Ich bin nicht der, für den mich alle halten ...

Hallo zusammen,

mein wirklicher Name ist in der Literatur-Branche durch einen recht bekannten Namensvetter (ursprünglich sogar aus der selben Stadt) bereits vergeben. Zwar schreibt er seinen Vornamen geringfügig anders, aber das fällt (leider) niemandem auf.

Als Literaturkritiker zerreißt er (verbal) Bücher im Fernsehen, und da seine Kontaktdaten nicht im Internet stehen, meine aber schon, bekomme ich seit ca. 20 Jahren nach jeder seiner Sendungen erboste E-Mails. Oft sind diese aber sehr unterhaltsam …

Auch bekomme ich regelmäßig Interviewanfragen, Einladungen in Talk-Shows oder zu Literaturabenden, Autoren schicken mir ihre Manuskripte zu, usw. So bin ich sozusagen sein Sekretariat und arbeite “seinen” Posteingang ab.

Eine nette Begebenheit war auch, als ich in einem Buchladen ein Buch bestellen wollte und die Buchhändlerin nach meinem Namen fragte.
Vermutlich weil sie dachte, ich wolle sie verarschäppeln, entgegnete Sie: “… und ich bin Pippi Langstrumpf.” Nachdem die Angelegenheit aufgeklärt war, war ihr diese Reaktion sehr peinlich.
Ich konnte es mir dennoch nicht verkneifen, beim Abholen des Buches zu Ihrer Kollegin in ihrem Beisein zu sagen: “Ich habe bei Pippi Langstrumpf das Buch XY bestellt …”

Jetzt habe ich so lange geschrieben, wer ich nicht bin. Nachdem ich nun aber seit über einem Jahr mit Papyrus Autor an meinem ersten Roman schreibe, wollte ich mich auch einmal hier vorstellen.

Ende des letzten Jahrtausends hatte ich längere Zeit eine Schreibwerkstatt besucht und einige Kurzgeschichten geschrieben. Schon damals wollte ich gerne einen längeren Roman schreiben und kaufte mir Sol Steins “Über das Schreiben”. Gelesen hatte ich es auch, aber traute mir einen längeren Text nicht zu.
Dann kam das Studium und damit andere Herausforderungen, so dass ich leider nicht einmal mehr zum Schreiben von Kurzgeschichten kam.

2020, gut 20 Jahre später im ersten Corona-Lockdown, überlegte ich, einen neuen Angriff zu wagen, und kaufte mir noch den Ratgeber der Schreibdilettanten. Doch auch dieses Mal fing ich nicht an, bis ich im Juni 2021 bei einer Vernissage wegen meines Namens zufällig ins Gespräch mit einer Autorin kam.

Das tolle Gespräch mit ihr hatte dann jedoch den Funken gezündet, ich habe noch viel mehr Schreibratgeber gelesen, mir PA gekauft, meine Story entwickelt und geplottet und mittlerweile auch auf 500 Normseiten fertig geschrieben. Ich bin an der dritten Überarbeitung und werde wohl in Kürze die ersten Verlage anschreiben - falls ich noch den schwierigsten Schritt (das Exposé) auf die Reihe kriege und den Mut dazu aufbringen kann. Natürlich müsste ich ein Pseudonym wählen, wenn der Roman veröffentlicht werden sollte, um Verwechslungen zu vermeiden.

Ach, wenn ich doch nur den Mut hätte, auf die nächste Talkshow-Einladung zu antworten: “Ja, ich komme gerne, aber nur, wenn ich auch was zu meinem neuen Buch sagen darf.”

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Mach das!!! Dann musst du dich nicht mehr über die vermeintliche Namensgleichheit ärgern und ziehst sogar noch einen Nutzen daraus. If you can’t beat them - join them!

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Es wird aber angeboten, über die Mailadresse von Piper zu ihm Kontakt aufzunehmen …

Das scheinen nur viele nicht zu wissen, oder die vermeintlich direkte E-Mail ist attraktiver.

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Leite “seine” Mails doch an ihn weiter. Vielleicht reagiert er ja.

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Ich habe ja leider die direkte E-Mail-Adresse auch nicht (mehr) und müsste auch über den Piper-Verlag gehen.
Ca. 2000 hatten er und ich ein paar Mails direkt gewechselt, aber leider habe ich die nicht mehr.

Schade.

Ich finde, du solltest unter deinem richtigen Namen veröffentlichen. Wäre zu schön, wenn der Herr Kritiker dann „sein eigenes“ Werk auseinandernehmen müsste. :kissing:

Unabhängig davon viel Erfolg mit dem Exposé und der Verlagssuche!

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Es wäre allein schon schön, wenn mein Werk überhaupt die Wichtigkeit erreichen würde, dass mein (Fast-)Namensvetter sich damit auseinandersetzen würde. :smiley:

Vielen Dank!

Neulich bei Insta, wo ich seit etwas mehr als zwei Wochen mit einem Autorenaccount aktiv bin, hat jemand den Schreibratgber „Drei Seiten für ein Exposé“ von Hans Peter Roentgen empfohlen. Vielleicht ist der ja hilfreich für Dich!? Ich habe ihn noch nicht gelesen, aber „Vier Seiten für eine Halleluja“ vom selben Autor, in dem es um gute Romananfänge geht. Den fand ich richtig gut. Den zu den Exposés werde ich sicher auch noch lesen. Dann mache ich es beim nächsten Mal vielleicht besser. Mein aktueller und erster Roman ist nach längerer, erfolgloser Agentursuche im Selfpulishing erschienen. :kissing:

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Oder man hört sich den entsprechenden Podcast von Diana Hillebrand und Wolfgang Tischer an. Da gibt es auch die passenden Pitch-Ratschläge in zwei weiteren Folgen.
https://www.schreibzeug-podcast.de/diana_und_wolfgang/

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Ich habe mir “Drei Seiten für ein Exposé” vor ein paar Monaten gekauft. Ja, so lange quäle ich mich schon damit ab.
Aber während ich “Schreiben ist nichts für Feiglinge” von ihm sehr interessant fand, konnte ich mich mit den “Drei Seiten” noch nicht so richtig anfreunden. Muss es aber vielleicht nochmal lesen. Trotzdem vielen Dank für den Tipp!

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Danke für den Tipp. Das höre ich mir auf jeden Fall an.

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Der Podcast (siehe oben), Teil 2 beinhaltet praktische Beispiele, die unmittelbar kritisiert werden. Sehr unterhaltsam und nachvollziehbar.

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