Hallo, vielen Dank für eure Unterstützung und Ermutigungen. Es ist halt so, dass ich gerade bei meiner gefühlt 7. Überarbeitung sitze - und immer noch nicht zufrieden bin.
Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, schreibe ich eine Übersicht, um was es alles in dem Buch geht.
Yixiong ist ein venezolanischer Name, aber da schwer auszusprechen, wird der Junge im Buch „Yallo“ von Ela und seinen Mitschülern gerufen.
Aber selbst in den vergangenen Epochen gibt es permanent Variationen. Fennimore Cooper, R. Chandler, Rymer (Varney) … selbst Austen ist irgendwie immer die selbe Sauce…
Aber die genannten Beispiele von Melville, benchley und Hemingway sollten ja vorwiegend zeigen, dass eine reine Kurzzusammenfassung einem Buch nicht gerecht werden kann.
Den Erfolg der Vielzahl an Varianten des immer selben Themas liefern Grisham & Co.
Es ist ganz selten so, dass ich zufrieden bin! Und das ist eigentlich auch gut so. Ich hab neulich einem Freund die 1.Version einer fertigen Story geschickt mit den Worten, dass das Schreiben zum Teil fast physisch geschmerzt hat.
Er konnte das gut verstehen.
Ich glaube, dass der immer glücklich lächelnde Autor ein Mythos ist (oder mit einem 100% Ego, grottenschlecht und nicht kritikfähig).
Also - durchbeissen, teilen, besprechen und nie, nie, nie Kritik als Angriff nehmen.
Ich kann mich da nur anschließen: Aufgeben is nicht!
Wenn es dein Traum ist, mach weiter, und zwar so lange, bis du damit zufrieden bist.
Das ist nur die halbe Miete, denn allein aus dem Inhalt lässt sich nur schwer auf deinen Schreibstil schließen - und der ist genauso wichtig.
Ich fände es sinnvoller, hier im Schreibzirkel einfach mal das erste Kapitel zu posten, da bekommst du detailliertes Feedback und diverse Eindrücke, wie die Sache überhaupt beim Leser ankommt.
Allerdings brauchst du dafür auch eine gewisse Kritikfähigkeit, denn Kritik wirst du natürlich auch bekommen, aber wenn du dann weißt, woran es hakt, kannst du daran dann auch gezielt arbeiten.
Ok. Meine Idee ist das eine, meine Gesamte Story ist in meinem Kopf - aber tatsächlich ist es mein Schreibstil, der mir die meisten Sorgen macht. Ich tue mich schwer, die Sätze und Szenen richitg zu formulieren, sodass der Leser wirklich in der Szene drin ist, sei es am Strand von Alanya, in Elas Klassenzimmer, usw.
Und die Geschichte an sich: eigentich könnte ich an der Stelle beginnen, in der Ela Yixiong, bzw. Yallo kennenlernt, aber mir ist der Urlaub in Alanya wichtig, ebenso wie der detailliert beschriebene Rückflug von Antalya nach Düsseldorf, weil das Flugzeug in Turbulenzen gerät und Ela später wusste, dass die Turbulenzen für die bald aufkommenden Turbulenzen in ihrem Leben, ihrer Familie standen.
So typisch 90er Dinge sind darin auch, dass Ela ihren Freund manchmal von Telefonzellen anruft. Dass Ela Musik auf Kassetten aufnimmt. Ihre erste Bekanntschaft mit dem Internet,… Und einige Szenen spielen im Flughafen Düsseldorf, so wie er vor dem Großbrand war…
Ich kann gern das erste Kapitel in den Lesezirkel posten. Aber wenn ich darf erzähle ich gern, was alles in der Geschichte passiert. So kann man gegebenenfalls das Expose anpassen.
Ich gebe mich dann noch einmal an die Nacharbeit. Ich bin damit beschäftigt, Sätze zu straffen, Wiederholungen aufzuspüren und die bösen Füllwörter zu streichen.
