Geister der Vergangenheit - die Erste Einsendung an einen Verlag 1989

Ich dachte, dass passt ganz gut in diese Rubrik: letztes Jahr habe ich ja nach 35 Jahren Anlaufzeit den ersten Teil meiner Serie veröffentlicht. ( www.im-schatten-der-drei-sonnen.de ).

Den ersten Dreiteiler hatte ich damals, in seiner Urform, noch auf Schreibmaschine usw., im Jahr 1989 mal an den Verlag Bastei Lübbe gesendet. Zu der Zeit habe ich noch John Sinclair und vor allem auch die Serie „Der Hexer“ von Wolfgang Hohlbein dort gelesen.

Naja, die Antwort war doch sehr deutlich :rofl: und natürlich auch berechtigt.

Insbesondere der Hinweis: „Nach Diktat verreist“ ist ein Brüller, finde ich.

Ich habe es nicht so tragisch genommen, es hat mich aber schon sehr nachdenklich gestimmt. Die aktuellen Versionen sind ja nun auch vollkommen neu, auch wenn das Grundthema gleich geblieben ist. Damals war es ja auch so, das Änderungen meist dazu führten, dass man die gesamte Seite neu mit der Schreibmaschine schreiben musste. Heute hat man die Rechtschreibprüfung, die Stilanalyse, Ausschneiden und Kopieren usw. usw. Trotzdem hatte das damals auch seinen eigenen Reiz.

Und die Phase des Dazulernens für die weiteren Bände hört ja nie auf. Für mich eine schöne Anekdote.

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danke fürs teilen, @Sigurd . Damals schrieben die Verlage wenigstens noch zurück - und sogar per Schreibmaschine. Schön, dass du deiner Leidenschaft treu geblieben bist. Diamanten entstehen nun mal unter Druck und sicher hast du dich inzwischen ein gutes Stück weiterentwickelt.

„Nach Diktat verreist“, finde ich auch netter als „Bitte sehen Sie von weiteren Rückfragen ab“. ;))

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Das lag eine Zeit lang mal voll im Trend, so dass es manche sogar bei persönlichem Schriftverkehr eingesetzt hatten.

Immerhin hatten sich die Verlage noch die Mühe gemacht, Absagen zu schreiben. :face_with_raised_eyebrow:
Heutzutage kommt ja noch nicht einmal eine Information, ob das Manuskript überhaupt angekommen ist. Und das, trotz Email …

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Spannender Einblick in die Vergangenheit!
Ich mag solche Relikte, die laden sich mit immer mehr Energie auf, je länger es zurückliegt. :grin:

Die Ära der Schreibmaschine ist an mir vorbeigegangen, ich bin neugierig: Wie unterscheidet sich für dich der Charme von damals mit (in meiner Vorstellung verrauchtem) Zimmer, gedimmtem Licht und Schreibmaschine gegenüber der Atmosphäre beim Schreiben heute?

P.S. Neues Ziel in meiner Lebens-Checkliste: „Nach Diktat verreist“ in einer Email benutzen :joy:

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Danke für diesen Einblick, finde ich sehr faszinierend.

Ich habe damals an einer mechanischen Schreibmaschine von meiner Oma das Schreiben mit zehn Fingern gelernt. Blöderweise gab es in der Schule nur elektrische Maschine, was dazu führte, dass ich bei jedem Anschlag gleich mehrere Buchstaben auf das Papier brachte. :wink:

Vielen Dank!

Ja, tatsächlich, als kategorischer Nichtraucher gab es damals keinen Qualm, auch gedimmt habe ich das Licht nicht (hatte damals schon 2 Dioptrien :grinning:) . Die Schreibmaschine stand meistens auf einem kleinen Schreibtisch in meinem Jugendzimmer. Ab und an habe ich auch die Elektronische IBM beim damaligen Ausbildungsbetrieb zweckentfremdet, wenn mal Arbeitsflaute war :grin: .

Ich weiß noch, in einem Urlaub 1987 auf Norderney habe ich mal parallel zum Daviscup Spiel USA/Deutschland, bei dem Boris Becker zig Stunden gespielt (und gewonnen) hat, die meisten Seiten an einem Tag geschrieben. Insgesamt habe ich meistens Nachts geschrieben.

Aktuell habe ich wieder einen kleinen Schreibtisch, dort aber ein Laptop mit einem externen Monitor. Mittlerweile schreibe ich meistens am späteren Abend, wie es passt. Alles recht locker.

Was sich sehr bewährt hat, war bzw. ist aktuell die Festlegung der Termine für die Veröffentlichung der „überarbeiteten“ Teile. Dadurch bin ich doch wirklich auch gezwungen, endlich mal fertig zu werden und steigere auch das Tempo zwischendurch.

Schön dabei ist auch, dass ich vor dem nächsten Teil immer die vorhergehenden intensiv durchlese und auch noch bestehende Fehler dadurch verbessern kann.

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Danke für deinen Beitrag.
Das macht mir Mut.
Auch ich habe ein Manuskript bereits mit der Schreibmaschine getippt und eingeschickt gehabt. Ich hatte ermunternde Worte gehört, aber nichts weiter.

Inzwischen habe ich mehrere Fassungen geschrieben - aber da ich immer weiter dazulerne, möchte ich schon wieder eine neue Fassung - diesmal richtig :wink: anfangen.
Ich glaube ich mache bei diesem Thema alle Fehler durch, die man mit einem Manuskript nur machen kann.
Vielleicht wird es dann aber am Ende doch noch was - wenn ich es schaffe die 256 Jahre Schreiberfahrung zu vollenden :wink:
Jedenfalls danke ich dir sehr herzlich für deinen Beitrag! Und weiterhin immer eine Handbreit Papier unterm Drucker … oder so …

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