Entweder hat sich die deutsche Sprache so verändert, dass die alten Regeln nicht mehr gelten, oder wir Deutschen sind unserer Sprache immer weniger mächtig.
Im Duden findest du eine genaue Erklärung zu deiner Frage.
gehängt. Und wenn Du den Mantel später wieder vom Haken nimmst, hat er dort gehangen.
Interessant wird‘s bei „mitgefangen, mitgehangen“ - müsste es nicht heißen „mitgefängt, mitgehängt“ ?
PS: was meinst Du mit den alten Regeln und ob wir der deutschen Sprache immer weniger mächtig sind?
Vielen Dank. Natürlich kannte ich die Antwort bereits im Voraus, aber ich war mir nicht sicher, ob inzwischen der häufig auftretende Fehler (bei vielen Deutschen im Fernsehen) schon zur Norm geworden war.
Danke auch für den Duden-Hinweis. Selbstverständlich besitzte ich alle für einen Schreiber notwendigen Duden - sowohl digital als auch auf Papier.
Viel Freude beim Schreiben und nochmals vielen Dank, dass ihr mein Sprachgefühl wieder gerade gerückt habt. Ww
„gefangen sein“ steht halt immer im Passiv, da gibt’s schlicht keine aktive Form. Bei „Hängen“ schon.
Unter den alten Regeln verstehe ich:
Bei einer Bewegung - auf die Frage wohin? mit folgendem Akkusativ - ist das Paradigma von ‚hängen‘ schwach.
(Ich hänge/hängte den Mantel an den Haken. Ich habe den Mantel an den Haken gehängt.)
Bei einem Zustand - auf die Frage wo? mit folgendem Dativ - ist das Paradigma von ‚hängen‘ stark.
(Der Mantel hängt/hing am Haken. Der Mantel hat am Haken gehangen.)
Meine Frage, ob wir der deutschen Sprache immer weniger mächtig sind, bezieht sich auf die vielen grammatikalischen Fehler in der gesprochenen Sprache und gelegentlich auch in der Schriftsprache.
Auch unter uns Schreibern der Papyrus Community stelle ich viele Unsicherheiten in der Grammatik fest, die eigentlich gar keine sein dürften.
Viele Schreibweisen im Deutschen und auch in der deutschen Grammatik haben sich verändert. Deshalb bin ich mir gelegentlich unsicher, ob die alten Regeln noch gültig sind, ob vielleicht zwei gebräuchliche Formen inzwischen unsere Sprache erobert haben oder ob sogar nur eine einzige Neuform gültig ist.
Als Schreiber interessiert mich das natürlich besonders, man will und muss ja in den Texten irgendwie auch „mit der Zeit gehen“.
Spannend. „Fangen“ und „Hängen“ müsste ja gar nicht passiv gemeint sein. Man stelle sich vor, man ist Teil dieser Deputy-Meute in einem alten Western und fängt einen Banditen, den man dann alsbald aufknüpft. Bei beidem ist man dabei. Das wäre dann immer noch „mitgefangen“ (aber nicht „gefangen sein“) aber „mitgehängt“. „Mitgefangen, mitgehängt“ wäre demnach die Regel für die Beteiligung an einem Lynmob bei dem man, einmal dabei, nicht mehr aussteigen kann.
Stimmt. An die Partizip-Form im Aktiv hatte ich nicht gedacht.
Oberschlaue Ergänzung: Der Henker kann jemanden am Galgen gehenkt haben.
Und sein Komplize ward mitgehängt… man hatte ihm etwas angehängt.
… ich konnte es mir trotzdem nicht verkneifen
oder wir Deutschen sind unserer Sprache immer weniger mächtig.
In einer Zeit, in der selbst Akademiker in E-Mails und WhatsApp-Nachrichten flächendeckend nicht zwischen dass und das unterscheiden und keine Kommas setzen, würde ich sagen: Genau so ist es.
Großschreibung und Grammatik ist auch so was…
Es passiert mir fast schon regelmäßig, das ich in Gruppenchats nicht weiß, was mir Person X sagen möchte, da einfach ohne Punkt und Komma, ohne Groß- oder allgemein Rechtschreibung geschrieben wird. Zusätzlich wird manchmal einfach mitten im Satz ein neuer begonnen.
Als wäre es kein Gruppenchat sondern eine Gruppe die halb besoffen irgendwas labert.
Als wäre es kein Gruppenchat sondern eine Gruppe die halb besoffen irgendwas labert.
Wo ist der Unterschied?