Papyrus gibt die Möglichkeit, Text als Kapitälchen oder Großschrift auszuzeichnen. Diese Funktion ist für mich nicht nutzbar, weil aus dem Wort “groß” dann “GROß” wird, und nicht, wie von mir gewüncht: “GROSS”.
Ich hatte das bisher hingenommen und darum auf diese Funktion verzichtet. Da ich CSS kann, vermute ich eine CSS-Lösung hinter diesem Verhalten, sodass es wohl nicht einfach zu ändern sein wird.
Ich habe nun festgestellt, das Indesign die Umwandlung richtig macht. Klar, anderes Programm, andere Zielsetzung. Aber wenn die ß-Umwandlung nicht funktioniert, würde das ja bedeuten, dass eigentlich kaum jemand die Großschrift-Funktion in Papyrus nutzen könnte. Ist das tatsächlich so gedacht? Dann wäre das einer der Menüpunkte, die man vielleicht optional wegblenden können sollte (so wie das schwärzen). Denn sonst macht man damit mehr kaputt, als es nützlich ist.
Das tut selbstverständlich weh, wenn man nach klassischer typographischer Ästhetik setzt. Allerdings gibt es seit ein paar Jahren tatsächlich das Versal-ß. Also das ß als Großbuchstaben.
Darüber mag man denken, was man möchte die neuen Regeln wollen das so. Nun ist es aber leider so, dass längst nicht alle Fonts über ein echtes Versal-ß verfügen.
Und selbst wenn, wirkt es auf mich persönlich nach wie vor unästhetisch.
Wie dem auch sei, der manuelle Aufwand, aus einem Versal-ß ein SS zu machen hält sich ja in Grenzen.
Problem ist, dass man sich dann noch irgendwie merken müsste, dass es sich eigentlich um ein “ß” handelt, damit man eine eventuelle Rückwandlung auch korrekt hinbekommt … Ergo muss hier schon jeder selbst seines Glückes (und seiner Rechtschreibungs) Schmied sein.
@Ulli: Ja, die Problematik verstehe ich gut. Ist halt blöd, wenn man die Funktion nutzt und irgendwann feststellt, dass man es anders machen muss.
@Axel: Es gibt ein großes ß in Unicode. Das wurde ja vor Jahren sehr ausführlich diskutiert. In die Rechtschreibung ist dieses große ß allerdings nicht eingezogen. So ist zumindest mein Stand.