Das hätte ich so nicht verstanden.
Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass Beleidigungen ein Anzeichen für eine Suchterkrankung sind.
Sätze wie “jetzt kann ich nicht aufhören” oder “ich muss weitermachen” würde ich als Sucht deuten, aber bei Sätzen wie “Verpiss dich!” denke ich nur, dass die Person keinen guten Charakter hat.
Hallo Norman.
Zur Lokation des Casinos, hatte ich durch die Thailänderin mit den riesigen Titten das Bild von einem Edel-Casino, und nicht einer Billig-Kaschemme im Hinterhof im Kopf. – Fand ich also sehr passend. Wie gesagt, habe ich als erstes Bilder im Kopf, danach „Denke“ ich, wenns nicht passt.
Ist dir auch gelungen, finde ich
Mit meinem „Adjektive, wenn sie etwas zu sagen haben“, meinte ich Folgendes: Im „normalen“ Leben benutze ich eine solche ausschweifende Ausdrucksweise gern, wenn ich Ironie oder Absurdes pointieren will - Wobei mein Gegenüber dann erst nachdenken muss (Subtext). Mit den Kontrast der Beleidungen zum gehobenen Text meintest du vllt eine gewisse Ironie?
– Ich glaube nämlich, dass dieser heutzutage geforderte pauschale Adjektivismus nur eine Krücke für Deutschlehrer ohne Sprachgefühl ist. Die vermitteln dabei gern, dass das einen Text „lebendiger“ machen würde – Genau so dämlich wie das generelle „wörtliche Rede macht interessant“ – Ja, wenn sie Sinn macht und etwas Wichtiges pointiert (nach meinem Gefühl).
Wie gesagt, ich verbildere erst mal und habe ein Bauchgefühl zu einem Text, „Lebe“ also die Story. Nachdenken kommt, wenns wichtig wird.
Das hat ja niemand behauptet. Es sind keine Anzeichen sondern eine Reaktion.
Sehe ich persönlich ein wenig anderst. Natürlich möchte ich nicht sagen das jeder der sich ordinär ausdrückt eine Suchterkrankung hat. Aber jeder von uns kann sich in ein Muster der Sucht verstricken. Dazu gehört auch das man gereizt ist. In Spielsalons zum Beispiel wen Wetten nicht eintreffen hört man Beleidigungen gegen die Mutter in den unterschiedlichsten Sprachen. Vieleicht hast du nicht so einen Vulgären Wortschatz (kein Angriff gegen dich) irgendwo hast du sicher bemerkt das deine Stimmungen schwanken wen du, (keine Ahnung) evt deinen Kaffee, deine Zigarette, Schokolade oder was weiss ich nicht bekommst. Oftmals werden die Gedanken dann Negativ bis du deinen Schuss hast. Sorry falls das ins persönliche rüber rutscht, bitte nicht falsch verstehen, wir beide kennen uns ja nicht
grüsse Norman
Ausschließlich bei Suchterkrankungen, weiß ich nicht. Aber ich habe einige Schwule in meinem Bekanntenkreis, und dort in der Szene sind - für uns - beleidigende Worte Gang und Gäbe, sowohl für andere, als auch für sich selbst: Schwuchtel oder Schlampe sind noch die Harmlosesten.
Dabei frage ich mich auch immer, wo ein solches Selbstbild herkommt.
@storyteller Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du eher der Text sollte durch Handlungen, Bewegungen oder Gefühle Leben erhalten als mit Beschreibungen? Oder eher die Adjektive durch Nomen ersetzten oder das Adjektiv mit einer Metapher ersetzen die ein Nomen ist.
Ist das daselbe was @Suse gemeint hat bei diesem Abschnitt?
Oder verwechsle ich da etwas?
Als Leser brauche ich nicht mehr als diese beiden Absätze. Alles andere habe ich überflogen. Ich kenne mich mit Roulette nicht aus und brauche das auch nicht wissen. Es ist für mich als Leser nicht relevant.