Selbstverständlich darfst du, aber wie gesagt, sonderlich aussagekräftig ist das nicht. Mir gehts wie Suse, alleine vom Exposé her finde ich den Plot nicht sonderlich spannend, aber auch das hat nicht viel zu sagen.
Wie hier schon sehr richtig festgestellt wurde: Es ist alles schonmal in irgendeiner Form dagewesen und deswegen beinahe unmöglich, zumindest vom Plot her etwas wirklich Neues zu schaffen.
Was den Reiz des Lesens ausmacht, was entscheidet, ob einen die Story mitreißt oder völlig kalt lässt, ist einzig und allein deine persönliche Umsetzung. Wie originell deine Figuren gestaltet sind, wie sie interagieren, wie du die Szenen formulierst und mit Leben füllst und eben all diese Dinge.
Die entscheiden darüber, ob die Leser deine Story, die es in ähnlicher Form bereits unzählige Male gibt, begeistert lesen und toll finden - oder darüber nur ein müdes Gähnen verlieren.
Es ist leider so, dass einem die beste Idee nichts nützt, wenn man sie nicht gut umsetzen kann, und das ist es, was das eigentliche Schreiben ausmacht.
Ich wage zu behaupten, dass alles schon einmal gedacht, geschrieben oder erzählt wurde, denn bei Milliarden Menschen ist es kaum denkbar, etwas noch nie Dagewesenes zu liefern. Doch jede Story lebt von der Seelen-Stimme des tatsächlich einzigartigen Erzählers dahinter! Das macht ihren Charme aus! Deshalb lesen wir hunderte Liebesschmonzetten, Thriller oder Krimis etc… Wir wollen etwas über die Menschen erfahren, die das alles erleben. Wie agieren, reagieren sie, wie leben sie und wie überleben sie. Hier spielen sich die Dramen, Tragödien und Komödien ab. Und deshalb kann auch keine Geschichte jeden erreichen, jedem gefallen.
Geschichten sollten spürbar authentisch sein, nicht imitierend, manieriert oder darauf abzielend, Effekt zu heischen. Und trotzdem muss man beim Schreiben gleichzeitig bei seiner Zielgruppe sein, sich hinterfragen, ob Leser womöglich vor Langeweile ins Koma fallen könnten, der Stil vielleicht nicht präzise genug ist, um verstanden zu werden oder ob der Inhalt zu nichtssagend, zu emotionslos, zu flach ist, um die Aufmerksamkeit wach zu halten.
Und weil das alles genauso schwierig ist, wie es klingt, hasse und liebe ich es, zu schreiben. Trotzdem!
Also ganz unter uns gesagt: mich zieht es als Leserin auch irgendwie immer zum selben Plot oder Genre hin. Meine absolute Lieblingsautorin zum Beispiel veröffentlicht im Herbst ein gefühlt fünfizgstens Buch zu einem Thema, über das es viele Bücher gibt, aber mich interessiert es trotzdem brennend und ich habe es bereits reservieren lassen.
Und wenn ich tatsächlich als Autorin über ein Thema schreiben soll, was noch nie dagewesen ist, dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, welches Genre oder welches Thema noch nie dagewesen ist. Aber es ist meine Geschichte und es brennt mir auf den Nägeln.
Ich warne vorab: es kann sehr gut sein, dass mein Manuskript, die Figuren, die Handlung ein müdes Gähnen hervorbringen. Ja, das gebe ich selbst zu, wenn ich meinen Wortsalat durchlese. Und genau darum bin ich hier! Ich bin durch das Impressum eines meiner Lieblingsbüchern auf das Forum aufmerksam geworden. Also gut, wie ihr wollt, von mir aus kann ich gleich das erste Kapitel im Schreibzirkel posten.
Das ist besser, als gar keine emotionale Regung.
Nimm das hier als ehrliche Übungsrunde. Sicherlich bekommt man manches ungefiltert ab, aber es ist ja auch das individuelle Leseempfinden.
