Fußnote > 1 Seite

Nicht wirklich. Die Gruppe derer, die Monster-Fußnoten benutzt, ist doch gemessen an allen Fachbereichen ziemlich gering.

Sämtliche Naturwissenschaften z.B. würden bei solchen Fußnoten die Akzeptanz ihrer Arbeiten aufs Schwerste gefährden.

Der Löwenanteil aller Fachbereiche kommt ohne mehrseitige Fußnoten aus.

Ehrlich gesagt muss ich hier auch ein bißchen sagen: Den Göttern sei Dank. Ich persönlich halte das für eine recht üble Unsitte.

Nichts gegen Fußnoten an sich - aber wie bitte soll auch nur einigermaßen ein Textfluss gewahrt bleiben, wenn man über so eine lange “Strecke” aus dem Haupttext herausgerissen wird …?

Da gibt es dann andere Methoden, wie z.B. größere “Kästen” in anderer Farbe oder derlei.

Dennoch, es wird hier und da gefordert. Man darf nur den Nutzen für die Mehrheit der Papyrus-Anwender nicht überschätzen - der ist schlichtweg gering, es sind einige wenige, die das brauchen.

Es steht es auf der Liste, der Aufwand ist aber erheblich, da wir dafür sehr tief ins Konzept greifen müssen.

Na, na. Verfasser langer Fußnoten „recht übler Unsitte“ zu bezichtigen, ist auch nicht gerade tugendhaft.:smirk:

Es gibt, jenseits der Naturwissenschaften, eine ganze Reihe Disziplinen, die lange Fußnoten brauchen. Es gibt aber auch (und damit bin ich beim schönen Programmnamen „Autor“) Romane, bei denen lange und sehr lange Fußnoten zum ästhetischen Prinzip gehören, nehmen wir den gerade sehr angesagten David Foster Wallace mit „Unendlicher Spaß“, oder auch Nicholson Bakers saukomische „Rolltreppe oder die Herkunft der Dinge“. Und AndreasE hätte in seinem letzten Werk auch gern so eine lange gehabt. In diesen Fällen gehören sie zum Text und könnten keinesfalls einfach weggelassen werden.

Kurz und gut: Ich wünsche mir als Autor von meinem Textprogramm, dass es mir, im Rahmen der durchaus konventionellen und üblichen Routinen von „Textverarbeitung“ die Freiheit lässt, keine oder kurze oder lange oder auch übel unsittige monsterlange Fußnoten zu schreiben.

Ich halte das nicht für das Bedürfnis verstreuter exotischer Randexistenzen („wird hier und da gefordert“), sondern schlicht für eine Selbstverständlichkeit.

Wobei ich a) wirklich keine Ahnung von den programmiertechnischen Hürden und b) einen Heidenrespekt vor den Programm-Machern habe. Und mich darum in Geduld übe.

Es mag Ausnahmen geben. Auf meine Argumente bist Du nicht sonderlich eingegangen, außer meine mangelnde Tugend ins Spiel zu bringen …

Die mag so sein oder auch nicht, mit der Sache hat das wenig zu tun …

Es bleibt mein klarer Eindruck - überlange Fußnoten zerreißen den Lesefluss.

Ich schrieb ja aber auch, dass das meine persönliche Meinung ist, dass die Welt ohne Monster-Fußnoten über mehrere Seiten durchaus nicht wirklich schlechter dran wäre.

Und vor allem schrieb ich, dass es auf der To-Do-Liste steht. Ist glaub’ ich dann auch langsam alles gesagt, dazu …

Also selbst wenn wir akzeptieren, dass der eine oder andere angesagte Autor derartige Monster verwendet hat:

  1. Es ist dann wohl längst nichts mehr neues

Jeder Leser würde wohl gähnen und sagen - ach, da macht einer auf Wallace.

  1. Wen man gerne eine (In Zahlen: 1) solche Fußnote in einem hunderte Seiten langen Roman haben möchte: Warum benötigt man denn dann einen Automatismus den Schreibmaschinen früher auch nicht hatten???

Ich teile Ullis Meinung, dass derartiges eine üble Unsitte ist. Eine solche Wertung muss erlaubt sein. Ich finde auch, dass es wichtigere Themen gibt.

Grüße,

Jochen

Mal abgesehen von der akademischen Verwendbarkeit von Papyrus (das haben wir jetzt schon ausdiskutiert):

Künstler machen manchmal Dinge, die zu der betreffenden Zeit als Unsitte gelten.:thumbsup:

Ich dachte Papyrus Autor richtet sich an Vielschreiber. Diesen sind die Vertreter der Geisteswissenschaften in der Regel nun mal zuzurechnen. Aber wie schon oben erwähnt kann ich mir nicht aussuchen, ob ich diese Funktion haben möchte oder nicht, in meinem Fach gehören diese Fußnoten einfach dazu. Aber es scheint, dass ich nicht zur Zielgruppe des Programms gehöre.??

