Hallo in die Runde

Ein herzliches Willkommen im Forum auch von mir und vor allem viel Erfolg!
Ich bin erst heute auf Deine Vorstellung und die Diskussion gestoßen.
Eine Frage: Du schreibst:

Hast schon in Erwägung gezogen, einen wirklichen historischen Hintergrund einzubeziehen? Das kann nur ein kleiner Hinweis für den Leser sein. Du setzt Dir ja selbst die Periode von 1450 bis 1500. Das ist doch sehr konkret. Falls Du da ein historisches Ereignis anmerkst, dann erreichst Du andere Leserkreise, all die Mittelalter-Fans. Wenn ich an all die Mittelalter-Märkte denke, daran, wie beliebt Handwerk aus dieser Zeit ist. Gerade beim Self-Publishing musst Du ja überlegen, in welchen Kreisen Du Dein Buch bewirbst.

2 „Gefällt mir“

Ja. Aber da müsste ich zu viel umschreiben. Da es bei mir Könige und Kriege gibt. Ich kann ja in einen realen historischen Hintergrund keine Herrschaftshäuser einbauen, die nie existiert habe. Ebenso Kriege.
Zudem war das Buch ursprünglich auch nur für mich gedacht. Doch dann entwickelte es sich und jedem, dem ich das Buch zu lesen gab, war begeistert. Gut, das sind nur Bekannte, auf deren Urteil sollte man vielleicht nicht zu viel Wert legen. Dennoch kam mir dann der Gedanke, es zu veröffentlichen.

Es ist, abgesehen von der nicht realen Welt, alles sehr real :rofl:. Charakterentwicklung spielt bei mir eine sehr große Rolle. Das bleibt nicht aus, wenn man die Hauptprotagonisten über 20 Jahre begleitet.

Abgesehen von der nicht realen Welt ist in dem Buch alles sehr real :rofl:. Charakterentwicklung spielt bei mir eine sehr große Rolle. Das bleibt nicht aus, wenn man die Hauptprotagonisten über 20 Jahre begleitet. Deshalb ist die Handlung und das Buch ein Bogen von der ersten bis zur letzten Seite.

3 „Gefällt mir“

Lieber spät als nie. Willkommen moin und viel Spaß.
Leipzig, da will ich eigentlich auch mal wieder hin. Viel zu wenig von gesehen damals.

2 „Gefällt mir“

Ah … Dessau meine Geburtsstadt

Dann mal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich werde mir bei Gelegenheit deine Leseprobe auch mal anschauen, aber vom Umfang des Werkes her (und vom Genre) sind wir uns schon recht ähnlich.

LG
Matthias

1 „Gefällt mir“

Hallo Matthias,
kannst du mir vielleicht bei einer wichtigen Frage weiterhelfen?
Ich bin mir wegen des Genre “unsicher”. Ich denke, es ist Low Fantasy, doch es kommen keinerlei mystische, magische oder ähnliche Elemente in meinem Buch vor. Nur das Land ist fiktiv. Ansonsten alles ganz normal. Reicht das, um als Genre Low Fantasy zu nehmen?

LG Sophie

Hallo @Sophie Miller

deine Frage zur Einordnung in ein Genre ist ein interessantes Problem. Prinzipiell kann Fantasy natürlich auch ohne Magie funktionieren, keine Frage. Dann ist in der Regel aber zumindest durch andere “andersweltige” Komponenten erkennbar, das es sich um Fantasy handelt. Die Beispiele sind selten, aber sie gibt es. “Der Kreis der Krähen” von K.J. Parker zum Beispiel - gezaubert wird hier nicht, dennoch ist aber für den Leser klar, dass er hier Fantasy in den Händen hält.

Das “Problem” bei deinem Werk hingegen scheint mir, dass du an sich einen historischen Roman geschrieben hast, der aber nicht auf der Erde im echten Mittelalter spielt. D.h. bis auf die Länder und die fiktiven Ereignisse deutet nichts darauf hin, dass du Fantasy schreibst, selbst die Namen deiner Protagonisten haben reale, englische Namen wir “Gareth” oder “Caitlin”.

Und genau da liegt ein bisschen die Krux: Natürlich steht es dir frei, das zu schreiben. Aber mit Hinblick auf die Vermarktung und das Finden eines Leserkreises könnte das Probleme geben, selbst wenn du es “Low Fantasy” nennst - eine Bezeichnung, die je nach Deutung passen könnte (es gibt offenbar verschiedene Möglichkeiten, zwischen High und Low Fantasy zu unterscheiden. “Das Lied von Eis und Feuer” könnte, zumindest am Anfang der Reihe, “Low Fantasy” sein aufgrund der zunächst wenig vorhandenen Fantasyelemente. Könnte gleichermaßen hingegen “High Fantasy” sein aufgrund des epischen Narrativs).

