Gastauftritte von Protagonisten anderer Autoren (abgesprochen)

Hallo,

habt Ihr schon mal Eure Personas bei Autoren-Kollegen auftreten lassen? So als „Gast-Besuch“ aus einem anderen Roman-Plot?

Ich schreibe gerade an einem Krimi zu HH und ein Autoren-Kollege hat eine Mifiosi-Dame, die ich mir für einen Gastauftritt „ausleihe“: Ich wurde von ihm über deren Eigenschaften gebrieft und bin gespannt, wie die Gute sich in meinem Plot macht. Sie wird als Zeugin auftreten und entweder zur Klärung oder zur weiteren Verschleierung beitragen. Mal sehen, was daraus wird.

Habt Ihr schon einmal so einen Versuch gemacht? Wie war das für Euch?
Mir macht das im Moment Spaß.

Vielleicht ist das eine interessante Idee für Euch?

LG,
Marie

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Nein, die Idee kam mir gar nicht - aber sie gefällt mir echt gut. Momentan schreibe ich hin und wieder mit einer Freundin in chatform an einer Geschichte, da hatte ich schon die Überlegung, Anspielungen zu machen, aber ganze Charaktere hinzuzunehmen ist mir noch nicht in den Sinn gekommen. :slight_smile:

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Witzige Idee! Ich nehme an, dass ihr im gleichen Genre schreibt?

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Reicht das wirklich? Das klingt, als hättest du die Dame in einem Buch bisher nicht lesen können? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man überhaupt den richtigen Ton und das Betragen einer fremden Figur treffen wird, aber, ohne sie je gelesen/erlebt zu haben, wird das doch ganz unmöglich.
Wie genau wollt ihr das hinbekommen? Erzähl mal gerne. Ist spannend, auch, wenn es für mich selbst nicht in Frage käme.

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Ich finde die Idee auch interessant!

Wenn das gut umgesetzt ist und jede Geschichte natürlich auch inkl. des Gastauftrittes noch eigenständig funktioniert (also kein Hintergrundwissen vorausgesetzt ist), würde ich mich als potenzieller Leser beider Geschichten sicherlich freuen wenn mir ein bekannter Charakter unterkommt. Das erinnert mich an die Easter Eggs in den alten Lucas Arts Point & Clicks :)…

Auch als Schreiberling selbst ist so eine Arbeit mit “someone else’s darling” mal was ganz anderes und unter Umständen frischer Wind auf die Mühlen. Mich treiben da aber die gleichen Fragen um wie @Stolpervogel ich denke ihr werden dann sicher auch im Prozess des Schreibens eng vernetzt bleiben und gegenseitig (falls nötig) Einfluss nehmen, oder?

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@Füchsli : Es sind zumindest mögliche Berührungspunkte: Die entliehene Person ist eine Frau, die ihren Platz in der OK (Organisierten Kriminalität) gegen Männer behauptet und vor einiger Zeit von Berlin nach Hamburg umgesiedelt ist. Sie wird vielleicht Informationen haben, oder auch nicht.

@Stolpervogel : Es muss nicht perfekt / deckungsgleich sein. Den Anspruch haben wir jetzt nicht. Da der Autoren-Kollege seit über 20 Jahren an seiner Figur feilt (und täglich !!! schreibt), kann ich unmöglich alle Facetten / Geschichten kennen. Aber er vertraut mir die Dame für ein paar kurze Momente an und erhält für ihre Vita dann die Szenen. Wenn es ihm gefällt, greift er es auf und bekommt vielleicht einen meiner Kommissare ausgeliehen - wenn nicht, dann war es immerhin ein interessantes Experiment, sich in eine andere (vorgegebene) Persona hineinzuschreiben / sich anzunähern …

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Ich schreibe nicht so schnell wie der Kollege - er nimmt auch aktuelle Bezüge wie gerade Corona auf. Da würde ich zu sehr unter „Leistungsdruck“ geraten. Daher habe ich nur das Briefing angefordert und könnte ihn im Zweifelsfall fragen. Aber es ist okay, wenn die Dame etwas anders agiert - sie ist wandlungsfähig, wenn es zu ihrem Vorteil ist. Hauptsache: Starke Frau. Schließlich macht ihr niemand etwas vor - das darf auch in meiner Geschichte nicht angetastet werden.

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Ja, habe ich. Intensiv sogar. Mit einer Freundin habe ich eine Geschichte verfasst. Das heißt, ich schrieb eine und sie schrieb dieselbe Geschichte nur aus der anderen Perspektive. Hat mir gut gefallen, zumal ich Dinge erfahren hatte, an die ich alleine nie gedacht hätte. Zweimal haben wir das gemacht, dannn hat sie Zwillinge bekommen.

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