@Andreas

Natürlich - deswegen gilt nach wie vor mein Punkt 1 - wenn jeder Autor es macht ist es nachmacht hat das nicht mehr viel mit Kunst zu tun. Ich zweifle ja lediglich daran, dass eine solche Funktion für Roman-Autoren tatsächlich so wichtig ist.

@die-Muetze

Naja - das muss R.O.M entscheiden. Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass die Zahl derer, welche aufgrund ihres wissenschaftlichen Fachgebiets zu sowas genötigt werden größer ist als jene, die als Vielschreiber mit Papyrus IT-Fachbücher und Artikel veröffentlichen wollen würden. Auch letztere sind wohl nicht unbedingt die Kernzielgruppe. Trotzdem kann man Papyrus ganz brauchbar dafür nutzen.

Die Zielgruppe Wissenschaftler finde ich generell schwierig. In vielen bereichen wird da immer noch LaTex vorausgesetzt, einfach schon weil es für die verschiedenen Konferenzen vorgefertigte Templates gibt.

Im Prinzip habe ich persönlich ja nichts gegen das Vorhandensein einer Funktion für mehrseitige Fußnoten - solange sie nicht andere Funktionen negativ beeinflusst. Allerdings ist wohl der Aufwand exorbitant groß und gleichzeitig die Zielgruppe verschwindend gering. Das ist ein ehrliches und gutes Argument um grobe Abschätzungen unsererseits für einen Zeitrahmen der Implementierung zu machen oder? ;). Wenn sich dagegen ein paar genötigte Vielschreiber dazu hinreißen ließen genügend Geld in die Hand zu nehmen dann sieht ein solcher Plan womöglich wieder ganz anders aus.

Grüße,

Jochen

Na ja, bin selbst Historiker, halte aber überhaupt nichts von diesen extrem langen Fußnoten. Auch wenn es noch so viele machen, es ist eine Unsitte. Übrigens muss ich demnächst einen Aufsatz für einen Sammelband schreiben, für den als Zitierregel einfach Autor, Jahreszahl, Seitenzahl und das noch im Text in Klammern angegeben wird, keine FN mehr. Übrigens wirft die Frage nach FN-Text über mehr als eine Seite auch wieder Probleme auf. OOo, mit dem ich bislang viel gearbeitet habe, macht das und dort im Forum gab es nach meiner erinnerung immer wieder Klagen gerade über dieses Verhalten.

Schöne Grüße

Karl

(Please forgive me for participating to this discussion in English, but my German is rather poor).

This issue has been discussed a number of times before. And every time this issue is raised, some of the participants to the discussion try to justify the absence of this feature in Papyrus with their personal dislike of long footnotes.

But, dear friends, the point is not whether some of you like or don’t like long footnotes. The point is that, in certain sections of the academic world at least, they are quite normal. And in my opinion, this simple fact should be taken into account by an application like Papyrus, who wants to serve (and in many respects is serving brilliantly) academic users. That’s the only thing that really matters.

Moreover, it’s simply not true that only long footnotes are disturbing the layout of documents made with the present version of Papyrus. Exactly the same phenomenon presents itself, though obviously with less devastating consequences, with documents containing many rather short footnotes. Try it out and you’ll see I’m right.

For me, the feature under discussion in this thread is absolutely desideratum number 1: the only thing I really miss in Papyrus, the only thing which prevents me from using Papyrus under all circumstances.

@Timotheus

No, nobody is justifying the absence of this feature only because it is bad taste :wink:

I think it should be ok to express a dislike about such topics. Just because some people in academia want, need or even just do it, doesn’t mean that nobody is allowed to question it.

My opinion on this topic is quite simple. I think it is absolutely bad taste and a extraordinarily wrong development in some sections of the academic world. On the other side: I’ve no reason though, to tolerate such a feature as long as it doesn’t hinder me doing what I want to do and it doesn’t stay in the way of other, more common things being implemented.

