Hallo, liebe Schreibbegeisterte,

Hallo Füchsli, danke für die nette Begrüßung. Genau das ist das Problem. Meine Geschichte hat einen Hauptcharakter, der die Story sehr dominant prägt. Aber irgendwie hat sich eine Protagonistin eingeschlichen, die (zumindest anfänglich) sich immer wichtiger macht und meinem Hauptdarsteller die Stirn bietet. Ja, was macht man nun? Ignorieren oder die Fokussierung auf den Protagonisten zurückschrauben? Beide gleichwertig zu behandeln, ist natürlich möglich, fällt mir aber schwer, weil für mein Empfinden der Protagonist nur in der Ich- Perspektive richtig aufblüht. Ach, ist das kompliziert:slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Hallo RunaMania, vielen Dank für das Willkommen:slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Naja, eine Kopf hab ich ja:slight_smile: Ich hätte wohl eher Gedanken schreiben sollen. Der Kopf ist halt so, wie er ist. Da helfen auch keine Schlammpackungen mehr:slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Warum findest du das Erzählen von Erlebnissen mehrerer Protagonisten umständlich und zum knuspern?
Möchtest du einen Tipp/Info/Gedanken wo es klemmt?

1 „Gefällt mir“

Ich finde es umständlich alles aus der ICH-Perspektive zu erzählen, wenn es mehrere Protagonisten gibt.

2 „Gefällt mir“

Du wirst sie doch sicherlich namentlich oder erkenntlich für den Leser benennen, oder wo liegt das Problem?

1 „Gefällt mir“

Ich glaube lieber @RunaMania , dass wir leicht aneinander vorbeireden. Meine ICH-Erzählerin heißt Julia. Wenn Julia mit ihrer Tochter Vanessa zusammen ist, dann kann Julia alles mögliche tun, nicht tun, erzählen, etc. Wenn aber die Tochter mit ihrem Ehemann streitet, woher soll Julia das dann wissen, wenn sie nicht selbst dabei ist? Dann müssten die beiden schon miteinander telefonieren und die Tochter müsste es Julia erzählen. Nur die Gedanken, Gefühle, etc. der Tochter kann ich dann ja immer noch nicht wiedergeben. Es bleibt dann eine Interpretation der Mutter.

Würde Julia nicht als ICH-Erzählerin auftauchen, könnte ich die Tochter einfach ihre Gefühle dem Leser mitteilen lassen. Das geht bei einem ICH-Erzähler aber nicht und das macht es umständlich, wenn der Text dann auch noch interessant bleiben soll und lebhaft.

Ich nehme nur mal den letzten Satz.
Vll. geht es, wenn du es so gestaltest, dass Julia es bereits durch Vanessa erfahren hatte, der Streit also nicht zeitlich parallel oder nacheinander, sondern versetzt erfolgt, und du eine Art Blende machst, in der Julia das Wissen haben kann. Dann kann Julia ungehindert alles erzählen, weil sie es von Vanessa weiß. Bsp: Wenn ich darüber nachdenke, was Vanessa(meine Tochter?) so erleben muss, …

Vielen Dank. Das war nur ein Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine. Und so wie du es vorschlägst, funktioniert es auch. Aber nicht in jeder zweiten Szene. Ich möchte schließlich einen ganzen Roman verfassen ohne 999.999 Blenden :slight_smile: Alles ist möglich, doch es bleibt eben knuspriger als das Erzählen aus verschiedenen Perspektiven.

1 „Gefällt mir“

Klar.
Ich habe das Problem in RunaMania, und auch in dem Thriller so gelöst, dass ich dann ein anderes Kapitel begonnen habe und dadurch die Erzählerperspektiven problemlos ändern konnte.
Du wirst das schon hinbekommen :thumbsup:

Genau das möchte ich nicht. Ich würde gern zum ersten Mal bei einer Erzählperspektive bleiben. Und eben bei der ICH-Erzählerin. In meinen anderen Romanen schwubbel ich da ziemlich hin und her und wechsele nicht nur kapitel- sondern auch szenenweise, was einige Leser verwirrt. Daher wollte ich es mal mit ICH ausprobieren. Dadurch hat man viele Probleme. Es ergeben sich aber auch jede Menge Möglichkeiten, Gedanken unterzubringen, die dann nicht als “Hellseherei” herüberkommen.

Ja. Daran glaube ich auch fest. Knuspern muss ich dennoch.

1 „Gefällt mir“

@Mats Bonini Man sagt ja immer, die Ich- Perspektive ist besonders gut für Anfänger geeignet. Ich finde das nicht. – Ich auch nicht.

