Gedankensprache

Vielleicht gibt es dafür ja schon eine Lösung, die mir leider nicht bekannt ist.
Es geht darum, dass in meinen Fantasyromanen Gedankensprache häufig vorkommt.
Darunter verstehe ich die direkte Sprache von etwas Magischem direkt in den Kopf eines oder mehrerer Menschen. Figuren eines Levels sind dazu häufig auch in der Lage … und das über sehr weite Entfernungen.
Das heißt, dass ich neben direkter Sprache “Blah” und Gedanken ‘Blah’ noch etwas Drittes benötige.
Ich habe mir schließlich ausgesucht und damit beginnt mein Problem.

Kann Papyrus so etwas und wie bringe ich das dem Programm bei, oder gibt es so etwas schon?

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Hallo, @Wiseguy,

es wird immer wieder davor gewarnt, solche Dinge durch das Layout zu verdeutlichen. Man könnte nämlich denken, dass der Autor es nicht fertigbringt, den Text für sich sprechen zu lassen. Schon bei der Frage, ob man Gedanken kursiv setzen soll, scheiden sich die Geister und manche Verlage setzen das auch nicht so. Stell Dir vor, aus Deinem Buch würde ein Hörbuch produziert. Wie sollte der Sprecher den Unterschied zwischen “Blah”, ‘Blah’ und deutlich machen, wenn der Kontext dies nicht ohnehin schon verdeutlicht?
In Christopher Paolinis Roman Eragon kommuniziert der Protagonist über Gedankenübertragung mit seinem Drachen. Ich glaube, diese Passagen sind kursiv gesetzt, aber für mich unterscheiden sie sich nicht großartig von “normalen” Gedanken. (Ich habe die Bücher von Paolini auch als Hörbücher gehört, da wäre es sowieso egal gewesen.) Und zwischen “normalen” Gedanken und einem Dialog gibt es auch keinen großen Unterschied. Man könnte seine Gedanken ja auch laut aussprechen. Dann wäre auch die Grenze zwischen ‘Blah’ und “Blah” wieder weg.

Ich würde Dir raten, dies nicht mit einer Formatierung zu lösen, sondern so zu schreiben, dass aus dem Kontext deutlich wird, wer mit wem oder gegen wen denkt oder spricht.

LG
Pamina

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Könntest Du einmal eine kurze Passage einstellen, in der alle drei Dinge aufeinander treffen? So, wie Du es beschreibst, klingt es nach recht viel, aber ich würde mir gerne anhand des Textes ein Urteil bilden.

Ich habe ein ähnliches “Problem” wie Du; eine Person hört die Stimme einer anderen in ihrem Kopf. Ich habe diese Passagen kursiv gesetzt, obwohl aus dem Kontext hervorgeht, was da gerade passiert. Ich gehöre also nicht zu denen, die das ablehnen; ich erleichtere dem Leser nur gerne die Arbeit. Und wenn das mit gestalterischen Mitteln geht - warum nicht? Auch Anführungsstriche für wörtliche Rede sind nur ein solches Hilfsmittel, und die stören keinen.

Kontext sollte da sein, da stimme ich Dir zu. Aber Hörbücher können so vieles nicht, was Bücher können - zum Beispiel das Geschlecht eines Sprechers im Unklaren lassen. Falls aus einem Buch später ein Hörbuch werden soll, kann sich da gerne der Hörbuchverlag eine kreative Idee für einfallen lassen, finde ich :wink: Ist ein Luxusproblem, das die wenigsten von uns bekommen dürften.

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…das machen viele beliebte Berühmtheiten so und wird von den großen Verlagen auch in vielen Werken umgesetzt. Ich setze die Gedanken ebenfall kursiv. Es ist beim Lesen, wie ich finde, einfacher nachzuvollziehen. Ich habe vor nicht langer Zeit ein Werk gelesen, da hat die Autorin die Gedanken in wörtliche Rede gesetzt. Das ist ein absolutes “no go”, denn irgenwann wusste man nicht mehr, was gesprochen und was gedacht war.

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Doch. Wenn der Sprecher schlecht ist …

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Liebe alle, ich möchte mich auch hier einbringen. Meine Protas denken viel (klingt lächerlich, ich weiß), aber ich setze die Gedanken ebenfalls auf kursiv, weil ich nicht wüsste, wie ich der Leserin/dem Leser es deutlicher machen könnte, dass es momentan ein Gedanke ist. Um es zu verdeutlichen, schreibe ich dann “Die Gedanken, dachte …”. Würde das verständlich sein?

