Infodump sollte man vermeiden - nicht vermitteln.
Ich habe bisher noch nicht so viele Fakten gesammelt und das „Bisschen“ was ich bisher gesammelt habe, einfach in die Story mit hineingepackt. Zum Beispiel gleich bei Kapitel 1, mit welchem Alter man als Mädchen zu dieser Zeit was machen durfte und was nicht. Da Magdalena die Hauptperson ist, kann sie sehr gut von ihrem bisherigen Leben erzählen, ohne dass es störend wirkt!
Gruß
Super Girl
PS: Und was Magdalena (meine Hauptprotagonistin) noch erleben wird, wird in Form einer Abenteuerreise beschrieben!
Keine Ahnung wie ich den Satz ansonsten adäquat zu Ende bringen kann und der Kern meiner Aussage erhalten bleibt. Im Prinzip hast Du natürlich Recht, manchmal ist Infodump trotzdem notwendig.
Ich denke, du meinst das richtige, nutzt aber die falsche Vokabel. Infodump bedeutet, dass man den Leser mit Informationen zuschüttet und ihn dadurch langweilst. Infodump ist nie notwendig, sondern Info (ohne dump) braucht der Leser. Und diese Info verpackt man idealerweise in kleinen Häppchen, über Handlung, Dialoge und minimale reine Informationsabsätze. Das ist wohl auch das, was du meinst.
Infodump ist platt gesagt Müll und der ist nie notwendig. (Das schreibe ich hier nur zur Verdeutlichung so krass hin.)
In meinem ersten Buch ist die „Hintergrundstory“, vor der sich die Handlung entfaltet, ja die, dass die Bronzezeit zu Ende geht, also die Stahlherstellung durch die Hethiter erfunden wird. Auch wenn die Details dazu für die Geschichte gar nicht nötig sind, wäre es doch unfair, sie dem Leser vorzuenthalten. Statt Infodump mache ich das so, dass ich einen der Protagonisten das Ganze langsam lernen und darüber staunen lassen. Hier mal beispielhafte Auszüge:
Die Schmiede war groß. Sehr groß. Und heiß! Noch heißer, als er es aus der Kupferschmiede kannte. Außerdem war der Lärm der Hämmer hier drin ohrenbetäubend. Mehrere Arbeiter waren gleichzeitig am Werk und hantierten am Schmiedefeuer, an Ambossen und am Schleifstein. Es roch nach brennender Kohle und nach Schweiß. Immerhin - das waren soweit bekannte Dinge für ihn. Was er da sah, verwirrte ihn aber trotzdem. Die Stahlschmiede arbeiteten ganz anders als ein Kupferschmied! Für Paiawon sah es so aus, als ob sie völlig sinnlos das Eisen wieder und wieder auf die gleiche Art bearbeiteten, nämlich, indem sie es erhitzten und darauf herumhämmerten, es wieder erhitzten und wieder hämmerten. Aber augenscheinlich nicht, um die erreichte Form zu verbessern. Stattdessen machten sie diese offenbar absichtlich wieder zunichte, indem sie das Metallstück noch einmal falteten, von Neuem flachklopften, nur um es dann nochmals durch eine weitere Faltung zu verdicken und es erneut flach zu schlagen.
…
»Und das kannst du alles auch?«, fragte Paiawon mit ehrlicher Bewunderung.
»Naja, ich lerne ja noch. Aber ich kann schon einiges, ja. Es gelingt nur nicht immer alles. Man braucht Erfahrung.«
Paiawon nickte. Das konnte er sich vorstellen. Allerdings musste er versuchen, das Ganze zu verstehen, ohne es selbst auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, schließlich würde man einen fremden Söldner kaum hier arbeiten lassen.
»Wobei denn zum Beispiel?«, fragte er.
»Du hast ja gerade zugesehen, wie das fast fertige Schwert im Wasser abgekühlt wurde.«
Paiawon nickte.
»Da geht’s schon los. In dem Wasser ist noch was drin, das dafür sorgt, dass die Kälte richtig an das Schwert herankommt.«
»Herankommt?«
»Hast du schon einmal einen Schweißtropfen auf heißem Metall gesehen? Klar hast du das. Der rutscht da eine ganze Weile komisch drauf rum, bevor er verdampft. Er wird also nicht richtig warm. Das würde mit dem Wasser um das Schwert herum hier auch passieren und dann wird das Wasser nicht warm und das Schwert nicht schnell genug kalt. Also kippen wir noch ein bisschen Öl dazu, dann geht’s besser.«
»Oh«, bemerkte Paiawon wieder.
»Naja und dann muss das Schwert nach dem Abkühlen nochmal erhitzt werden und da kommt es auf die Temperatur…«
Labranas brach ab und sah mit einmal nachdenklich aus.
»Ja?«, hakte Paiawon nach.
»Ich weiß gar nicht, ob ich das alles so erzählen darf…«
Wenn man das so machen kann, ist das natürlich super. Sozusagen der Goldstandard. Aber manchmal geht das so nicht. Die Protagonisten haben schließlich auch noch was anderes zu tun. Die müssen ja die Handlung weiter bringen.
Neben dem schon erwähnten Dialog kann man auch noch einfach die Gedanken der Perspektivperson schildern und darüber dem Leser die Infos zukommen lassen.
Als Beispiel: [hier war Action] Sie drehte sich um und lief die Straße hinunter.
Es war nicht gut am Tatort gesehen zu werden, (dachte sie), auch wenn klar war, dass Baron Oldrans Wachen derlei Verfehlungen nicht sehr engagiert verfolgen würden. Was ihm ja bereits einen Ermahnung des Königs eingebracht hatte, wie jedermann wusste. Nur schien ihn das nicht zu kümmern, diesen Baron von eigenen Gnaden. Aber des Königs Arm reichte eben nicht bis in diese abgelegenen Provinzen. (Das Geräusch mehrerer schwerer Stiefel holte sie wieder in die Wirklichkeit zurück.)
Die in Klammern gesetzten Satzteile sind optional. Ich würde diese inquittähnlichen Auszeichnungen nur bei längeren Sequenzen verwenden. Bei so einem kurzen Absatz wie hier, würde ich sie weglassen.
Das ist jetzt natürlich nur als Beispiel schnell hingeschrieben, ohne auf einen logischen Hintergrund zu achten. Ich hoffe, es wird dennoch deutlich, was ich meine.