Wenn es nicht von Anfang an gelingt, dem Erzähler eine sympathische, wenigstens eine interessante Aura zu verleihen, ist die ganze Geschichte dahin. – Ich hoffe, dass das nicht mein Problem ist.

Ich habe zwei konkrete Probleme. Eines davon ist eine Verfolgungsjagd, bei der ICH nicht dabei ist. Die lieben Forianer haben mir Mark Elsbergs Zero dazu empfohlen, um in die richtige Spur zu kommen. Das hat geholfen. Ich muss es “nur” noch umsetzen ohne bei Mark “abzuschreiben”. Eingenordet bin ich jetzt jedenfalls in Richtung Verfolgung.

1 „Gefällt mir“

“Zero” ist doch dieser Science- Thriller? Hab ich noch nicht gelesen aber von gehört. Nicht so mein Ding, dieses Thema. Das Schöne an Geschichten mit viel “Science” ist, man findet immer einen Weg etwas zu erzählen. Egal in welcher Perspektive. Technische Möglichkeiten gibts ja genug. Ich kenne deine Geschichte ja nicht, denke aber, auch da gibt es Möglichkeiten, ohne in den Verdacht zu kommen, abzuschreiben. ICH muss ja nicht dabei sein. Er kann das Ganze ja live per Funk oder TV verfolgen (Ich hab ein paar Jahre in USA gelebt. Da sind Live Verfolgungsjagden am Fernsehen so selbstverständlich wie Butter auf dem Brot)…

1 „Gefällt mir“

Ja. Und dabei erschreckend nah an der Realität unserer Zeit.

Meins wohl. Von Geballer im Weltraum halte ich jedoch auch nicht allzu viel.

2 „Gefällt mir“

**In Space no one can hear you scream!
**
Und wenn du nach /vorjedem Ich Kapitel das Geschehen von der Tochterseite nimmst? Sie hört es und agiert, reagiert, resigniert, macht sich Sorgen oder einen Tee?

Von mir noch ein verspätetes Willkommen an einen Gleichaltrigen. Ein gutes Alter für die Geburt des ersten Romanprojektes :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Ich würde immer die Perspektive wählen, die zur Geschichte passt, und mir nicht vornehmen, aus einer Perspektive erzählen zu wollen, und dann die Geschichte “drumherhumstricken”. Die Geschichte kommt zuerst, die Perspektive ordnet sich unter. In “Die Tribute von Panem” passt die Ich-Perspektive so gut, weil Katniss nur ihre eigenen Erlebnisse schildert und weil sie so viel zu verlieren hat.
In “Ein ganzes halbes Jahr” hätte die reine Ich-Perspektive auch super gepasst. Leider musste die Autorin kurz vor dem Ende noch ein paar andere Leute zu Wort kommen lassen - aus ihrer Perspektive. Ich fand das total unausgewogen, weil es eben nur einmal vorkommt. Wenn die Perspektiven gleichmäßiger verteilt gewesen wären, wäre es besser gewesen. Aber am besten hätte hier auch eine reine Ich-Perspektive gepasst.
Bei einem Thriller finde ich eine Ich-Perspektive viel schwieriger. Da kommt es sehr auf den Plot an, ob sich das durchhalten lässt.
Was spräche gegen zwei personale Sie/Er-Erzähler, die sich abwechseln?

2 „Gefällt mir“

Die Geschichte selbst spräche dagegen wie du es oben schon erwähnt hast. Ich habe keineswegs zuerst die Erzählperspektive ausgewählt, was du natürlich nicht wissen kannst.
Ich hatte die Geschichte im Kopf und habe mir überlegt, welche Perspektive dazu passt. ICH passte gedanklich am besten. Allerdings mag ich die Erzählperspektive eigentlich nicht. Dennoch dachte ich mir, ich sollte es mal versuchen. Bis ich irgendwann an die Grenzen stieß, die ich nun gern überwinden möchte. Ich sehe das als Herausforderung, die ich lösen muss, um stringent weitererzählen zu können.

1 „Gefällt mir“

Ich kann es natürlich nicht wissen, weil ich die Geschichte nicht kenne, aber wenn es Mutter und Tochter gibt, die nicht immer zusammen auftreten, könnten sie sich bei der Perspektive ja ergänzen.
Bei der Ich-Perspektive ist man am meisten eingeschränkt, was die Anwesenheit an bestimmten Stellen angeht. Bei der personalen Perspektive geht das schon besser, aber manchmal ist man da auch an der Grenze. Und der auktoriale Erzähler bietet hier alle Freiheiten, hat aber wieder andere Nachteile.
Rein von der Organisation her könnte man jede Geschichte auktorial erzählen, aber für eine Ich-Perspektive eignen sich viele Geschichten nicht. Dazu sind sie zu komplex.

2 „Gefällt mir“