Gedankenspiele 😉

Huhu,

ich sitze gerade mit Corona zuhause - ja, nach 3 Jahren, hat es nun auch mich erwischt :confounded: - und hab daher viel zu viel Zeit zum Denken.

Aber was da in meinem Kopf passiert ist etwas 
 befremdlich
 Lest selbst und sagt mir, ob ich alleine bin mit diesen Gedanken :wink:


Wir schreiben oder lesen ein Buch. Irgendwann werden wir dabei unterbrochen und driften zurĂŒck in die reale Welt.

Habt Ihr euch in diesem Moment schon einmal gefragt, was in so einer Situation mit den Protagonisten passiert? Egal in welchem Genre, die Handlung stoppt fĂŒr sie in diesem Moment. Wir leben in der realen Welt weiter, doch was passiert zwischenzeitlich in dieser anderen Welt?

Nehmen wir zum Beispiel ein ganz normales Buch, meinetwegen einen Krimi. Die Handlung spitzt sich gerade zu, der Mörder steht kurz davor, sein grausiges Werk zu vollbringen, das Opfer beginnt allmĂ€hlich zu ahnen, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Es versucht vielleicht gerade noch der Situation zu entkommen, doch der Mörder steht schon bereit. Die Szene spitzt sich immer mehr zu, die Angst und die Spannung bauen sich auf. Der Mörder teilt mit uns unter UmstĂ€nden seine intimsten Gedanken, denkt an das, was er im Begriff ist zu tun. Und dann schließt sich das Buch.

Was passiert nun? Steht fĂŒr unsere Protagonisten die Zeit still? Sind sie in diesem Moment, in diesen GefĂŒhlen gefangen? Verdammen wir sie zu endloser Panik, bis wir endlich dazu kommen, weiterzulesen? Und wenn ja, was passierte, wenn der Lesende nicht weiterliest; wenn er das Buch verliert oder es ihm nicht spannend genug oder zu spannend war?

Diese Vorstellung, dass, in dem Moment, in dem wir aufhören zu lesen, diese Welt einfriert, die Protagonisten in ihrer Situation gefangen bleiben; warten, dass es endlich weitergeht, ist Ă€ußerst irritierend.

Oder ist das Schließen des Buches wie ein Pausenknopf? Unterhalten sich die Protagonisten ĂŒber Gott und die Welt und warten wie im Theater auf ihren erneuten Einsatz?

Was passiert dann erst, wenn wir ein Buch schreiben? Wenn der Handlungsstrang sich noch nicht voll entwickelt hat? Schweben unserer Figuren im Nebel der Ungewissheit und ĂŒberlegen möglicherweise selbst, wie es weitergehen könnte?

Man stelle sich folgenden Dialog vor:

Mörder: Na super! Und jetzt???
Opfer: Was weiß denn ich? Bringst Du mich nun um oder nicht?
Mörder: Keine Ahnung. Ich mag Dich so als Person eigentlich. Mir wÀr jetzt lieber nach einem Bier und was zum Essen.
Opfer: Essen? Oh ja, das wÀr jetzt klasse. Chinesisch oder eher italienisch?
Mörder: Beides gut.

In dem Moment kommt der Autor wieder dazu, die Figuren ĂŒbernehmen die Handlung und gehen essen. Ist das dann der Twist, von dem viele Autoren nicht wissen, wo er herkommt?


Was meint ihr dazu? :upside_down_face:

6 „GefĂ€llt mir“

Super,

der Gedanke gefÀllt mir! :slight_smile: Sehr sogar!
Ich wĂŒnsche dir gute Besserung und dass dieser Drecksvirus dich bald wieder verlĂ€sst


Ciao,

Alex

Danke fĂŒr die lieben WĂŒnsche.

Ich finde der Gedanke hat einiges an Potential. Überleg mal - ein Buch, das ĂŒber sich selbst schreibt, wĂ€hrend es nicht gelesen wird :thinking:


 kann mir noch jemand folgen? :see_no_evil::rofl:

1 „GefĂ€llt mir“

Ich fĂŒrchte, es sind Impf-Nebenwirkungen, die dazu fĂŒhren, dass ich mit Deinen Gedanken nicht so viel anfangen kann. Ich schaue aber gleich einmal in meinen letzten Text, ob der sich irgendwie merkwĂŒrdig verhĂ€lt, wenn ich die Datei öffne. Gute Besserung auch von mir!

Die Datei sollte noch die Gleiche sein. Wenn Deine Geschichte aber plötzlich in eine völlig andere Richtung abdriftet, solltest Du Dir Gedanken machen :wink:

Ich finde die Idee spannend, sie lÀsst sich beliebig weiterspinnen.
WĂ€hrend die Schriftstellerin mit Corona krank darniederliegt, steigt in ihrem Fiebertraum der Mörder aus dem halbfertigen Buch heraus und mietet sich in die leerstehende nebenliegende Wohnung ein. Tage spĂ€ter, wenn die Frau wieder gesund an den Arbeitsplatz zurĂŒckkehrt, hat sie eine unerklĂ€rliche Schreibhemmung. Es will ihr einfach nichts mehr einfallen. Da klingelt es an der TĂŒr: Ich bin ihr neuer Nachbar. 
.
Wochen spĂ€ter, nachdem sie mit MĂŒh und Not alle AnschlĂ€ge glĂŒcklich ĂŒberlebt hat, setzt sie sich wieder zum Computer. Aber die Geschichte steht zu ihrer Überraschung schon fertig geschrieben da. Ende gut. Und gute Besserung!