Hurensohn und Arschloch geht bei mir gar nicht, dass vermittelt mir den Eindruck zur Charaktere einer Figur, die wenig Spielraum für eine Weiterentwicklung zu lässt. Dass er einen alten Golf fährt, muss ja nicht heißen, das er ein Assi ist. Wenn das Vokabular so bliebe, würde ich aus dem Buch aussteigen.
Warum ist es keine weibliche Croupiers?
Warum ist der Croupier nicht locker drauf?
In der Casino Szene ist es nicht mehr so streng mit Abstand. Da wird auch mal geflirtet.
Und warum weiblich?
@Norman
Sorry, aber deine Frage so gestellt ist für mich nicht greifbar. (Ich hatte dir ja schon gepostet, wie ich ticke.)
Nur so viel: Du hast dir doch was bei deinem Text gedacht und willst in Persönlichkeitsaspekte Einblicke geben, die den Meisten fremd sind. Als Leser wäre das das Interessante für mich.
Beschreibungen geben eine Stimmung wieder und/oder sollen den Leser in eine andere Welt ziehen. Sie sind also schmückendes (aber auch wichtiges!) Beiwerk. Heisst für mich: mit welchen Worten ist diese Aufgabe erreicht und welche Worte lassen den Text in „Erklärungnotstände“ hineinrutschen. - Also, was ist wirklich wichtig, sendet das Nomen / Adjektiv / Metapher etc tatsächlich eine Botschaft.
PS: Ich denke, es gibt in jedem Text Gelegenheiten für „Besonderheiten“ in der Ausdrucksweise. Wie ich das sehe, habe ich schon gepostet.
Mich stört es überhaupt nicht, wenn jemand mit einem „Verdammt“ in eine Geschichte einsteigt. Wirft gleich die Frage auf, was da wohl passiert ist.
Es ist vollkommen okay, wenn Protagonisten mal Fluchen. Wenn es sich jedoch häuft gefällt mir das nicht so.
Es sollte halt auch zur Situation passen.
Ich denke, dass Anzahl und Form der Beleidigungen vom Kontext der Handlung abhängen müssen. Wichtig für mich ist immer, dass die Beleidigungen nicht den Kontext verlassen (können) und den Leser treffen. Das kann bei “too much” schon mal passieren.
Darüber hinaus sollte man sehr vorsichtig sein, ob man nicht irgendjemanden auf die Füße tritt… Ein wunderschönes Beispiel hier ist die Reaktion auf Homophobie oder die Benennung von POCs (People of Color). Ein Bekannter hat einmal einen Plot verfasst, der einen homophoben Antagonisten enthielt. Er hat sein Werk schnell vom Markt genommen, nachdem irgendjemand die Anwaltskeule ausgegraben hat. Die künstlerische Freiheit hört halt bei der zu hohen Anwaltsrechnung auf.
Ich schreibe beruflich viel für Artikel oder Blogs auf Deutsch und Englisch und wir haben zwischenzeitlich eine Agentur, die unsere (grundsätzlich fachlichen) Ergüsse auf potentielle Beleidigungen hin überprüft. Für mich hat das zwischenzeitlich ein wenig etwas von Neusprech, aber na ja.
Inhaltlich ist dein Werk ja bereits ausführlich diskutiert worden, und ich finde die Anregung und auch deine Akzeptanz gut, etwas deutlicher zu Begründen, warum Verbalakrobatik in dieser Form gegeben ist.
Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg mit deinem Werk.
Irgendjemand fühlt sich immer angepisst.
Da kann man gleich ein leeres Blatt abgeben. Es ist wohl ein Unterschied, ob man eine ganze Bevölkerungsgruppe anspricht oder einen einzelnen, erfundenen Spieler, der mir auf den Senkel geht.