Und je mehr Meinungen Du bekommst, desto deutlicher wird, dass vieles ohnehin Geschmackssache ist.
Ich z. B. schreib nur selten knackig kurz und schwafel auch mal. Auf der anderen Seite… das tun King oder Frank Schätzing auch.
Und komplett neue Ideen? In meinem kleinen Hirn nicht auszumalen, was das mit meinem Leben machen würde…
Ich finde es z. B. sehr hilfreich, wenn mir jemand sagt, dass ihm Formulierung xy gut gefallen hat, z hingegen zu abgegriffen war.
Aber ich hab auch den Luxus davon nicht leben zu müssen…
Also nur Mut…
Für mich ist es häufig am schwierigsten, mich von festgefressenen Lieblingsideen zu verabschieden und sie loszulassen, wenn das große Ganze dann besser funktioniert. Dabei und bei ähnlich schmerzhaften Prozessen könnte eine „forengestützte Selbstkritik“ hilfreich sein .
Verlangt ja auch absolut niemand. Aber du möchtest, dass deine Geschichte so gut wie möglich wird, und dabei helfen hier alle sehr gerne mit. Aber um eine Ahnung zu bekommen, wo genau deine Probleme liegen und wie sie sich äußern, brauchen wir halt eine Schreibprobe
Lass dich einfach nicht unterkriegen. Ich schreibe zum Beispiel jeden Tag ein bisschen. Und wenn durch Rückmeldung anderer Bekannter irgendwas nicht passt, dann ändere ich den Text nicht gleich komplett. Ich lese es mir am nächsten Tag noch mal in Ruhe durch und überlege, was im Text stehen bleiben soll und was weggestrichen werden kann. Und zwar so, dass die Kernaussage des Textes noch passt. Ich weiß, das ist nicht einfach. Mein Knackpunkt ist zum Beispiel „show, don’t tell“ (zeigen, nicht erzählen). Aber nur weil es mir nicht gleich gelingt diesen Schwerpunkt umzusetzen, gebe ich nicht gleich auf. Ich feile einfach so lange an dem Text, bis er - für mich - passt. Es gibt immer irgendwelche Leute, die (in diesem Beispiel ich als Hobby-Autorin) an meinen Texten etwas zu meckern haben. Aber das ist mir wurst. Wenn die Story am Ende für mich sinnvoll ist, dann lasse ich sie stehen. Lass dich nicht entmutigen und sieh das Schreiben als Herausforderung. Für mich ist zum Beispiel „jeder Tag ein Abenteuer“. Und ich mag Abenteuer / Herausforderungen!
bitte nicht entmutigen lassen. Deine Geschichte ist die Geschichte eines jeden einzelnen von uns. Jeder hat seine erste große Liebe im Herzen und pflegt diese Erinnerung wie einen Schatz.
Es würde mich freuen, wenn Du diese Erzählung nicht aufgibst.
Habe eben erst Bridie und Finn von Harry Cauley gelesen. Ich könnte zig andere Romane aufzählen, die besser waren und dennoch hat sich das Buch in eine kleine Ecke meiner Seele geschlichen.
Würde mich freuen, mehr davon zu lesen.
Alles was Du hier schreibst, macht (zumindest mich) neugierig. Du hast ein Thema, für das Du brennst, das „raus muss“, Du reflektierst Dich sehr selbstkritisch, schreibst sehr klar, Du bist offenbar aber auch durch Kritik schnell „angefasst“ - ich wäre einerseits sehr interessiert an einer kleinen Textprobe, andererseits möchte ich nicht, dass Du von etwaiger Kritik hier - die oft sehr subjektiv ist - zu sehr entmutigt wirst. Es stimmt schon mit dem Austeilen und Einstecken, mit dem „Hinfallen-Krönchen-richten-weitergehen“ usw., aber doch sind wir alle anders.
