Im Schatten der Drei Sonnen - Band 4 - Die Suche

Pünktlich am morgigen 24.9.24 erscheint der 4. Teil meines 9 Bändigen Werkes. Jedes Jahr soll es halt einen geben, der nächste, 5.te, dann also zum 25.9.25.

Der 4. Teil kann, wie die 3 vorherigen auch, kostenlos hier www.im-schatten-der-drei-sonnen.de als PDF oder e-pub heruntergeladen werden.

Mittlerweile habe ich eine kleine, aber feine, Stammleserschaft, würde mich aber auch sehr über Eure Einschätzung/Kritik freuen, und füge hier das 1. Kapitel dazu ein. Natürlich beinhaltet dieses auch Referenzen auf die ersten 3 Teile und es macht eigentlich keinen Sinn, mit dem 4.ten zu beginnen, einige Hinweise in diesem Kapitel laufen beim geneigten Leser ohne die Kenntnis der vorherigen Teile ins Leere.

Dennoch vermittelt dieses Kapitel, so meine ich, einen guten Eindruck von der Art, wie ich schreibe. Ich danke allen Interessenten und Rezensenten vorab recht herzlich!! Die Homepage wird dann morgen für den 4.ten Teil aktualisiert, so dass dieser dann auch auf der Bücher/Downloads zur Verfügung steht.

Und los geht es:

