Vorteil gegenüber dem Linienwerkzeug.

Funktioniert, siehe Bild, ist aber natürlich etwas umständlich.

Ich möchte nur nochmals zeigen, wie das mit einem entsprechenden Zeichensatz aussieht. Möglich wäre ja, wenn man das öfter braucht, diese hoch- oder tiefgestellten Buchstaben als Makros zu definieren.

Dass die tiefgestellten Buchstaben durchstrichen werden, dürfte aber daran liegen, dass papyrus die Unterstreichung evtl. etwas zu nahe an den Buchstaben zieht - bei anderen Zeichensätzen sieht das noch etwas schlechter aus.

Vermutlich verwenden andere Programme, bei denen die Unterstreichung durchgängig ist, hier diese Buchstaben und nicht vom Programm errechnete hoch, bzw. tiefgestellte Buchstaben, evtl. über Opentype-Funktionen (Opentype fände ich für Ligaturen etc. eine sinnvolle Erweiterung von papyrus).