Vorweg - ich bin in über 60 Jahren einem Motorrad einmal zu nahe gekommen (und gleich - ääh abnormal - abgestiegen von der GoldWing).
Meine Fragen:
Kann ein passionierter Biker 500km Strecke zurücklegen ohne dass ihm hinterher der A… saumäßig weh tut? Kann mir vorstellen, dass das Ding beim Fahren ziemlich vibriert)
Hat ein Motorrad (Harley Performance Fat Boy 114) überhaupt diese Reichweite ohne tanken zu müssen?
Die längste Strecke, die ich zurückgelegt habe, waren knapp 600 km in Australien, auf einer Yamaha XT 600. Mir tat nichts weh, allerdings fühlte ich mich wie nach einem Gepäckmarsch, zumal es über eine Sandpiste ging. Der Tankinhalt reichte für ca. 250 km. Wir wurden auf der Tour von einem LKW begleitet, der auch Sprit dabei hatte. Eine Pause gab es nur zum Tanken.
Mit meiner Harley Sportster komme ich auf deutschen Straßen ziemlich genau 222 km weit, danach fahre ich auf Reserve. Wie weit das reicht, habe ich noch nie ausgetestet. Wenn man mit meiner Harley mehr als 100 km/h fährt, sieht man aufgrund der Vibration nichts mehr im Spiegel. Die längste Strecke, die ich schmerzfrei darauf zurückgelegt habe, müssten auch so 500 km gewesen sein. Allerdings mit einer etwa 1-stündigen Pause dazwischen.
Ob einem der Hintern weh tut oder nicht hängt ganz von der persönlichen Konstitution ab. Mir tat der Hintern nie weh (habe aber auch 40 Jahre lang täglich geritten). Dafür hatte ich oft Schmerzen in den Knien oder Kreuzschmerzen.
Nun ja. Das Teil ist ja recht schwer. Der Tank fasst 18,9 l. Ich weiß allerdings nicht, wieviel sie verbraucht. 5 bis 5,7 l auf hundert km? Es kommt ja auch auf die Ausstattung / den Umbau an. Und natürlich die Fahrweise.
Mit der XT haben wir für die 600 km fast 12 Stunden gebraucht, wenn ich mich richtig erinnere. Aber es war ja auch Sandpiste und es war sauwindig in der Wüste.
Für deine Recherche könntest du auch mal bei spritmonitor. de nachsehen.
Es gab eine Zeit, da war ich darauf festgewachsen. Hätte ich nicht einen doofen Reitunfall und davor mehr Freizeit außerhalb des Reitsports gehabt, würde ich vermutlich immer noch kleben. So muss ich mich mit einer halben Stunde pro Fahrt begnügen, aber vielleicht wird es ja noch besser.
Mein erstes Auto habe ich erst mit 24 bekommen, glaube ich. Davor bin ich nur Motorrad gefahren, auch im Winter. Einzige Ausnahme: Glatteis.
Ich bin dafür in meinen V8 (oder auch mehr) festgewachsen. Ich liebe die dicken Motoren mit 5 oder mehr Litern Hubraum und von 450 PS an aufwärts. Audi S6 V10, Mustang GT. Nicht gleichzeitig natürlich. Gegen Ende des Jahres kommt ein Jaguar V8 Kompressor ins Haus mit 551 PS der stärkste bisher.
Bin einmal mit einer Zwei-Zylinder-Twin 700 Kilometer am Stück gefahren. Ist total erschöpfend und die Twin macht Vibrationen wie die Hölle. Dagegen ist die Goldwing pures Gold, trotz Boxermotor. Wenn du Motorradfahren gewohnt bist, ist der Arsch das kleinste Problem. Mehr als dreihundert Kilometer schafft wohl kaum ein Motorrad mit einer Tankfüllung.
Ich habe seit diesem Motorrad die Weißfingerkrankheit, dagegen ist ein tauber Arsch nichts.
Also mit 'ner Goldwing würde ich keinesfalls eine Sandpiste fahren. Ich habe zwei Kumpels, die einer „Goldwing sei Dank“ mit dem Moppedfahren aufgehört haben, weil das Teil monsterschwer ist, und wenn sie mal rutscht, dann hast Du keine Chance, sie zu halten, und fällst.
Mit Maschinen unter 250 kg sieht das ganz anders aus (mehr Gewicht fahre ich aus Prinzip nicht, gern eher noch weniger, Richtung 200 kg), damit bin ich die letzten 40 Jahre teils schon übel gerutscht, aber nie abgestiegen, toi toi toi (and still running ).