Ich glaube, der Thementitel sagt schon vieles aus . . . ich möchte aber trotzdem noch etwas mehr ins Detail gehen. Falls es dieses Thema schon gibt, dann tut es mir leid. Ich habe die Suche benutzt aber dazu leider nicht ganz so viel gefunden.
Ich verfasse einen Fantasy-Roman, möchte daraus eine Trilogie machen und danach eventuell weitere Geschichten aus dieser Welt erzählen, die mir mittlerweile doch sehr ans Herz gewachsen ist. Ein Lektorat ist wohl ebenso wichtig wie ein Korrektorat, das alles wird eine ganze Stange Geld kosten von der ich mir erhoffe, dass ich sie über Crowd Funding aufbringen kann. Ich habe jemanden an der Hand für Covergestaltung und auch für die richtige Formatierung des Buchs . . . nun fehlt mir aber das Hintergrundwissen zum Thema Selbstverlag.
Mit Müh und Not habe ich es nach meiner Arbeit mal zum Gewerbeamt geschafft um mich dort zu informieren, doch dort konnten sie mir nicht wirklich weiterhelfen. Ich habe mich an die IHK gewandt, die aber scheinbar auch nur recht wenig damit zu tun hat. Auf Anfrage an verschiedene Leute wurde ich an diverse Stellen (u.a. noch einmal die IHK) vermittelt doch ich kam nur zu dem Ergebnis, dass niemand so wirklich eine Ahnung zu haben scheint, wie man einen Selbstverlag RICHTIG und KORREKT gründet. Natürlich, ich habe die falschen Leute gefragt aber wo finde ich denn die richtigen?
Kann mir eventuell hier jemand helfen? An wen muss ich mich wenden? Was muss ich beachten? Hat jemand bereits einen Selbstverlag gegründet und kann mir da mit Rat und Tat zur Seite stehen, mir Tipps geben und nervige Fragen meinerseits anhören?
Willst du denn einen Verlag gründen, oder einfach nur deine Werke selbst veröffentlichen?
Wenn es um letzteres geht, dann bist du der typische “Selfpublisher”. Darüber gibt es sehr viel Material im Netz.
Dann bist du der entsprechende Herausgeber des Werkes und bist wie jeder Schriftsteller erst einmal Freiberufler.
Also besteht darin doch ein Unterschied? Habe mich nämlich bereits durch gefühlte 100 Seiten und mehr geklickt und auf vielen davon wurde angegeben, dass Selfpublishing nur die englische Bezeichung für den Selbstverlag ist. Ich möchte nämlich ausschließlich meine Werke veröffentlichen und niemand anderen verlegen.
Eine Selbstständigkeit muss ich dann aber auch beim Finanzamt anmelden, nicht wahr?
Genau. Solange du Honorare bekommst und deine Bücher nicht selber verkaufst bist du Freiberufler. Da kann ich dir sicher dein FA helfen.
Bei einem Gewerbe müsstest du auch Mitglied der IHK werden. Freiberufler entsprechend nicht.
Dazu gibt es aber wirklich viel Material im Netz.
Und wenn du per Crowdfunding Geld sammelst, ist das vielleicht noch einmal etwas anderes, weil das keine Honorare im eigentlichen Sinne sind.
Hahaha das klingt doch ganz gut. Okay, dann hast du mir schon einmal sehr geholfen und ich wende mich noch einmal an mein Finanzamt, denn beim ersten Mal konnten sie mir nicht sehr helfen aber da habe ich auch ausschließlich nach einem Selbstverlag gefragt, da ich bis dato schon davon ausgegangen bin, dass beides das gleiche ist.
Dann durchforste ich das Netz nochmal explizit nach Selfpublishing.
Sollte irgendjemand noch tolle Ideen, Hinweise oder gute Links haben, dann immer her damit.
da gibt es zum Beispiel “Buch und E-Book im Eigenverlag publizieren: Eine Selfpublisherin teilt ihre Tipps, Tricks und Erfahrungen” von Siebenbücherfrau. Dieser Ratgeber ist recht gut gemacht und zeigt gangbare Wege der Publikation auf.