Der Gluthauch der Hölle! Das Gestein direkt neben mir schmolz mit einem Zischen zu einem Fluss glühender, gelb orangener Lava!
„Wo bist Du?“
Wie die Glieder einer schlecht geölten, schweren Eisenkette rasselte die Stimme vor Wut. Der Kopf zuckte züngelnd so nah an mir vorbei, dass ich die Luft anhielt. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Scheiße, ich kam zu nah an den heißen Fels heran, die Hitze brannte sich schon durch die Kleidung!
„Wo hast Du Dich versteckt?“ Ein ganzer Hagel an Gesteinsbrocken regnete von der Decke herab, als er sich fauchend umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung schnappte.
„Zeig dich, Du elender Feigling!“ Erneut fuhr eine Feuerlanze bedrohlich nah an mir vorbei. Der Gestank nach totem, verbrannten Fleisch stieg kitzelnd meine Nase hoch. Bloß nicht niesen, das wäre der sichere Tod! Auf Zehenspitzen versuchte ich vorsichtig in die gegenüber liegende Ecke zu kommen. Wieso nahm er keine Witterung von mir auf, wo ich doch quasi auf dem Präsentierteller direkt vor ihm stand? Bereit, in seinem Rachen von den bajonettartigen Reißzähnen zerrissen und verschlungen zu werden, um für immer zu verschwinden …
Wieder schoss sein Maul zuckend durch die Halle, der Knall der aufeinanderschlagenden Kiefer lief wie eine Kugel durch das Rund. „Es macht nichts, ich erwische Dich schon.“ Donnernd bewegte er sich von mir weg. „Ich habe alle Zeit der Welt.“ Der Boden erzitterte bei jedem seiner Schritte. Ich wischte mir über die Stirn, wenigstens ließ hier die Hitze nach.
Ja, fasel Du nur!
Schrittweise kam ich meinem eigentlichen Ziel näher. Wenn ich nur nicht so unvorsichtig beim Einstieg gewesen und etwas langsamer vorgegangen wäre, dann würde er mich überhaupt nicht bemerkt haben. Hätte, hätte, Fahrradkette. Fahrradkette?
Der Schweiß lief mir in Strömen über den Rücken. Nicht wegen der Wärme. Nein, es war nackte, wahnsinnige Angst, die mich im Fieber zittern ließ! Wie konnte dieser tödliche Koloss, der sich ob seiner brachialen Größe nur duckend durch die Höhle wand, ein Bruder meines Ziehvaters sein?
Zum Glück erwies mir die Tarnkappe gute Dienste! Sie funktionierte tatsächlich genauso, wie er es mir geschildert hatte. Daran geglaubt hatte ich freilich nicht.
Das Schwert, es lag ruhig in meiner Hand. Wie immer so leicht wie eine Feder, so seltsam entrückt. Weder warm noch kalt, weder Dunkel noch hell. Wie immer.
„Es hat einen Namen.“
Als wäre es gestern, und eigentlich war es das ja auch, sah ich meinen Vater, wie er es mir mit der Schneide voran, frisch gehärtet aus der Esse kommend, entgegenstreckte.
Wassertropfen perlten von der Klinge ab, das Licht brach sich beim Auftreffen in unzählige Farben. Ich hielt es Richtung Himmel. Vor der Schmiede hatten sich die Wolken zusammengezogen und ein heftiges Gewitter ging tosend hernieder. Jeder Blitz ließ die Klinge funkelnder erscheinen. Es gelang mir weder, den Blick vom Schwert zu nehmen, noch so schnell zu antworten, wie es sich für einen untadeligen Sohn geziemte. Erst als mir die peinliche Stille bewusst wurde, beeilte ich mich, dem nachzukommen.
„Verzeiht, Vater.“, zögernd zog ich meine Hand vom Schwert zurück und sah ihn unsicher an. Sollte ich es wirklich wagen?
Er schob es ein weiteres Mal in meine Richtung.
„Nimm es, Du wirst es für Deine Aufgabe, die ich für Dich vorgesehen habe,“, er machte eine kurze Pause, räusperte sich, sah suchend in die Berge, dann in den tobenden Himmel. „die das Schicksal Dir auferlegt hat, brauchen.“, verbesserte er sich.
Der Schlag traf mich gleich bei der ersten Berührung. Solch Edles hatte ich noch nie zuvor in Händen gehalten. Es wurde unmittelbar zu einem Teil meiner selbst!
Das Donnern des Sturmes wurde stetig lauter, die schweren Holztüren ruckelten und ratterten, drohten gar aus den Angeln zu fliegen. Das Feuer in der Esse sog begierig den hereinströmenden Sauerstoff auf und stob in die Höhe.
