Für mein Notizbuch

Für mein Notizbuch

Hommage an…

… ja an wen eigentlich?

Ich könnte ja diese Zeilen mit der Hand schreiben, in mein Notizbuch, das inziwschen etwas zerfledderte Moleskine. Aber so wie jetzt in dieser Form, kann ich es ja mit allen teilen, was ich darüber denke. Überall begleitet es mich hin, seit, ach ich weiß auch nicht mehr so genau. Ich meine mich zu erinnern, das es ab 2015 war.

Rückblende:

Auf der Fahrt nach Ostfriesland in der Nord-West-Bahn. Ja, genau. Das war in Sande. Da stieg eine Familie zu und der augenscheinlich 12-jährige Junge hatte Hunger. Er fragte seinen Opa was es zu essen gäbe. Dieser antwortete etwas genervt: „Faule Eier auf Reis.“

Dieser Satz, diese trockene Antwort des Mannes bewogen mich dazu, in Zukunft alles aufzuschreiben, was ich so wahrnehme auf meinen Reisen, meinen Spaziergängen, meinen Treffen und so weiter. Etwas Kleines für die Hosentasche sollte es sein. Flexibel und robust.

Beim Stöbern in einer Buchhandlung fand ich dann ein kleines, schwarzes Notizbuch. Da stand Moleskine drauf. Handlich, mit Gummiband und einer Innentasche für lose Zettel. Das Papier war leicht gefärbt. Ok, ich schaute jetzt nicht auf den Preis. Greif zu, sagte eine Stimme zu mir. Tja, was soll ich sagen? Ich kaufte es. Ich war vielleicht nicht direkt verliebt, aber es war dennoch ein tolles Gefühl etwas in der Hand zu halten, dass meine Gedanken festhalten konnte.

Seitdem habe ich es mit Ideen gefüllt, Gedanken und Aufzeichnungen, Wahrnehmungen und Satzanfängen. Würde es Gefühle haben, dann hätte es vielleicht in der Vergangenheit sehr gelitten. Die inzwischen mit einigen Eselsohren geschmückten Seiten, mal der mehr oder wenig starke Druck beim Schreiben, zeugen davon, dass es irgendwie lebt. Komischer Ausdruck, oder? Es hat etwas Stilvolles. Etwas Wertvolles, wie ein Schatz. Geschichte. Wem soll ich da danken? Dem Erfinder? Ich weiß es nicht.

Nicht mehr lange und die letzte Seite ist gefüllt. Aber sollte ich dich für immer schließen? Nein. Vielleicht brauche ich ja mal meine handgeschriebenen Gedanken, die du festhälst. Ich vertraue dir Dinge an, die sonst keiner zu sehen bekommt.

Dein Geschwisterchen wartet auch schon darauf, mit Ideen und Gedanken gefüllt zu werden.

Was sagte ich eben? Schatz? Ja, du bist ein Schatz für mich. Und wenn du dann voll bist, werde ich dich in Ehren halten. Bei mir. In der Hosentasche. Oder in meiner Schultertasche. Du darfst mich weiter auf meinen Reisen begleiten.

Und einen Schatz gibt man nicht mehr heraus.

:blush: Die Schreibmöwe :blush:

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@Schreibmöwe Ich kaufte mir am Anfang meiner Schriftstellerkarriere :rofl: auf Anraten einer Schreibtrainerin/-bloggerin/ oder als was ich sie auch bezeichnen möchte, sündhaftteure Notizbücher, die ich auch beschrieb, nur nie bis zur letzten Seite.
Wie schreibe ich in meinem derzeitigen Projekt? „Irgendwann besorgte ich mir einfache Schulschreibhefte, die tun es in meinem Fall genauso.“
Ein Schatz sind die Notizen in jedem Fall. Es ist vor allem spannend, die eigene Entwicklung nachvollziehen zu können: was war einem wichtig, wie haben sich Wahrnehmungen verändert, wie ändert sich das Zusammenfassen von Erlebten usw.

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