Sorry, ich wollte dir das wörtlich zitieren, damit ich keinen Stuss schreibe und musste im Buch etwas suchen, weil ich es „nur“ papierhaft habe. Also:
"Der zweite Teil meiner Figurenanalyse, der mir hilft, meine Figur zu verstehen, ist die psychopathologische Disposition einer der Figur, die ich als ‚pathologischen Reflex‘ bezeichne. Für mich kann dieser Reflex ein ein problembeladener oder verwirrter Geisteszustand sein, … eine ungewöhnliche aber verräterische Reaktion auf etwas oder ein Irrglaube. Es ist etwas ganz Individuelles und meistens für die Öffentlichkeit nicht sichtbar, sondern durch die Rolle verdeckt, die die Person nach außen hin darstellen will. Der Reflex wird ausgelöst, wenn Angst, Stress oder Sorgen überhandnehmen oder … wenn ein Verhalten notwendig wird, das von Angst ablenkt. Es gibt so viele pathologische Reflexe wie es gefährliche, verrückte, neurotische, psychotische, kriminelle, schädliche, böse, gemeine, hinterhältige, unsinnige oder unerklärliche Verhaltensweisen gibt. Beispiele sind: Selbstverletzung, Aggression, Mobbing, Essstörungen, Alkoholismus, Wutanfälle, Schmerzen ohne körperliche Ursache, Zwangsvorstellungen oder -Störungen (z.B. ein Waschzwang), Nymphomanie, chronisches Lügen, Manien, Phobien. Wir erkennen den Refely einer Person am Verhalten, z.B. wenn jemand 3 Stunden lang duscht, ein Kleptomane oder Pyromane … Wir hören den Reflex, wenn die ausgesprochen Gedanken der Person uns sagen, dass etwas nicht stimmt. z.B. Hass auf Gegenstände, paranoide Anschuldigungen, Fremdenhass, usw. "
Man muss dazu natürlich bedenken, dass diese Autorin hauptsächlich Krimis schreibt, aber das Prinzip auch im kleinen zu denken, finde ich nicht schlecht. Ich habe z.B. in meinem historischen Roman einen Nubier, der austickt, wenn man ihn als Ägypter bezeichnet (was natürlich ständig alle tun), weil Nubien von Ägypten erobert wurde, als er noch ein Kind war, weil sich seine Eltern damit einfach abgefunden und sich assimiliert haben, weswegen er sich von ihnen entfremdet hat aber vor allem, weil seine damalige Freundin ihn für einen Ägypter verlassen hat.
Das alles kommt im Roman dann aber nur als Andeutung in wenigen Worten vor. Aber es hilft mir, aus der Figur eine Person zu machen.
So, nochmal sry für den langen Text.