„Gehe hin, töte Deinen Oheim, räche damit den feigen Mord an Deinem Großvater!“ Sein ausgestreckter, muskulöser, Arm zeigte ins Gebirge, zur Höhle. Zum Hort des Schreckens. Dem sicheren Tod.
Und doch war es unmöglich, sich diesem Befehl zu widersetzen. Die Augen meines Vaters blitzten boshaft, erschrocken erkannte ich das Spiegelbild des dunklen Schattens, der sich seiner Seele bemächtigt hatte. Der Fluch. Der Hort. Der Ring. Die Gedanken schweiften ab.
Der Ring. Das Siegel darauf, ein Kreis, darüber ein halb geschlossener.
„Verwende auch dies.“ Verwirrt schüttelte ich den Kopf, in letzter Zeit passierte es immer häufiger. „Bitte?“, fragte ich. Mit diesen Worten reichte er mir eine unscheinbare Kappe aus hellem Stoff. Sie hatte einen Saum aus dichtem, sehr feinem, zugleich edlem Fell. Wie weich und geschmeidig es durch meine Finger floss! An den Seiten fielen zwei dünne, längere Stoffbahnen hinab, die beim Aufsetzen bis zu den Ohren reichten. Kleine Bommeln hingen jeweils an den Enden. War das eine Kopfbedeckung zum Schutz vor der Kälte?
So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Auf mein fragendes Gesicht zog er sie auf und war augenblicklich verschwunden!
Ein Spuk!
Ich sprang einen Meter zurück, fast wäre mir das Schwert aus der Hand gefallen. Genauso schnell kehrte er aus dem Nichts herbei, da er die Bedeckung wieder vom Kopf zog. Mein Atem beruhigte sich nur langsam.
„Die Tarnkappe wird Dir eine unersetzliche Hilfe sein. Doch gib acht! Benutze sie weise und behüte sie wie einen Schatz!“, schärfte er mir ein. „Erweise Dich ihrer als würdig!“ Ich nickte anerkennend. Bessere Mittel gab es nicht, um dem Feind beizukommen! Wotan selbst musste seine Finger im Spiel haben!
Für einen Moment kam es mir vollkommen idiotisch vor, Mord mit Mord zu vergelten, dann war der Gedanke wieder weg.
„Gewiss, Vater.“ Fasziniert sah ich zwischen dem Schwert in der einen und der Kappe in der anderen Hand hin und her. Welch wundersame Waffen dies waren! Würdig! Hallte es in meinem Kopf.
Entschlossen riss ich das Tor auf und trat in den peitschenden Regen. In der Ferne leuchtete wartend das Gebirge. Ein letztes Mal sah ich zurück.
„Eines noch. Wenn es getan ist, dann richte ihm Grüße von seinem Bruder Reginn aus.“ Vaters Lachen dabei klang unbehaglich, bedrohlich.
Irgendetwas stimmte nicht.
Ich nickte, setzte die Kappe auf und verschwand buchstäblich.
Und nun saß ich hier, zusammengekauert in einer Ecke der Höhle und beobachtete zitternd vor Grauen den Feind, wie er um den glänzenden Schatz herumschlich, einem eifrigen, gemeinen Wachhund gleich. Ich versuchte, meine Nerven zu sammeln. Er war ruhiger, seine Bewegungen langsamer geworden. Doch davon ließ ich mich weder täuschen, noch in trügerischer Sicherheit wiegen. Er wartete nur auf einen Fehler, um sich meiner zu entledigen!
Unter seinen Krallen zersplitterten die herumliegenden Knochen, zerbarsten die ausgehöhlten Totenschädel mit einem satten Knall. Kadaver von Mensch oder Tier, es war gleich, sie alle waren eins mit dem stinkenden Unrat, der überall herumlag.
Wie viele mochten ihm zum Opfer gefallen sein, seit er sich vor Gier nach dem Schatz verwandelt hatte? Seit ihn die Götter ob seines Verrats und seiner Taten in dieses Monster gebannt hatten?
Die Nüstern des Drachen blähten sich auf, zischend entwich die Luft wie der Dampf aus der Esse. Der Kopf auf dem langen Hals kreiste einmal durch die ganze Höhle, fand aber nichts, kam darauf zitternd und schnaubend nicht weit entfernt zur Ruhe. Langsam wurde es unerträglich.
Gefahr!
Das Schwert erwärmte sich!
Wieder hallten Vaters Worte in meinen Ohren.
„Gram.“
Seine übergroßen, rußgeschwärzten Hände ergriffen meine beiden Schultern und packten zu. Wie kräftig er war, die Augen blitzten dem Wahnsinn nahe. „So hieß eine einzigartige Klinge, die dereinst im Kampfe zerbrach. Aus den Splittern des legendären Schwertes habe ich es nun mit der Hilfe der Götter für Dich erneuert! Es soll Dir Ruhm und Ehre bringen und fortan Notung genannt werden!“
Notung, ein ungewöhnlicher Name, fürwahr. Aber wer war ich, dass ich das Recht darüber zu urteilen hätte?
