es ist mir einigermaßen peinlich, diese Frage zu stellen. Warum? Hauptsächlich weil es mir nirgends gelungen ist … ach, wenn ich nur so weit gekommen wäre, keine Antwort zu bekommen! Es hakte bereits beim Suchkriterium. Genetiv? Und: wo suchen?? Dass ich nicht via Google gesucht habe, um dort die in 0,45 Sekunden gefundenen 1.360.000 Treffer einzeln handzuverlesen, liegt auf der Hand. Duden ist ganz gerne meine Quelle Nummer eins. Jetzt weiß ich, dass ‘Genetiv’ ein männliches Substantivum ist. Das wusste ich vorher eigentlich auch schon. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich bereits nach dem Duden das schweißnasse Handtuch hinter den Monitor geworfen und mich barfuß hierhergeschlichen. Barfuß, damit ich leise bin und zudem ist es eine Pilgerfahrt. Da kommt bloßfüßig immer gut. Zu diesem Ort kam ich deshalb, weil ich weiß, dass hier Leute ein und ausgehen, die nicht nur gut schreiben, sondern sicher auch bezüglich der Grammatik topfit sind. Und außerdem, glaube ich, auch aus dem Grund, weil ich hier - wenn auch erst zarte - Ansätze von Geborgenheit spüre. Jetzt flechte ich unauffällig meine Frage ein: Wie schreibt Ihr den zweiten Fall von Club 14? Der Duden will ein s hinterm Club, bei der reinen Vorstellung beginnen sich meine Zehennägel aufzuringeln. Das ist speziell barfuß unattraktiv. Des Club 14s? Na wirklich nicht, das wäre definitiv schlecht möglichst … Nur schlicht ‘Die Adresse des Club 14’? Mir gefällt’s so, aber ich mag keine Kringel unterm Club. Klar, ich kann es auf die Brutale machen und ihm, dem Papyrus, sagen: Sieh das als korrekt an! Aber dafür bräuchte ich ein paar ermunternde Zustimmungen …
Sicherheitshalber klopfe ich jetzt doch kurz - poch-poch! Vielleicht war ich ja doch zu barfuß unterwegs und niemand hat mich gehört. Das wäre auch nicht der Zweck der Übung gewesen.
es passiert gar nicht mal so selten, dass in unserer Sprache richtig und schön zwei ziemlich unterschiedliche Dinge sind.
In deinem Fall ist ‘Die Adresse des Clubs 14’ zwar grammatikalisch korrekt, schön wäre allerdings was anderes, das sehe ich genauso.
Entweder, du läßt das s weg und akzeptierst den Club-Kringel, oder du machst es auf die Brutale. Ich persönlich habe in solchen Fällen nicht die geringsten Hemmungen, dem Duden eins überzuziehen und ihm zu sagen, hör zu Junge, diese Version klingt einfach besser, die ist in diesem Fall richtig und wird genommen. Basta.
Es ist ja auch nicht so, als würdest du barfuß auf ein paar essentiellen Rechtschreibregeln herumtrampeln, vielmehr ist es eine grenzwertige Kleinigkeit. Da würde ich ohne zu zögern der Schönheit den Vortritt lassen.
Hm - ich find’ “des Clubs 14” durchaus angenehm im Ohr. “des Clubs” ist der Genitiv, völlig in Ordnung, und “14” ist einfach eine Namens-Ergänzung, die hinten dran kommt, nicht beugbar.
Also, der Duden hat recht. In wörtlicher Rede hielte ich es für möglich, hiervon abzuweichen, aber im normalen Text empfinde ich auch die korrekte Form “des Clubs 14” als ästhetisch am angenehmsten.
Liebe Yoro und Ulli - ich danke Euch (und das mein ich ehrlich!). Euer gemeinsam gebautes Jein ist die ideale Antwort, unparteiischer geht es nicht :D. Allein frage ich mich, wie ich sie umsetzen soll … Beides hat was, auch wenn ich mehr zu Yoros Variante neige. Auch wenn Duden zu Ulli hält (oder umgekehrt)(was ja auch irgendwie nachvollziehbar ist).
Ich hoffe, niemand plädiert für “Des Club Vierzehns”.
Dass es just eine Zahl hinter dem Genetiv-Anwärter ist, macht es vielleicht undurchsichtiger? Des Clubs Barbarella? Des Club Ananas? Hier finde ich das s wieder passender. Einen Hauch. Es ist zum Mäusemelken. Und trotzdem wüsste ich ehrlich, ernstlich gerne, was nun wirklich korrekt ist. Für mich ist es der erste Fall seit langer Zeit, bei dem ich wirklich ratlos bin.
