Ich suche eine passende Form

Ich bin unschlüssig, welche Form ich für ein neues Projekt wählen soll. Im Mittelpunkt steht ein nicht so bekannter Künstler der Pariser Avantgarde um 1900. Ich finde seine Geschichte sehr spannend, weil er der tragische Held ist.

BIOGRAFIE
Eine Biografie wäre zu hoch aufgehängt, weil das Internet zu wenig hergibt und seine Werke vor allem in Frankreich bekannt sind.

PORTRÄT
Evtl. käme ein Porträt infrage. Da hadere ich aber, weil andere Künstler – und jene Zeit – ebenfalls eine Rolle spielen. Ich werde vermutlich schwer fokussieren können, zumal die Geschichte dann eher ein Gruppenbild zeigt.

FIKTIVER ROMAN
Die dritte Möglichkeit wäre noch, eine mehr oder weniger fiktive Geschichte zu entwickeln, die von einer frei erfundenen Figur erlebt wird. Da wäre ich insgesamt etwas freier.

Habt ihr noch eine Idee?

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Ich sehe dich beim fiktiven Roman, wegen deiner großen Kreativität und deines Ideenreichtums. Ich habe „Volltod“ nicht gelesen, aber so von außen macht das Buch auf mich den Eindruck, dass du eine gewisse Freiheit vom Althergebrachten gut zu nutzen weißt - auf deine individuelle Art.

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Ja, da könntest du recht haben. Wann immer ich versuche, mal etwas Ernstes zu schreiben, geht es voll in die Hose oder ich verliere nach einiger Zeit das Interesse. Ein Drama, sag ich dir.

Ein fiktiver Roman voll Drama, Tragik und schwarzem Humor - könnte durchaus auch ernste Kerngedanken transportieren.
Ich denke, deine Stärke ist es, dich nicht an bestimmte Formen und Schubladen zu halten.

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man könnte meinen, du kennst die Geschichte schon :wink: … genau das schwebt mir vor und das wirds wohl auch werden. Ich bekomme aber Bauchschmerzen, die tragi-komische Geschichte eines Künstlers humorvoll zu erzählen, der am Ende im KZ stirbt.

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Du hast die Freiheit, deinen fiktiven Roman dort enden zu lassen, wo du willst - auch lange vor dem Tod der Hauptperson. Wenn es keine formale Biografie ist, darf man sich als Autor ja aussuchen, in welchen Lebensjahren die Handlung des Romans spielt.

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Ich könnte die Geschichte aus der Perspektive des Eiffelturms erzählen. Das haben wir in „Seitenwind“ ja geübt :wink:

„Da stehe ich nun, mitten in Paris, unfähig mich zu bewegen, während um mich herum das Leben tobt. Ich sehe die Menschen und siehe da, sie bewegen mich.“

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Ich glaub dir sogar, dass du das könntest und etwas Unterhaltsames dabei herauskommen würde. :laughing:

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Ein Schriftsteller, den ich sehr gern gelesen habe, ist Per Olov Enquist. Der schreibt historische Romane, die sich an das Leben von historischen Figuren wie z. B. Marie Curie anlehnen, aber zum Teil eben auch fiktiv sind. Keine Biografien, aber eben auch nicht komplett erstunken und erlogen.
Enquist hat sich dabei ein bestimmtes Thema aus der Biografie herausgepickt, das er interessant fand, und dem dann alles andere untergeordnet.
Er hat sozusagen der historischen Figur eine neu (fiktive) Lesart verpasst. Das fand ich sehr spannend.

Vielleicht könnte es in die Richtung gehen?

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Das klingt wirklich sehr interessant. Danke für den Tipp.

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