Es ist sinnvoll Wörter wie dachte, die Gedanken etc, wegzulassen. Darum wird es ja in den Bestellern oft so gehandhabt, dass die Gedanken kursiv verfasst werden. Versuche Deinen Text mal ohne …er dachte… zu schreiben. Es ist sowieso fraglich, denn wer würde bevor er denkt das Wort: Ich denke jetzt, davorschieben? Du wirst sehen, Deine Texte werden an lesbarkeit gewinnen, wenn Du das Gedanken - Denk spiel weglässt-

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Danke! Ich werde es versuchen. :slight_smile:

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Vielen Dank für die Anregungen. Das mit dem kursiven Text ist natürlich eine Möglichkeit, aber so richtig glücklich macht mich das nicht. Ich schreibe gerade über die magische Persönlichkeit eines Schiffs auf einer magischen Parallelwelt zu unserer und da merken es die Hauptprotagonisten anfangs noch nicht einmal, dass die Stimme in ihren Köpfen spricht. Erst mit einer Äußerung, die nur eine Hauptperson erreicht und die anderen beiden nicht wird klar, dass diese Persönlichkeit anders kommuniziert. Warum man dafür nicht ein eigenes Zeichen kreieren kann, wird mir nicht klar. Bei einem Hörbuch würde ich übrigens über den Stereokanal ganz von rechts oder ganz von links arbeiten. Zumindest sollte man das mal ausprobieren.
Reden im Kopf ist dabei etwas ganz anderes als Gedanken. Es ist auch kein Gedankenspiel. Es ist eine Form der Kommunikation, die wir so nicht kennen … aber dafür gibt es ja den Bereich der Fantasy, oder?

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“Dachte er” oder so etwas musst Du nur dazuschreiben, wenn mehr als eine Figur anwesend ist. Ansonsten ist es meistens klar, dass etwas gedacht wird.

LG
Pamina

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Ja, das habe ich vor. :slight_smile:

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Vergiss das Hörbuch. Stell dir vor, Oma liest es ihren Enkeln vor. Die kann nicht mit vorne rechts oder vorne links. Die kann nur lesen.

Und wenn den Figuren die Art der Kommunikation nicht bewusst ist, dem Leser aber schon, dann heißt das, dass Du einen auktorialen Erzähler verwendest?
Wäre es nicht spannender, wenn sich der Leser dieser Stimme zur gleichen Zeit bewusst würde wie die Figuren? Zumindest hättest Du so mehr Nähe erzeugt als mit einem auktorialen Erzähler.

LG
Pamina

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Wie wäre es mit der Nutzung anderer Möglichkeiten der Formatierung? Z.B. den Gedanken-Text stärker einrücken?

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Hallo Wiseguy,

nur mal so als Gedanke, weiß nicht, ob es zu Deiner Story passt:
Geht es um verbale, gegenseitige Kommunikation zwischen dem magischen Schiff und deinen Protagonisten, oder mehr um mentale Beeinflussung?
Im letzteren Fall wäre vielleicht eine formatierungstechnische Lösung gar nicht notwendig, sondern man könnte die “Einflüsterungen” des Schiffes dadurch charakterisieren, dass sie sich von den “normalen” Gedanken inhaltlich unterscheiden, z. B. extrem emotionslos sind oder im Gegenteil, für die Persönlichkeit des Protagonisten absolut untypisch sind, also extrem aggressiv bei einer Mutter Theresa, sehr empathisch und emotional bei einem kalten Rationalisten, usw. Damit wäre auch ein ein ziemliches Verwirrspiel für Protagonisten und Lesern möglich bzgl. der Urheberschaft bestimmter Gedanken. Oder ggf. bestimmte Floskeln oder sonstige Manierismen, wie besonders blumige Metaphern o. ä., verwenden.
Oder - da es ja um eine andere Art der Kommunikation geht, könnte das Schiff ja auch keine Worte benutzen, sondern mit Farben, Bildern oder geometrischen Formen kommunizieren. Dann wäre über den Inhalt der Kommunikation relativ klar, dass da noch ein “dritter Denker” im Spiel ist.
Wäre das vielleicht eine Lösung für Dein Problem?

Gruß

Ralf

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Oder wenn Du bei Deiner Lösung bleiben möchtest, kannst du dir entsprechende Textmakros anlegen, z. B. #S=< und #f=>.

Interessante Ideen, aber mich überrascht es doch, das diese dritte Art der Verständigung so schwierig zu verstehen ist. Es gibt beispielsweise magisch hochenergetische Personen, die über ganze Planeten miteinander Kontakt aufnehmen können, quasi von Kopf zu Kopf, was wir kennen als von Telefon zu Handy. Da hört normalerweise auch nur eine Person, was gesagt wird, es sei denn sie stellt auf mithören. Trotzdem danke für alle Ideen.

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Besonderen Dank an RalfG. Sein Hinweis zu Textmakros hat den Kern meines Problems getroffen. Ich habe jetzt gesehen, dass die seltsamen Buchstaben, die immer entstanden, wenn ich <I oder ähnliches eingegeben habe, Textmakros waren. Damit hat das Forum mein Problem gelöst, und ich nutze meine Gedankensprache einfach weiter.

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