Denn das Problem ist: Grundsätzlich sind ja zwei “Fangruppen” für dich interessant. Die Fans historischer Romane sowie die Fantasy-Fans. Erstere könntest du verlieren, weil sie eben sehr explizit an realen, historischen Ereignissen interessiert sind. Letztere werden vielleicht spätestens nach der Hälfte das Buch weglegen, weil Fantasy-Fans natürlich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung herangehen.

Hier musst du einfach für dich selbst entscheiden, ob du das riskieren möchtest bzw. was du von deiner Trilogie - bezogen auf den Publikumserfolg - erwartest. Du könntest natürlich auch eine Nische damit treffen, das kann sein. Aber es hat vermutlich seine Gründe, warum dein Werk nur schwer einzuordnen ist und sich auf dem Markt auch nicht wirklich Beispiele finden lassen, die mit deinen Büchern vergleichbar sind.

5 „Gefällt mir“

Ich würde es generell als Low Fantasy einordnen. Bei mir ist auch alles so realistisch wie möglich der Zeit der spanischen Reconquista nachempfunden. Da ich aber nicht die Zwänge einer realen Welt haben wollte und mich auch nicht in einem historischen Rahmen ála Gablé bewegen wollte, sondern meine eigene Geschichte in meiner eigenen (mittelalterlichen) Welt erzählen wollte, gibt es bei mir auch keine Orks, Elfen, Drachen, Magie oder sonstigen Kram. Dafür einen stark ausgeprägten Glauben an ein Pantheon aus Göttern.

1 „Gefällt mir“

Es scheint der Begriff “alternativ-historische Familiensaga” als Kategorisierung für deinen Roman am besten zu passen. Er lässt sich halt nicht richtig unter eines der “groben” Schlagworte wie Low oder High Fantasy, Historienroman o. ä. subsumieren, da immer ein Teil der Definition nicht ganz zutrifft (Fehlen konkreter historischer Bezüge, keine magischen Elemente, etc.). Und Alternativwelten gelten ja durchaus als eigenes (Sub-)Genre.
Dies würde voraussetzen, dass du irgendeinen Punkt benennst, an dem sich deine Welt anders entwickelt hat als in der Realität. In deinem Fall bspw. könnte England mit dem 100jährigen Krieg nicht seine Besitztümer auf dem Festland verloren haben, sondern vielleicht halb Europa unter englischer Herrschaft stehen oder die zarten Ansätze von Parlamentarismus wurden erstickt und ein absolutistischer König hat die Macht. Diese veränderte Historie müsste ab und zu durchscheinen in deiner Geschichte.
Ich denke dabei an solche Romane wie “Vaterland” von Robert Harris. Im Grund geht es dabei um einen Kriminalfall in einer Welt, in der das nationalsozialistische Deutschland den Krieg gewonnen hat.
Vielleicht bringt dich das bei der Findung der richtigen “Schublade” für deine Geschichte weiter.

5 „Gefällt mir“

Das scheint mir ehrlich gesagt nicht für @Sophie Miller und ihren Roman zu passen. Wenn ich es richtig verstehe, schreibt sie ja nicht von einem England, das sich zu einem bestimmten Zeitpunkt anders entwickelt hat – das wäre dann in der Tat sog. “Alternate History”, die aber mindestens ebenso viel historische Recherche erfordert wie ein historischer Roman und sehr viele Implikationen, die sich aus der alternativen Entwicklung ergeben, berücksichtigt werden müssen. Sondern Sophie schreibt von einer Welt, die zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte auf der Erde existiert hat - weder geographisch, noch politisch auf der Erde zu verorten ist - aber von der Atmosphäre, dem Setting und der gesellschaftlichen Ordnung dem irdischen Mittelalter nachempfunden ist.

2 „Gefällt mir“

Das kann gut sein. Es war ja nur so ein Gedanke, um die etwas festgefahrene Diskussion über Fantasy und Historienroman auf ein neues Gleis zu bringen. Ob’s passt, kann ohnehin nur Sophie sagen.

1 „Gefällt mir“

Hallo skjald,

so ist es. Ich habe eine eigene Welt erschaffen, um darin frei von vorgegebenen historischen Verhältnissen meine eigene Geschichte mit ihren Konflikten zu erklären. Wenn es überhaupt einen “mystischen” Moment darin gibt, so ist das eine immer wiederkehrende Prophezeiung.