Nicht umsonst gibt es sehr prominente Autoren, die aus genau diesem Grund keinen Menschen einen Blick auf ihr Manuskript werfen lassen, bevor es fertig ist - oder Schauspieler, die ihre eigenen Filme nicht sehen wollen.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du Dich nicht entmutigen lässt - bleib unbedingt dran. Schreiben ist immer ein langer Lern- und Entwicklungsprozess.
Wenn Du Dich fragst, oh Du es schaffst, Deine Figuren lebendig werden zu lassen: Denk an Deine Lieblingsautorin, frag Dich, wie die das macht … lesen… lesen … lesen …- das ist mit die beste Schreibschule.
Vielen Dank für eure Ermutigungen!
Das Scheiben ist für mich selbst auch eine interessante Reise in die Vergangenheit. Ähnlich, als würde nach dreißig Jahren ein festgetrampelter Meeresboden in viertausend Meter Tiefe wieder aufgewühlt werden und vergessene Schätze aufdecken… Damit habe ich auch eine fiese Trennung im letzten Jahr verarbeitet. Das Schreiben über meine Vergangenheit lehrt mich auch viel über mich selbst. Aber teilweise bin ich erschrocken, welche anderen Sichtwinkel ich entwickelt habe.
Mich plötzlich wieder im Jahr 1994 oder 1995 zu befinden finde ich so interessant, wenn ich nebenbei bedenke, was in der Zwischenzeit alles geschehen ist. Höre ich beispielsweise einen Hit von Nelly Furtado im Radio, war das auch irgendwie dazwischen…
Ich hatte zunächst auch die Idee, einfach zu schreiben, ohne jemanden den Blick auf mein Manuskript werfen zu lassen, und letztlich den Leser entscheiden zu lassen, ob es Käse ist oder nicht. Vorwegzunehmen: Hauptmotivation ist es, nicht an dem Werk reich zu werden oder zu verdienen, sondern es zu teilen. Bei mir hapert es noch an dem WIE und dem Schreibstil. Ich habe als Leserin auf den ersten Blick „langweilige Liebesschmonzetten“ regelrecht verschlungen, weil mich der Schreibstil gefesselt hat, während ich auf den ersten Blick „spannende Thriller“ nach paar Seiten weggelegt hat, weil der Schreibstil umständlich, voller Füllworte war und der Satzaufbau für mich schwer verdaulich.
Du schreibst: "Ich habe als Leserin auf den ersten Blick „langweilige Liebesschmonzetten“ regelrecht verschlungen, weil mich der Schreibstil gefesselt hat, während ich auf den ersten Blick „spannende Thriller“ nach paar Seiten weggelegt hat, weil der Schreibstil umständlich, voller Füllworte war und der Satzaufbau für mich schwer verdaulich."*
Genau so funktioniert es: anderen über die Schulter schauen und lernen, wie die es machen - im Guten wie im Schlechten. Hilfreich können - dazu gibt es hier im Forum immer mal wieder Diskussionen - Schreibratgeber sein. Für mich, aus der Journalistenausbildung heraus, aber auch, weil ich ein Fan der klaren, schnörkellosen, trotzdem bildstarken und ausdrucksvollen Sprache bin, u.a. sämtliche Bücher von Wolf Schneider (dem ehemaligen hassgeliebten Leiter der Henri-Nannen-Journalistenschule). „Deutsch für Profis“ z.B. ist ein guter Einstieg. Und sehr (!) unterhaltsam nebenbei. Ein weiteres unbedingt lesenswertes Werk, egal ob man Stephen King mag oder nicht, ist das oben schon erwähnte kleine Büchlein „Über das Leben und das Schreiben“.
PS: Es wurde zwar oben schon mehrfach gesagt, aber ich schließe mich da auch nochmal an: das Sujet ist viel weniger wichtig, als was Du daraus machst. Es gibt praktisch keine Geschichte, die nicht schon x-mal erzählt wurde.