Hi an Alle!

Hi. Mein Name ist Phillip Schmid und ich schreibe schon seit 4 Jahren an meinem eigenen Roman. Ich weiß nicht, ob ihr dasselbe Problem habt, aber ich habe meine ersten Kapitel gefühlte 1000mal umgeschrieben und bin dadurch beim Schreiben noch nicht sonderlich weit gekommen. Hat aber auch viel mit dem Job zu tun, da ich nicht immer zum Schreiben komme. In meinem Roman geht es um Low-Fantasy, angesiedelt im Mittelalter, vermischt mit dem römischen Senat. Klingt jetzt verrückt, da ja mehr als 1000 Jahre dazwischen liegen, aber ich habe es angepasst :smirk:. Da ich schon vor langer Zeit begonnen habe diese Geschichte zu schreiben, habe ich im Gedanken auch schon 8 Bücher, je ca 1200 Seiten, Gedanken und Storyline für dieses verrückte Projekt stehen schon länger, ich weiß auch schon wie das alles ausgehen wird. Ja, ein riesiges Vorhaben und wahrscheinlich wird es nie umgesetzt, aber wer sich keine Ziele setzt, hört auf besser zu werden :kissing:. Inspiriert wurde ich durch die Reihe: Das Lied von Eis und Feuer (Ja, ich habe die Bücher gelesen bevor die Serie kam).

Ich bin 29 und komme aus Österreich. Ich suche auch schon lange eine Community mit der ich mich austauschen kann, nicht nur über das Internet sondern auch physisch. Diese Forum ist natürlich der Top-Treffer. Hier kann man sich, denke ich, super austauschen und als genialer Bonus kommt noch die Erfahrung mit der Software dazu. Denn, was PC und deren Programme betrifft, bin ich ein absoluter und total blutiger Anfänger. Ich hasse PCs eigentlich :thinking:. Im Großen und Ganzen werde ich ab Heute regelmäßig hier vorbei schauen und mich zu Wort melden, wenn ich helfen kann. Wahrscheinlich werde ich aber mehr Fragen stellen als Beantworten :smiling_face:

Hab mir jetzt auch mal den Papyrus geleistet und obwohl ich mich noch nicht so auskenne finde ich das Programm wirklich genial. Sollte ich irgendwann mit dem Schreiben fertig werden, ist es bestimmt Papyrus zu verdanken dass man es überhaupt lesen kann :slight_smile:

Hallo Phillip,

schön, dass du eine neue “Heimat” gefunden hast. Ich selbst schreibe auch Fantasy und habe in den letzten 12 Jahren gerade einmal zwei Romane fertiggestellt. Es kann schon ziemlich frustierend sein, zu merken, dass man auf der Stelle tritt und keine wirklichen Fortschritte macht. Bei vielen, so auch bei mir, kommt hinzu, dass neben dem Brotjob viel zu wenig Zeit für das Hobby bleibt.

Irgendein bekannter Kopf aus der Schreiberszene - war es Hemmingway?, war es Stephen King?, ich weiß es nicht mehr - hat einmal gesagt: “Schreiben heißt schreiben”. Ich denke, das ist der springende Punkt. Man sollte sich bei der Rohfassung nicht zu lange an Formulierungen oder Stilmitteln oder sonstigen Dingen aufhalten. Einfach runterschreiben, was einem durch den Kopf geht. Wichtig ist, erst einmal etwas zu Papier zu bringen. Alles andere gehört in die Überarbeitung. Wer das beherzigt, der sieht viel eher Fortschritte, als wenn man stundenlang um die Formulierung eines Absatzes kämpft (ich spreche da aus leidlicher Erfahrung).
Natürlich ist das alles leichter gesagt als getan. Auch ich bin jemand, der es nicht schafft, die Rechtschreibung beim ersten Entwurf links liegen zu lassen oder Textzeilen stehen zu lassen, von denen ich weiß, dass sie eigentlich Scheiße sind. Dann macht es nur die Beharrlichkeit eines langen Atems. Jeden Tag ein wenig, und in der Summe kommt was bei rum.

Seitdem ich mit Papyrus arbeite, fühle ich mich auf jeden Fall bedeutend wohler. Keine Zettelchen mehr, die irgendwo am Monitor kleben oder mal geklebt haben und aus Versehen im Müll gelandet sind, kein Word-Dateien-Wirrwarr und auch kein Chaos aus Flussdiagrammen, die der geneigte Fantasy-Schreiber ja gerne mal anlegt, um die vielfältigen Beziehungen und Handlungsabläufe auf die Reihe zu kriegen. Ich kann aus Überzeugung und der Erfahrung von mittlerweile 7 Jahren sagen, dass Papyrus ein echter Partner ist für alle, die gerne und viel schreiben. Zu Word-Zeiten hatte ich noch das Gefühl, ich führte einen ständigen Krieg.