The last point is the most important to me. There are many things R.O.M can do to further develop Papyrus which would help much more customers than some people in certain sections of academia (sorry). Development time is finite - THATs the only thing that matters. R.O.M already said that it is on the table – but, as long as the demand for such a feature is only there in homeopathic doses; it won’t happen any time soon. (Just my guess - I’m not R.O.M). So instead of trying to convince those who shudder in presence of such texts, you would better try to convince your colleagues that they buy Papyrus and express their wishes. :wink:

ciao,

Jochen

Sorry, aber das sehen Sprachwissenschaftler und Forscher bei Dokumentationen deutlich anders. Denn damit wird in vielen Fällen die Relevanz von Begriffen und Hintergründe dazu geliefert. Richtig krass wird es z.B. bei Bibelforschern. Da nehmen die Fußnoten durchaus mehr Raum ein, als das eigentliche Dokument. Da wird dann auf Originalquellen verwiesen (inkl. Zitat) und mit einem Querverweis auf eine andere Fußnote (!) die Übersetzung geliefert und gleich (mit einem weiteren Verweis … ) belegt. Und man mag es vielleicht nicht glauben: Aber das ist „sauwichtig“, weil man sonst nur „Bahnhof“ verstünde …

Ob eine Fußnotensammlung unbedingt ein Qualitätsmerkmal darstellt, wäre sicher eine Forschungsarbeit mit vielen Fußnoten wert, … :wink: – Es ginge sicherlich auch ohne, allerdings sorgen Fußnoten häufig für einen klaren Gedankenfluss, indem Ergänzungen damit aus dem Haupttext ausgelagert werden.

Oh doch. Das lohnt sich. Denn in Fußnoten lassen sich z.B. bei Handbüchern vorzüglich Exkurse unterbringen, die (durch die Fußnotentechnik) immer räumlich korrekt zugeordnet im Text mitfließen. Von den „klassischen“ Anwendungsfällen (s.o.) ganz abgesehen.

Ich betreue ehrenamtlich eine alte ATARI-Textverarbeitung, die auch heute noch eine große Fanbase hat, eben weil damit „mehrseitige Fußnoten“ überhaupt kein Problem sind. Dafür sind die Anwender „hochleidensfähig“ und benutzen das Teil in einer GEM-Emulation auf Windows/Mac – trotz dem ich es „hege“ tue ich selbst mir das nicht an. Aber es zeigt einen Bedarf und Leidensdruck bei Anwendern.

Wann hattest du die letzten Schriften aus sprachwissenschaftlichen oder technisch-wissenschaftlichen Diplom- bzw. Forschungarbeiten in der Hand? Also zumindest die, die ich kenne und was ich so mitbekommen habe, waren alle reichlich „Fußnotendruchdrungen“ und wurden u.a. deshalb mit OpenOffice gemacht, weil das ebenfalls „überlange Fußnoten“ beherrscht (dabei jedoch mit jeder weiteren unbeherrschbarer wird) – wie Word (das dann aber gern mal abraucht … ).

Das ist recht einfach: Die „Fußnotenfüllhöhe“ der Seite beschränken und so den „Subtext“ vom „Haupttext“ trennen.

Ganz allgemein gesprochen: Bräuchte man´s nicht öfters, drängt sich die Frage auf, warum es Word und OpenOffice beherrschen. Das ist „Massenware“, die sich mit Nischen üblicherweise nicht auseinander setzt.

Man darf allerdings ebenfalls nicht unterschätzen, wie viele Nutzer Papyrus womöglich deshalb NICHT hat …

Das ist selbstverständlich dein gutes Recht. Das ändert aber nichts daran, dass andere (nicht wenige … ) das anders sehen. Und eine „Autoren-Version“ einer Textverarbeitung sollte diesbezüglich nicht limitierend sein. Denn nicht das Werkzeug definiert die Qualität, sondern der Schreiber.

Oh, Looiihde …

Ich nehm’ mal NoSis Beitrag als Anlass:

Das ist nun wirklich alles schon x-Male gesagt worden, all die gleichen Argumente werden echt nur noch “wiedergekäut” (nicht persönlich gemeint).

Bis auf die Bibelforscher, die sind noch neu genannt - aber, sorry, liebe Angehörige dieser Gruppierung, aber auf diesen speziellen Bereich müssen wir dann wohl erst einmal verzichten.

Bis wir denn dann den größeren Umbau machen, der hierfür nötig ist (wird auch kommen - was ich auch schon x-Male angesagt habe - nur ohne Zeitangabe, wann, da andere Dinge erst einmal noch Priorität haben).

Ob es irgendwie mit genau dieser Funktion “Monster-Fußnoten” zu tun hat, dass sich hier so sehr über so eine - sorry, aber unsere Erfahrung besagt genau das, was die Zahl der Anfragen dazu angeht - Randfunktion derart “ausgemehrt” wurde …? :smiley:

Ich erlaube mir mal, den Thread jetzt zu schließen, in der festen Meinung, dass alles gesagt ist.

Sollte jemand wirklich noch relevante Neuigkeiten hierzu beitragen wollen, kann ich den Thread ja wiedereröffnen, wenn ich vorher eine entsprechende dbzgl. PM bekomme.