Ein Feuerstrahl fegte durch die gegenüberliegende Seite Richtung Ausgang, riss mich flammend aus den Gedanken! Ich biss mir auf die Lippe, wie lange mochte dieses bescheuerte Katz- und Mausspiel noch andauern, an den Nerven zehren? Wann war der beste Moment gekommen? Die Haare fingen unter der Kappe an zu jucken. Wo war der aussichtsreichste Platz, um ihn anzugreifen, ohne im Feueratem des Monsters zu Asche zu zerfallen, wie so viele zuvor?
Neben seinem massigen Körper blitzte es ab und an in der trüben Dunkelheit auf, der Hort! Dort, inmitten des ganzen Goldes, des Geschmeides und der ungezählten Schmuckstücke war sicher auch der Ring! Der verfluchte Ring, der ihn in einen Drachen verwandelt hatte!
Fast hatte ich Mitleid mit Fafnir!
Welch grausamen Streich das Schicksal ihm gespielt hatte! Doch war es nicht die wahrlich gerechte Strafe für einen Vatermörder?!
Nichts unter der schuppigen Haut erinnerte mehr an den Menschen, als der er dereinst über die Erde gewandelt war.
Das schwarze Etwas wand sich durch den Hohlweg direkt auf uns zu. Es wurde größer, fiepte und kreischte dabei wie die Ausgeburt der Hölle. Was für ein Monster! Es hatte mehr Ähnlichkeit mit einem Insekt als mit einem Tier, wuchs zu enormer Fülle, kam immer näher, visierte mich mit seinem tödlichen Blick an!
Benommen versuchte ich, die Vision abzuschütteln. Geistesgegenwärtig warf ich mich zur Seite, entging so nur um Haaresbreite Fafnirs feuerspuckendem Maul und platschte zu Boden!
Verfluchte Drecksechse!
Wasser! Ein Wunder, dass der Drache das nicht gehört hatte! Ich lag tatsächlich in einem kleinen Bach, der hier durch die Höhle floss! Der war mir bisher nicht aufgefallen, mündete gar in einem überschaubaren unterirdischen See, direkt dort drüben! Durch das Feuer hatte ich das erste Mal so weit in diese Richtung der Höhle geschaut.
Vorsichtig kroch ich näher heran. Wasser war der beste Schutz gegen Fafnirs Feueratem! Lautlos ließ ich mich hineingleiten und tauchte bis zu den Augen unter. Kalt. Erstaunlich, wie tief es hinabging! Ich bog die Ohrklappen der Kappe nach oben, damit sie nicht nass wurden.
Ein Tümpel, mitten im Wald, an dem sich der Weg zu einer Lichtung verbreiterte, mit leicht brackigem Wasser. Ungenießbar, aber für die Tiere ein Segen. Fliegen und Mücken summten in der Luft, angelockt von getrocknetem Blut auf dem Boden. Davor ein großer, markanter Felsbrocken, angestrahlt von der Abendsonne. Das Pferd stillte seinen Durst, der Karren stand abgespannt an der Seite des Weges, halb unter hohen Bäumen verschwunden.
Welch Trugbild war das wieder? Sandte der Drache sie mir, um mich zu verwirren?
Ich ließ ihn nicht aus den Augen.
Plötzlich drehte er sich herum, erhob sich trotz seiner Fülle geschmeidig vom Schatz und kam direkt auf mich zu! Wieder bebte die Erde, erzitterten die Wände der Höhle bis in ihre Grundfeste! Das Wasser schlug leichte Wellen. Hatte er etwas gesehen? Gewittert?
Zitternd holte ich tief Luft und tauchte unter. Mit einer Hand hielt ich die Kappe fest. Er kam heran, die vorderen Krallen wurden vom kühlen Nass umspült, schaute prüfend nach rechts und Links, senkte sein Haupt, trank gleichmäßig und ruhig. Die Zeit blieb stehen.
War es gerecht?
Mit einem Schrei schoss ich direkt unter ihm aus den Wellen hervor, rammte Notung tief in seinen Leib! Wie Papier schnitt es durch die Schuppen, riss den Körper auf, spaltete sein schwarzes Herz, aus dem sich augenblicklich ein Blutschwall über mich ergoss!
Volltreffer!
Das überlebte er nicht! Der Drache brüllte vor Pein! Wie schnell die Kraft aus ihm entwich! Endlich hatte ich Vaters Auftrag erledigt, der Mord war gesühnt!
Der massige Körper rauschte im Todeskampf nach unten, versank halb im See. Rechtzeitig war ich weggetaucht. Wie berauscht badete ich im warmen, dunkelroten Blut des Monsters, das in sich zusammensackte. Vorsichtig streifte ich die Kappe ab und schüttelte die nassen Haare. Notung glühte, tauchte die Höhle in ein gruseliges Licht. Ich sah ihm in die schlangenhaften, grünen Augen.