Hallo Phillip,

ich habe ganz ähnlich wie du angefangen und bin damit wunderschön gescheitert. Hier ist dazu mein kurzer Erfahrungsbericht:
https://ben-becker.blogspot.de/2017/11/meine-bucher-die-splitter-chroniken.html

Ich werde dir nicht von deinem Vorhaben abraten. Mach es und hab Spass dran!

Gruß, Ben.

Hallo Phillip,

römisches Mittelalter klingt sehr interessant :slight_smile: Bin auch Fantasy-Texterin. Mehr so die Natur-Schiene, aber habe mir auch viel bei den Römern abgeguckt :wink:

Das, was du beschreibst, kenne ich auch. So habe ich angefangen, da war ich etwa so alt wie du. Diese ständigen Neustarts von damals bereue ich aus heutiger Sicht gar nicht! Denn in dieser Zeit habe ich meinen eigenen Schreibstil gefunden. Was am Anfang hölzern klang, wurde nach und nach geschmeidiger. Schreiben ist ein Prozess, den man nicht von jetzt auf gleich beherrscht, sondern der eintrainiert werden muss. Man braucht Erfahrung. Und die sammelst du gerade.

Ich musste auch lernen, dass man für das Schreiben viel Zeit braucht. Dass man nichts zwingen kann, denn wenn die Ideen nicht so kommen, wie man es sich wünscht, kann das schon mal frustrieren. Mittlerweile bin ich an dem Punkt, dass ich kurz mit den Schultern zucke, wenn ich mit einer Passage nicht klarkomme. Dann wird das irgendwie hingemurkst, so wie es ungefähr sein soll. Ich sage dann immer: Es ist nicht der Tag für diese Szene. Irgendwann komme ich da wieder hin und schreibe das Ding in einem Rutsch total flüssig runter. Fertig. Ist mir schon oft passiert.

Allerdings ist mein Vorgehen weiterhin immer so, dass ich jeden Tag erst einmal - um wieder reinzukommen - die letzten Seiten durchlese und korrigiere und dann wieder ein Stückchen dranhänge. Das wird dann wieder korrigiert und das nächste Stück … So wie Ziegeln auf dem Dach, die sich gegenseitig überdecken. Diese Art von Schreiben kommt mir am besten gelegen. Nur Rohfassung runterhauen, das wäre mir zu grob. Aber da muss jeder seinen eigenen Stil finden. Eine nachträgliche Komplett-Revision kann dieses Verfahren natürlich nicht ersetzten. Die kommt im Anschluss.:cool:

Herzlich Willkommen also und viel Spaß im Forum!
Vroni

PS: Mein Roman ist auch mindestens 1000 Seiten stark. Ich schreibe seit 20 Jahren dran und fühle mich jetzt so weit, dass ich zum Ende kommen kann. :thumbsup: Ich gebe nicht auf. NIE! Dieses Buch wird fertig! Und das schaffst du auch :slight_smile:

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1000 Seiten sind ein Wort! Da möge die Frage gestattet sein, ob du dir schon Gedanken gemacht hast, über welches Medium du dein Werk veröffentlichen willst. Papier oder digital?
Ich frage deshalb, weil mein erster Roman ähnlich dick war (800 Seiten) und ich das Ding nach sechs Jahren unbedingt in Händen halten wollte, unabhängig davon, ob ich einen Agenten/Verlag auftreibe oder nicht. War gar nicht so einfach, eine Druckerei zu finden, deren Maschine in der Lage ist, 800 Seiten zu binden. Habe durch Zufall einen kleinen Betrieb bei Brühl gefunden, der alle meine Wünsche erfüllen konnte. Als es soweit war, bin ich selbst hingefahren, um die Auflage (30 Exemplare für Freunde und Bekannte) in Empfang zu nehmen.
War ein unbeschreibliches Gefühl.

Hallo zusammen,
1000 Seiten sind natürlich eine Menge.
Ich habe für mein erstes Buch ca. fünf Jahre gebraucht, mit großen Pausen dazwischen, wenn ich mal wieder keine weiteren Ideen hatte, wie es weitergehen soll. Dann kam eine lange Umarbeitungsphase, den Stil betreffend. Bis das Buch endlich veröffentlicht war, gingen nochmals die Jahre ins Land.
Und da ich keine Lust hatte, von dem Goodwill eines Verlages abhängig zu sein und mit einem Lektor zu ringen und gegebenenfalls mir den Text zum Teil umschreiben zu lassen, habe ich das Buch über BoD veröffentlicht.
Es ist ein Fantasyroman für Jugendliche, kann aber auch durchaus von Erwachsenen gelesen werden.
Dass es spannend ist, so wie ich es mir vorgestellt habe, bekomme ich von den Lesern, Jugendlichen wie Erwachsenen, regelmäßig zu hören.
Jetzt sitze ich an einer Fortsetzung.
Und kürzlich habe ich mit Schülern ein Projekt angefangen. Wir schreiben zusammen einen Fantasyroman, in dem alle Beteiligten einen Charakter mit einbringen und der von verschiedenen Lebenseinstellungen ausgeht, von Alltagsproblemen und warum sie bestehen und wie man sie lösen könnte.
Dabei machen wir Zeitreisen, um auf diese Weise zu möglichen Lösungsansätzen zu kommen. Ich bin gespannt, wie es gehen wird. Es macht jedenfalls riesigen Spaß.:slight_smile:

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Hallo Theophilos,

das finde ich ja genial! DAS hätte ich mir ja mal gerne für meine Schulzeit gewünscht!!! Ich weiß ja nicht, in welchem Fach du unterrichtest (könnte ja auch sein, dass du dieses Projekt nicht in Deutsch, sondern in einem anderen kreativen Fach, z.B. Darstellende Kunst oder so gestartet hast), aber wenn es DAS mal bei mir in Deutsch gegeben hätte! Ich war schon immer drauf und dran mir Figuren und Geschichten auszudenken. Und diese drögen Gedichtinterpretationen oder Erörterungen oder - noch schlimmer - Nacherzählungen, die waren für mich der blanke Grusel! Nee, Deutsch war bei mir sehr unbeliebt, weil es überhaupt keine Kreativität förderte. Zumindest nicht bei mir. Ich habe dann lieber still nachmittags am Schreibtisch mit meiner Kladde gesessen und seitenweise die Kulis leergeschrieben…

Liebe Grüße,
Vroni

Oh ja, sehr viele Gedanken sogar. Mein Traum ist natürlich eine edle Papierausgabe. Aber ich bin ja nicht mit der Familie Krösus verwandt. Taschenbuch wäre auch okay. Ich weiß, dass bei den Verlagen bei 700 Seiten Schluss ist. Wird also schwierig. Ich denke, dass ich auf alle Fälle Selfpublisher werde. Das mit den Verlagen habe ich versucht, aber da bekam ich nur Auflagen zum Umscheiben. Und das wollte ich nicht. Ich habe jetzt etwa 1/3 der Geschichte aufgeschrieben und bin auf Seite 419. Vielleicht kann ich ja auch noch kürzer, wer weiß das schon. Deswegen ist mein Hauptziel jetzt erst einmal, die Rohfassung beenden. Und bei der Revision über das Wie der Veröffentlichung nachdenken. Im Moment schwebt mir vor, das Buch in Bänden herauszugeben. Hätte den Vorteil, dass vielleicht nicht gleich das ganze Buch gekauft werden muss, und die Leser ja Band für Band entscheiden können, ob sie weiterlesen oder nicht. Die Geschichte beinhaltet eine Reise. Ich könnte bei gewissen Stationen tatsächlich einen Cut machen. Nur bleiben dann manche Cliffhanger schon stehen, klar. Eigentlich ist es so nicht konzipiert worden, aber ich denke, es wäre machbar. So gesehen hätte ich Band 1 auch schon im Kasten. Aber ich möchte noch nichts überstürzen. Denn ich könnte ja am Schluss noch merken, dass ich am Anfang noch ein paar Stellschrauben leicht verändern muss. Wenn der erste Band dann schon steht, geht das nicht mehr. Also werde ich erst veröffentlichen, wenn wirklich alles rund ist. :slight_smile:

Liebe Grüße,
Vroni

PS: Hab ich vergessen zu erwähnen: Ich will beides! eBook und Print :wink: Liebäugel da ein bisschen mit neobooks, aber mal sehen, wenn es soweit ist.

Wobei ganz ehrlich: Ken Follett hat das auch nicht interessiert. Säulen der Erde und Tore der Welt sind beide über 1000 Seiten stark :D:D

Ich denke, der Mann ist ein anderes Kaliber. Ein Follett wird allein deswegen Erfolg haben, weil sein Name drauf steht. Folglich gehen Verlage auch kaum ein Risiko ein, derartige Schinken ins Programm zu nehmen. Damals, als ich Säulen der Erde gelesen habe, etwas jünger natürlich als heute, war ich stolz wie Oskar, so eine Schwarte bewältigt zu haben. Heute, vom Standpunkt des Schreibenden aus, sehe ich das etwas kritischer. Da betrachte ich nicht nur die Geschichte, sondern auch das Material, auf dem sie gedruckt wurde. Und bei 1200 Seiten ist das Papier nun mal so dünn, dass man fast hindurchsehen kann. Ich finde, das entwertet das Produkt und damit auch die Geschichte. Ich frage mich dann zwangsläufig, ob´s man nicht hier und da hätte kürzen können, und bei Säulen der Erde sind etliche Längen drin. Aber das ist natürlich Ansichtssache.

Ja, deswegen schrieb ich ja, dass ich vielleicht auch kürzer kann. Ich habe jetzt manche Nebenzweige dringelassen, die zwar dicht an der Handlung sind, aber wenn ich irgendwann merke, nä, das braucht es nicht, dann fliegt das auch wieder vor die Tür. Ich werde am Ende sondieren (müssen) und nur die besten Teile behalten (Längen mag ich persönlich nämlich gar nicht! - Fürchte, ich schreibe gerade eine, aber Abwarten bis zum Ende und dann Entscheiden).

Liebe Grüße,
Vroni