Hmböff …
Da braucht’s dann simpel keine grundlegenderen biologischen Kenntnisse, sondern wirklich jemanden, der gezielt viele verschiedene Spinnenarten “persönlich” kennt, einen Arachnologen, eben, der praktisch arbeitet.
Wichtig ist vor allem - WO sollen die Tierchen denn leben?
In Europa haste z.B. nur die Dornfinger-Spinnen, die überhaupt in Deiner Größenordnung einigermaßen giftig sind.
Und da verlassen mich meine Kenntnisse dann auch schon.
So richtig Gute fallen mir da nicht ein, weiß ich doch noch, als die Diskussion hochkam, wen man denn für ein an unserem Fachbereich zu schreibendes neues Fachwerk der systematischen Zoologie eben für die Spinnen heranziehen könnte, da eine arge Lücke erschien …
Ich denke mal, dass hier “selbst ist der Mann” gefragt ist, denn die Fragen stellen sich ja vor allem auch, in welchen Regionen die Geschichte angesiedelt ist - sofern das nicht z.B. das Aquarium Berlin ist, werden sich ja viele Arten gar nicht begegnen …
Selbst das dürfte für entsprechende ökologische Nischen gelten - begegnen sich die meisten Tiere, für uns “Riesen” in der gleichen Gegend wohnend, doch niemals, da die eine Art an den Büschen unten lebt, die andere am Nachbarbaum eher oben
Generell gibt es für Spinnen so eine schwache (nicht 100%ige!) Regel - je größer, desto giftiger (da idR. die Beute größer ist und daher mehr Gift benötigt).
Dazu sind Spinnen halt Räuber, denen die eher als Generalisten lebenden Käfer weniger entgegenzusetzen haben, was die Kampfkraft angeht.
Dann gilt noch die absolute Grundregel für das Kämpfen, egal welche Spezies sich da kloppen - Masse ist entscheidend.
Wenn Du also keine kleine EXTREM GIFTIGE Spinne findest, die auch noch in Deine “Welt” passt, ist nix mit der Konkurrenzfähigkeit gegenüber Hirschhornkäfern, zumal die mit ihren Zangen eine heftige Reichweite haben, und der Carapax, der Panzer, ist eben dann auch so viel dicker, dass auch 'ne giftige Chelicere von einem 1,5cm Zwerg (Körper oder Gesamtdurchmesser mit Beinen?) da nicht durchkäme und daher das Gift auch nicht applizieren könnte.
Hier fragt sich dann vielleicht auch, ob nicht die schriftstellerische Freiheit sinnvoller wäre - welcher Leser (selbst ich als Evolutionsbiologe bin ja auch schon abgehängt und würde beim Lesen nicht durch “falsche Fakten” herausgerissen werden) würde es denn merken, wenn Du “Arachnidus poisonia extremus” (OK OK, da müsste man noch dran arbeiten, am Namen ;)) erfindest, die aufgrund von spezieller intraspezifischer Konkurrenz genau das draufhat, was Du brauchst, hohe Durschlagkraft (vielleicht aufgrund starker Panzer bei gleichartigen Gegnern) …?
Bedenke dabei auch, dass die “Erhaltung der Art” ein fürchterlich schlechter (völlig falscher!) Mythos ist - die größte Konkurrenz geht im Regelfalle IMMER von gleichgeschlechtlichen Individuen der gleichen Art aus. Altruismus ist AUSSCHLIESSLICH als Verwandtenselektion vorhanden
Es sei denn, Deine Geschichte soll vor allem auf dem nächsten Arachnologen-Kongress beeindrucken, sonst fände ich’s eher schnurz …
Wobei, OK, ich weiß - ich hasse es auch, wenn ich nicht ordentlich recherchiert habe, ich kann Dich also auch verstehen
Ich müsste jetzt also genau das tun, was Du tun musst - recherchieren.
Empfehlen kann ich da das “Biologie-Lexikon” von Herder. Das gibt’s teils verdammt günstig auf DVD, ich hab’s mal für’s Studium gekauft, für 2.000,- DM, 20 Bände.
Und später für all unsere Kinder, die alle Biologie Leistungskurs hatten und teils jetzt Bio studieren, als eben diese DVD - für ich glaube 49.- Euro, viel besser recherchierbar, natürlich, und handlicher als die 20 Bände.
Ansonsten hab’ ich hier auch noch reichlich Fachliteratur, in die ich bei Bedarf auch reinschauen kann, wenn Dich spezielle Spezies interessieren. Wobei das in Wikipedia-Zeiten fast obsolet ist, denk’ ich - aber Angebot ist Angebot.
Um selbst die Arachniden-Spezies durchzu-“screenen”, fehlt mir leider die Zeit, bitte um Verständnis.
Spinnenähnliche Insekten - da fällt mir 'ne Mauersegler-Lausfliege ein. Deutlich keine Spinne <= nur 6 Beine und kleine, rudimentäre Flügel, aber der Habitus ist schon spinnenartig. Sehen regelrecht so aus, als würde da noch ein 4. Beinpaar hingehören