„Du!“ Röchelte der Drache. „Verflucht seiest Du, feiger Mörder!“ Mit dem letzten Atemzug brach sein Lebenslicht. Zitternd wie Espenlaub spuckte ich aus. „Ich war einer von Euch!“ Zischte es aus seinem Maul, als das Grüne aus seinen Pupillen verschwand.
Es war vorbei!
Schwarz war das Wasser, Rot das Blut, Golden spiegelte sich der Schatz in seinen Schuppen.
Schwarz-Rot-Gold.
Ich erinnerte mich an Vaters Worte. „Reginn lässt Dich grüßen.“ Murmelte ich, zog Notung unter dem Laib der Riesenechse hervor, reinigte es notdürftig und schritt hinüber zum Hort.
Was mochten seine letzten Worte bedeuten?
Die Sonne stieg am Himmel empor, schien durch den großen Eingang direkt auf das Zentrum der Höhle. Welch unfassbarer Schatz, welch gigantischer Reichtum! Das Edelmetall blendete mich, die Steine schimmerten in allen erdenklichen Farben.
Ich steckte die Tarnkappe unter den Schwertgürtel, ließ ehrfürchtig die Geschmeide und das Gold durch meine Hände gleiten.
Es war vollbracht!
Da, der Ring! Unter einem großen Rubin inmitten von Diamanten lag er zum Greifen nah! Was auch immer das für ein Fluch sein mochte, der ihm innewohnte und auf den jeweiligen Träger überging, es war mir egal! Ich musste ihn einfach in Besitz nehmen!
Notung wurde warm!
Etwas war hinter mir!
Berührte mich an der Schulter!
Wie von der Tarantel gestochen fuhr ich herum, holte weit aus und …
… spürte den sanften Druck auf meinem Arm.
Ich ruderte mit den Armen.
„Was hast Du denn jetzt schon wieder geträumt?“
Ihre Stimme klang gleichzeitig besorgt und verärgert. Sie hatte sich im Bett aufgesetzt und sah mich mit zusammengekniffenen Augen durchdringend an. Ihre Nachttischlampe blendete, ich rieb mir aufgewühlt durchs Gesicht. Auf Ihrer Stirn hatte sich bereits eine Furche gebildet, das war selbst bei dem schlechten Licht gut zu erkennen.
Ihre Rundungen zeichneten sich überdeutlich unter dem Pyjama ab, was es mir nicht leichter machte, in die Wirklichkeit zurückzukommen.
„Ah.“ Sie zog das Buch, welches jeweils halb unter dem Kopfkissen sowie der Bettdecke lag, hervor und studierte den Titel.
„Der Ring der Nibelungen, soso.“
Nach kurzem Durchblättern warf sie es vor das Bett, wo es im Dunkeln verschwand.
„Versuch zu schlafen, edler Siegfried, tapferer Drachentöter.“, und gab sich nicht einmal Mühe, ihr Lachen dabei zu verheimlichen.
„Haha.“, schnaubte ich. „Du weißt schon, dass Siegfried die Deutsche Version ist. In der eigentlichen, ursprünglichen, nordischen Geschichte, in der heißt er nämlich.“
„Sigurd. Ich weiß.“, brummte sie mindestens so gedehnt wie gelangweilt, knipste das Licht aus und drehte sich wieder herum.
„Jawohl! Sigurd!“, wiederholte ich, genervt demonstrativ so laut wie möglich das Kissen aufschlagend. Aufgewühlt warf ich mich auf die andere Seite.
Die hellorange LCD-Anzeige des Weckers verhieß nichts Gutes. 9. November, 3 Uhr 25, mitten in der Nacht. Verfluchter Mist. Warum gelang es einem nie, zu schlafen, wenn man es am dringendsten brauchte, völlig übermüdet war? Wir hatten uns für morgen ein volles Erkundungsprogramm vorgenommen.
„Ruhe jetzt, Pantoffelheld, sonst bekommst Du es mit mir zu tun.“
„Wer hätte das gedacht, selbst hier bin ich einem Drachen ausgeliefert,“, ich versuchte, beim Sprechen zu fauchen. „,dem gefürchteten Hausdrachen!“ Flüsterte ich.
„Das habe ich gehört!“, kam es empört, das Kissen knallte mir mit voller Wucht ins Gesicht. Schon hatte sie sich wieder weggedreht.
Da ohnehin an Schlaf nicht mehr zu denken war, drückte ich die kleine Nachttischlampe an, drehte dabei den Schirm vorsichtig vom Bett weg. Aus dem Schatten tauchte mein Bild im Spiegel gegenüber an der Wand unseres Hotelzimmers auf. Besser gesagt das, was davon übrig war! Der verfaulte, wurmstichige Schädel zuckte, zerfloss, setzte sich wieder zusammen. Das Maul öffnete und schloss sich heftig zuckend, die verrotteten Stumpen zeigend. Das Insekt platzte vermodert hervor.
„Herbon!“