Wahrscheinlich kennst du schon von Sylvia Englert “Fantasy schreiben und veröffentlichen”. Sie berät sehr umfassend, egal ob es um die Verlagssuche, oder um den Eigenverlag geht. Und sie ist Vollprofi.
gerade in Bezug zum Finanzamt gibt es einiges zu beachten, wenn man als Autor das Einkommen durch seine Bücher versteuern muss. Ich hatte zu dem Thema das Büchlein “Der Autor und das liebe Geld” von Annettte Warsönke gefunden. Das ist ein Steuerratgeber für Autoren. Bevor ich das gelesen hatte, hatte ich eine vage Vorstellung davon, aber die vielen Sonderlocken zu den ganzen Steuersachen waren gut beschrieben und die vielen “was wäre wenn”-Konstellationen in dem Buch hatten auch was passendes für meine Situation dabei. Daher fand ich es hilfreich.
Aber nun zum Selbstverlag: Solange Du die Bücher nicht selber vertrieben und verkaufen möchtest, ist kein Gewerbe notwendig. Wenn Du deine Bücher also über Amazon/BoD o.ä. vertreibst, musst Du das damit erzielte Einkommen nur versteuern. Dafür gibt es einen extra Bogen bei der Stuererklärung (Formular Anlage S “Einkünfte aus selbstständiger Arbeit”). In dem eben skizzierten Fall bist Du ein Autor in freiberuflicher Tätigkeit mit einem Einkommen aus selbstständiger Arbeit.
Das Du vlt noch tagsüber einen regulären Job hast, hat darauf keinen Einfluss - solange dieser Job nichts mit deinen Büchern zu tun hat.
Alle andere Konstellationen, wenn Du ein Gewerbe anmeldest um Deine eigenen Bücher zu vertreiben, zu handeln, ist wieder komplizierter. Das solltest Du dann mit einem Steurberater klären, oder anfänglich auch mit dem oben genannten Buch eine erste Einschätzung erlangen.
Viel Glück mit deinem Buch!
Jörg
PS: Was hast Du dir unter “Selbstverlag” vorgestellt? Ich hätte jetzt gesagt: Ein Buch schreiben (natürlich mit Papyrus! ), das Buch z.B. bei Amazon oder BoD hochladen, zum Verkauf freigeben, nach hinten lehnen und die Überweisung der Tantiemen abwarten … ?
@joerg.r
Danke für den Tipp mit dem Buch und auch für den Rest. Ich werde mir das Buch definitiv zu Gemüte führen. Vielleicht hilft es mir ja ebenso wie dir. Wäre zumindest schön.
Doch, ich möchte meine Bücher selbst verlegen und vertreiben - was wohl dann auch deine Frage im “PS” ein wenig klären könnte. Natürlich möchte ich meine Bücher auch als eBooks rausbringen aber vor allem auch als gedrucktes Buch. Dabei ist mir klar, dass ein gewaltiger Berg an Arbeit auf mich zukommen wird (neben meinem eigentlichen Beruf … versteht sich von selbst :D) aber darauf freue ich mich. Mit zurücklehnen und abwarten hat das ja recht wenig zu tun. Marketing, Vertrieb, etc. damit kenne ich mich ja ein wenig aus. Habe ursprünglich einen Bürojob gelernt und auch einige Jahre in einem Büro gearbeitet.
Hi Mike,
das „selber vertreiben“ bezieht sich auf das Crowd-Funding, richtig?
Ist das vorweisen einer Firma eine Bedingung um ein Crowd-Funding auf einer der Plattformen einstellen zu können? Wenn sich in der letzten Woche auf Kickstarter (oder woanders) abzeichnet, dass es mit der Finanzierung auf dem Weg funktioniert, dann könntest Du das auch noch schnell mit einem Gewerbeschein erledigen.
Hmmm, alles ein sehr ungewöhnlicher Weg eine Buch-Trilogie zu realisieren. Aber warum nicht. So sind schon Kartenspiele für 6 Mio finanziert worden. Viel Glück!
Natürlich, ich habe die falschen Leute gefragt aber wo finde ich denn die richtigen?
), das Buch z.B. bei Amazon oder BoD hochladen, zum Verkauf freigeben, nach hinten lehnen und die Überweisung der Tantiemen abwarten … ?