Hallo Endstille

aus demselben Grund habe ich eine eigene Welt erschaffen. In der der Leser ein Ambiente findet, das er kennt und somit die Geschenisse und Konflikte nachvollziehen kann.

bei mir ist es eine Prophezeiung, die immer wiederkehrt. Es wird noch ein alter Glaube an eine Unterwelt erwähnt. Der spielt allerdings keine Rolle mehr.

1 „Gefällt mir“

Moin Sophie.
Herzlich Willkommen im Forum.
Ich war früher oft in Leipzig und habe in einem Hotel nicht weit vom Bahnhof übernachtet.
Der Leipziger Bahnhof ist einer der schönsten Bahnhöfe die ich kenne. Hat er nicht erst vor kurzem einen Preis gewonnen?

Gruß vom linken Niederrhein

Klaus

1 „Gefällt mir“

Nee nee, per definitionem landest du mit einer komplett erdachten eigenen Welt eigentlich immer im High Fantasy-Bereich. Fantasy definiert sich nicht zwangsläufig durch die Präsenz von Magie.

2 „Gefällt mir“

dann gibt es ja noch Hoffnung für mich :rofl:

Hm, also zumindest deine erste Aussage würde ich an dieser Stelle tatsächlich in Frage stellen. Nun gibt es offenbar mindestens zwei Definitionen für High Fantasy, aber beide zeichnen sich eigentlich nicht nur dadurch aus, dass sie in einer erdachten Welt spielen. Vor allem: Was wäre deiner Definition nach dann “Low Fantasy”?

Die verbreitetste Definition für “High Fantasy” ist eigentlich das Vorkommen vieler und starker magischer Elemente – in diesem Fall wäre Sophies Buch “per definitionem” gerade *nicht *High Fantasy, sondern wenn überhaupt eben eher Low Fantasy. In einer weiteren Definition zeichnet sich “High Fantasy” vor allem durch sein episches Narrativ aus, bei der in der Regel das Schicksal der ganzen Welt im Zentrum der Erzählung steht, während demgegenüber “Low Fantasy” eher den Fokus auf das Schicksal der Charaktere legt. Häufig verschwimmen beide Definitionen miteinander. “Low Fantasy” verzichtet häufig auf besonders starke magische Elemente und auf das epische Narrativ. So ist “Der Herr der Ringe” im besten Sinne beider Definitionen natürlich “High Fantasy” - Die Welt ist voller Magie, fantastischer Kreaturen und anderer magischer Elemente und beschreibt gleichzeitig den klassischen Kampf von Gut gegen Böse, an dem das Schicksal ganz Mittelerdes abhängt.

Nicht immer kann man jede Fantasy so einfach einordnen, wie so häufig sind Genrebezeichnung sehr verschwimmend. Wo ich dir zustimmen würde ist, dass Fantasy sich nicht zwangsläufig durch die Präsenz von Magie definiert. Aber die Fantasy-Bücher, die ohne Zauberei auskommen, sind in der Regel dennoch durch andere Elemente als Fantasy zu erkennen - kraftvoller Artefakte, Götter, fantastische Wesen etc.

Ich muss gestehen, mir fällt so spontan kein veröffentlichtes Werk ein, dass wirklich ausschließlich durch ein fiktives Land zu einem Fantasy-Roman wird und ansonsten keine fantastischen Elemente aufweist. Das muss natürlich nicht bedeuten, dass es sie nicht gibt. Ich freue mich selbst, wenn jemand hier Beispiele nennen kann.

4 „Gefällt mir“

Die gibt es schon, wobei das in der modernen Fantasy wieder ein bisschen abhanden gekommen ist - wenn man von Guy Gabriel Kay absieht, der mir jetzt ganz spontan einfiele. David Gemmell hat meines Wissens nach mit der Drenai-Saga auch so angefangen, zumindest “Legend” ist mir noch so in Erinnerung. Und klar, die Klassiker, allen voran Mervyn Peake mit “Gormenghast”. Wobei du generell recht hast, viele der nichtmagischen Fantasybücher ließen sich auch der Alternate History zuordnen.

Was High/Low Fantasy betrifft - da gebe ich dir bezüglich der Magie recht. Ich hatte Sophies Beispiel mehr auf das World Building bezogen und dessen Fokus auf die Entscheidungsträger dieser Welt, die den Verlauf der Geschichte durchaus stärker beeinflussen könnten. Wobei die Grenzen bei so generischen Bezeichnungen wie High und Low ja sowieso immer absolut fließend sind und für mich nicht ausreichen würden, um ein Genre klar einzugrenzen.

2 „Gefällt mir“