1 „Gefällt mir“

Ich gratuliere dir zur Veröffentlichung! :tada: :confetti_ball: :tada:

1 „Gefällt mir“

Vielen lieben Dank!

Gratulation auch von mir :champagne:. Du hast einen Plan, ein Konzept und ziehst den auf den Punkt durch. ( fünfter Teil 25.9. , sechster Teil 26.9. :grinning: )
Du hast vollkommen recht, man kommt schlecht rein, wenn man nicht weiß, worum es geht. Aber deinen Schreibstil kann man gut erkennen. Der gefällt mir.

Eine Tarnkappe war für mich als Kind im Spiel immer wichtig. Die hatte ich ganz vergessen. Jetzt frage ich mich, warum war die so wichtig für mich? :thinking: Woher kommt die eigentlich? Aus einem Märchen?

Du stellst deine Bücher kostenlos zur Verfügung? Warum, wenn ich fragen darf?

2 „Gefällt mir“

Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung und Veröffentlichung auch von mir.

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank! Ja, die Tarnkappe gibt es in der Nibelungensage, ebenso die Namen des Schwertes (Gram, Notung) und der handelnden Figuren, Fafnir, Reginn usw. Alles vermischt, mit dem Thema meines Buches. Ich habe mich für dieses Kapitel also frei bei der Nibelungensage bedient.

Kostenlos ist es, weil es ein Hobbyprojekt von mir ist, und ich mich da nicht zu sehr unter Druck setzen wollte. Meine Brötchen verdiene ich in meinem Hauptberuf, hierbei freue ich mich - so verrückt oder albern oder wie auch immer das gesehen wird - tatsächlich einfach darüber, wenn es anderen gefällt und diese Interesse und Spaß am mitverfolgen des Ganzen haben.

Vielen Dank für das Lob!!!

2 „Gefällt mir“

Herzlichen Dank!

Lieber Sigurd, ich sehe das weder albern noch verrückt, was du da tust. Im Gegenteil - es nötigt mir größten Respekt ab. Schreiben um des Schreibens (bzw. Gelesen-werdens) , nicht um des Geldes Willen (weil man es sich leisten kann), das ist ganz toll. Ich wünsch dir jede Menge geneigter Lesender, die dein Engagement zu schätzen wissen!
(Und: Du hast mich gerade sehr nachdenklich gemacht!)

4 „Gefällt mir“

Lieber Sigurd, das finde ich sehr sympathisch. Letztendlich will man ja nur glücklich und zufrieden sein und dem Leben positiv begegnen. Ich schaue mich mal in deinem Bücherregal um.:books::blush:

4 „Gefällt mir“

Herzlichen Glückwunsch auch von mir und meinem Hund Wotan! Ich schau mich auf jeden Fall auf der Homepage um!
Grüße vom Wagnerianer :hugs::raised_back_of_hand:

1 „Gefällt mir“

Glückwunsch zur Veröffentlichung. Also ich fand deinen Auszug ganz spannend.

Gruß

Super Girl

1 „Gefällt mir“