Stimmt, was aber in den letzten Jahren dazugekommen ist, dass man immer gleich den Anwalt mitnimmt. Ein einfaches: “Das fand ich sch*ße” oder “Musste das jetzt sein” wird durch eine Unterlassungserklärung ersetzt…
Abartig. Das hat nichts mehr mit Gleichberechtigung und / oder Respekt gegenüber Anderen zu tun. Das ist die reinste Sprachregelung, eine Diskriminierung der Persönlichkeit sozusagen.
@steven-r Danke dir für deinen Hinweis. Aber ist wie Suse sagt abartig. Die ganzen Rapper zum Beispiel die gegen Schwule oder andere Gruppen “schiessen” werden ja auch nicht dafür belang. Gut die haben auch ne grosse Fanbase. Viele Rappen ja auch über Drogenhandel, Prostitution etc und werden ja nicht deswegen Verurteilt da es ja unter Künstlerische Freihet geht. Sollte man also auch bei einen Autor so stehen lassen. Oh da fällt mir auch Stephen King ein der oft die N-Bombe in seinen Bücher schreibt. Die sind allerdings auch mit den einzelnen Figuren und ihrer Charakterisierung verbunden.
Ich denke eher im Gegenteil! Ein Spielsüchtiger der dauernt Flucht, sein Leben nicht im Griff hat, hat enormes Potenzial für eine Weiterentwicklung. Seh mich an, früher war ich ein Arsch den nichts anderes als Spielen intressiert hat und heute schreibe ich darüber. Der Golf 3 hatte mir früher gehört, deshalb steht der auch im Buch
Das war gerade mal etwa eine Seite, hättest du dich auch beschwert wen es ne Frau gewesen wäre und der erste Satz, verdammt, triff endlich du Schlampe!, dachte Martin Huber, ist.
Das Geschlecht ändert doch nichts an meiner Haltung.
Zum Einstieg vulgär oder z.B. gewalttätig aufzuwarten, erzeugt in mir Bilder, die für mich persönlich nur noch an der Oberfläche mit einem Suchtproblem in Verbindung gebracht werden. Bei mir würdest Du es daher sehr schwer haben, die erzeugten Bilder im weiteren Verlauf der Geschichte zu vertiefen, da ich das Buch nach der ersten Seite aus der Hand legen würde.
Das ist keine Beschwerde, es spricht mich in literarischer Form dann eben einfach nicht mehr an.
Wenn man über Jahrzehnte immer wieder die gleichen Phrasen zu Gesicht bekommt, stumpft man vielleicht auch ein wenig ab und wartet auf etwas Neues.
Das Thema Spielsucht kann man zu Beginn weitaus tiefer als mit vulgären Flüchen beschreiben. Gleiches beim Thema Alkoholsucht, wenn die ersten Sätze das Thema Gewalt abhandeln.
Je tiefer Du mit den ersten Sätzen in die Abgründe Deiner Figur eintauchst, umso größer wird meine mitfühlende Anteilnahme und Neugierde.
Du hast das Geschlechterthema doch selbst ins Spiel gebracht, was impliziert, dass das für deine Haltung dem Text gegenüber sehr wohl eine Rolle spielt. Darum hatte ich ja auch nachgefragt “Warum weiblich?” Wenn es nun denn doch keine Rolle spielt, ist meine Frage überflüssig.
Sensitivity reading - wie kann es anders sein - ein englischer Ausdruck. Dabei geht es nicht primär darum, ob man mit seinem Text jemanden beleidigt, vielmehr, ob sich jemand dadurch beleidigt fühlen *könnte! *Vorauseilende Beleidigtenvermeidung also.
Sollte keine Rolle spielen. Das tut es aber. Ich habe schon Sätze gehört: Wenn das jetzt ein Mann/eine Frau geschrieben hätte! Da wär was los. Da könntest du dir was anhören.
@Pferdefrau : Mathies kann sich offenbar nicht entscheiden, ob es für IHN eine Rolle spielt oder nicht. Wie dem auch sei. Die Entscheidung liegt ohnehin bei Norman.