Wenn also noch jemand mag, würde es mich freuen! Vielleicht sogar mit einen Verweis auf irgend eine Regel? Habe keine Haarspalte-Phobie, finde aber solche Fälle ab und an interessant.
vielleicht hilft dir ja folgende Antwort: Was für den einen richtig und schön klingt, klingt für den anderen gar nicht schön. Das ist eine sehr subjektive Wahrnehmung, aufgrund derer du die Entscheidung fällst, wenn du dem Duden eins überziehst.
Deshalb könnte der grammatikalisch richtige Weg auch wirklich der richtige Weg sein. Denn lesen werden den Text ja nicht nur du sondern (hoffentlich) auch viele andere.
Erstens: Ich schreib’ hier und da auch Duden-unkonforme Dinge.
Wir verkaufen den nur (und tatsächlich auch aus Überzeugung), aber wir sind nicht verheiratet
Z.B. trenne ich zu lange Wörter gern mit Bindestrich, was der Duden nicht so gern sieht. Ein “dudenunkonform” ist mir aber zu “ungetümig”. Und “Delfin” kommt mir ja nun gar nicht aus der Tastatur, es sei denn als abschreckendes Beispiel.
Zurück zum Thema:
Also ich lese und sehe das wie folgt: Das ist eine Angelegenheit des Clubs. Und die “14” hängt da so als Name dran, quasi in Klammern, die ich gedanklich da auch setze (aber normalerweise wirklich nur in Gedanken). Doch mal hingeschrieben, wird’s doch gleich erträglicher lesbar:
Das ist eine Angelegenheit des Clubs (14).
Sozusagen als namentliche Ergänzung - und schon ist alles im Reinen, finde ich. Und dass es nebenbei auch Duden-korrekt ist, sollte auch nicht stören
Kannst du es nicht vielleicht einfach so formulieren, dass du die 14 an der Stelle weglässt? Also so, dass dem Leser schon klar ist, dass es sich um gerade diesen Club handelt? Oder schreib: “Club 14 ist unter folgender Adresse zu erreichen: …” Es zwingt dich doch niemand, genau diese Formulierung zu benutzen.
Ich hätte übrigens mit “des Clubs 14” nicht die geringsten Probleme. Hört sich für mich absolut richtig und auch nicht besonders unschön an.
Es ist schon wahr, man kann sich auch von Rechtschreibregeln kirre machen lassen. Da habt (ich hoffe, nein, bin mir nun sicher: hattet) Ihr mir was voraus: Man soll sich trotz dem Wunsch nach Fehlerarmut nicht die Indivdualität zusammenschmeißen lassen. Selbst wenn der Werfer Duden heißt!
Waren für mich sehr hilfreiche Antworten, die mich darin bestärken, nicht nur im Leben so oft es gut tut, sondern auch auf dem Monitor gelegentlich den persönlichen Weg zu gehen!
der Genitiv hat die Schwindsucht, und das nicht erst seit Beginn DIESEN Jahres (sagt heute jeder Nachrichtensprecher - so ein Quatsch!) .
Genitiv ist fast Charaktersache, und die Mühe um seine korrekte Benutzung ehrt jeden Sprachfreund. Kein Grund für lange Entschuldigungen.
Deinen Fall würde ich so lösen: der Laden hieße bei mir “Club 14”, so in Anführungsstrichen und gebeugt würde nur darum herum. Also: wir gehen ins “Club 14” oder die Türsteher des “Club 14” etc. Dann kann eigentlich nichts passieren.
Ich muss mich Ralf zu 100% anschließen. Zahlen werde nicht gebeugt, also bleibt es bei „des Clubs" für den Genitiv, dem die 14 ungebeugt angefügt wird.
Für alle, die es nicht wissen sollten. Der Genitiv hat in der neusprachlichen Epoche, sagen wir einmal ab 18. Jahrhundert, eine exessive, ja gerade explosive Verbreitung gefunden. Vorher gab es den Genitiv natürlich auch, doch war seine Verwendung eher eine Ausnahme, denn die Regel.
Selbst Bastian Sick verwendet in seinem Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" den Genitiv gerade Exessive, obwohl er ja in seinem Buch dessen Tod herauf beschwört.
Danke für die Diskussion! Ich habe selten grobe Grammatikprobleme, aber wenn, dann ist es wie vernagelt (siehe unten).
Was bei mir den Knopf aufgehen ließ, das war Rals Hinweis, ob der Club „Club 14“ oder ob er „14“ heißt. Die Grammatik ist dann ja kein wirkliches Thema mehr, wenn man weiß um wen man beugt. Vielmehr waren es die Nägel im Brett vorm Kopf und die sind nun gezogen.