1 „GefĂ€llt mir“

Klasse Idee! GefÀllt mir :+1:t2:

Meine Version wĂ€re ja noch eine Art Zwischenwelt, in der alle Figuren aus unterbrochenen oder unvollendeten Geschichten leben und darauf warten, irgendwann wieder in einem Buch vorzukommen. WĂ€hrenddessen erleben sie ihre eigenen, genreĂŒbergreifenden Abenteuer. Eine holde Maid im Weltall? Ein Banker im MĂ€rchenwald? Unendlich viele Möglichkeiten


1 „GefĂ€llt mir“

Hui - Momo,
da hat dich Corona nun doch erwischt.
Erstmal gute Besserung!!
Also bei mir verfĂ€ngt sich ja sofort die Idee, dass die Figuren in einem bestehenden Buch bei „nicht-lesen“ einfach was ganz anderes machen. So Ă€hnlich einem Filmset, an dem die Darsteller die Drehpausen nutzen, um sich zu entspannen.
Aber was, wenn die Pause lÀnger geht? Was machen die Darsteller dann?
:thinking: Gerade stelle ich mir einen Serienmörder vor, der, anstatt ordentlich zu meucheln, wie es von ihm erwartet wird; einfach lieber zu einer Aufforstungsaktion an den Amazonas reist, um unser Klima zu retten.
War halt immer schon sein Traum.
Wie so oft (#Flusel), erstaunst du mich mit deinen Ideen liebe Momo.
Erhole dich schnell, und lass uns wissen, ob du nun deine BĂŒcher schreibst - oder doch die BĂŒcher dich!
Herzliche GrĂŒĂŸe an dich und Flusel. :blush:

Sagen wir mal so: nachdem mein Hirn jetzt eineinhalb Wochen Zwangspause hatte, fÀngt es an wieder zu rumoren. Allerdings ist das mit der Konzentration noch so eine Sache, die geht oft noch auf Wanderschaft und mit ihr meine Gedanken. Dabei kommt dann sowas raus :see_no_evil::rofl:

Deine Idee ist auch super. Aber was passiert, wenn er gerade am Amazonas ist und jemand das Buch zum weiterlesen wieder öffnet? Ist unser Serienmörder dann plötzlich verschwunden? Lebt er dann zwei Leben? :thinking:


 und Flusen geht es gut. Sie fÀngt gerade ihr drittes Abenteuer an und vertieft zwischenzeitlich das Erste :innocent:

1 „GefĂ€llt mir“

Als großer Flusel-Fan freue ich mich, dass es voran geht. Und was deine Konzentration anbelangt - lass dir die Zeit, die es braucht. Dass du trotz Corona so kreativ sein kannst, ist doch schon eine Leistung.
Deine Frage nach dem weiterlesen im Buch, und seinen Protagonisten an zwei verschiedenen Orten, ist natĂŒrlich ein berechtigter Einwand. :thinking:
DafĂŒr habe ich noch keine Lösung
, aber ich bin mir fast sicher, dass wir das hinkriegen könnten
 :sweat_smile:

1 „GefĂ€llt mir“

Haben wir es eventuell mit buchgebundenen Zeitreisen zu tun? Existiert Zeit im geschlossenen Buchstadium ĂŒberhaupt? :thinking:

Oh, das hat sooooo viel Potential


1 „GefĂ€llt mir“


, das wĂ€re eine sehr gute ErklĂ€rung. Ein abgeschlossenes Buch erscheint uns als Leser ja erst einmal statisch. Aber
, das muss fĂŒr die Protagonisten im Buch ja nicht unbedingt so sein.
Und wenn dann womöglich die Figuren aus einem noch nicht fertigen Buch lange genug auf das weiterschreiben des Autors/der Autorin warten mĂŒssen
 Nicht auszudenken, was da noch alles passieren könnte
 :upside_down_face:

Das wĂ€r auch ein guter Anfang fĂŒr ein Buch.

Die Hauptfigur muß einen Kriminalfall in dieser Buchwelt lösen. Und zwar bis das Buch wieder geöffnet wird, da sonst die Buchwelt fĂŒr immer untergeht. Alle BĂŒcher wĂŒrden dann von der Welt verschwinden als wĂ€ren sie nie geschrieben worden. Es gĂ€be keine Autoren, keine Lesenden und auch die Buchwelt nicht mehr.

Das Problem: sie hat nur Zeit bis das Buch erneut geöffnet wird. Sie rennt also immer gegen die Uhr ohne zu wissen wieviel ihr fĂŒr die Lösung des Falls tatsĂ€chlich noch bleibt. :thinking:

2 „GefĂ€llt mir“

Du liebe GĂŒte
 :sweat_smile:
Du bringst ja schnell einen Plot zum Schwingen!
Ich hab jetzt schon Schweißperlen auf der Stirn - wird dieser Fall zu lösen sein? Oder anders ausgedrĂŒckt: Wie oft sind wir „ahnungslosen“ Leser und Autoren wohl bereits dem Untergang der Buch Welt entgangen? :flushed:

Mein Hirn rennt mir grad selber davon :see_no_evil:

Überleg mal, das Buch ist vielleicht mit jemanden auf Reisen, fĂ€llt herunter und geht dabei fast auf. Oder jemand lĂ€ĂŸt die Seiten nur beilĂ€ufig durch die Finger laufen. Jedesmal steht alles auf Messers Schneide. Denn mit Verlust der Buchwelt wĂ€re natĂŒrlich auch alles aufgezeichnete Wissen verloren.

Vielleicht merkt ein Autor auch, dass da was GefÀhrliches im Gange ist und er will helfen. Nur - wie kommt er in die Buchwelt ohne das Buch zu öffnen?

1 „GefĂ€llt mir“

Das mĂŒssen wir wohl noch klĂ€ren - vielleicht gemeinsam?! :grin:

Gute Idee :+1:

1 „GefĂ€llt mir“