Zum Medizinischen kann ich nur wenig sagen. Mein Maximum an Bienenstichen liegt bei 45 ins Fußgelenk (Ghana, afrikanische Bienen) und damit einhergehende Schwellung bis hoch zum Knie. Unangenehm, aber nicht bedrohlich, keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Wär auch nicht möglich gewesen, denn das nächste Krankenhaus war mehrere Hunderte Kilometer entfernt. Bin aber auch „trainiert“, d.h. die Reaktionen fallen durch die jahrelange Gewöhnung des Körpers nicht mehr so heftig aus. Bekannt in Fachkreisen ist auch der Fall eines 90jährigen Imkers, der bei der Arbeit einen Schwächeanfall erlitt und in den offenen Bienenkasten fiel. Ihm wurden im Krankenhaus mehrere Hundert Stachel entfernt und trotzdem hat er es überstanden. Aber jemand, der diesen intensiven Umgang nicht hat, wird heftiger reagieren.
Bei der Umsiedlung eines Hornissennestes ist mir einmal der Schutzschleier verrutscht, die Folge waren 15 Stiche direkt in den Kopf. Das Hornissengift ist chemisch etwas anders, es ist schmerzhafter, aber dafür nicht so giftig. D.h, subjektiv ist der Stich schmerzhafter, aber nicht so gefährlich wie ein Bienenstich. Hatte etwas Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen, leichten Schüttelfrost, aber am nächsten Morgen war alles erledigt.
Dein Video ist ja mega… Hab auf abo geklicktIch werde in jedem Fall die ein oder andere Frage an Dich haben Das ist wirklich ein unglaublich spannendes Thema:)
tausend Dank für Deine ausführliche und kompetente Antwort. Bei meiner Recherche bin ich auch auf diese heimtückische Variante der Bienengiftallergie gestoßen. Sie eröffnet Krimiautoren einen ganz neuen Ansatz Auch die Methode mit dem Markieren des künftigen Opfers als Feind des gesamten Schwarms ist super. Ermittlungstechnisch könnte ich mir vorstellen, dass ein Kommissar darauf kommt, wenn er bei der Leiche oder in deren unmittelbarer Nähe mehrere tote Bienen eine Art findet, die es normal in seiner Region nicht geben dürfte.
Als Nicht-Imkerin lese ich aus Deinen Zeilen eindeutig: Du liebst Deine „Mädels“. Sie sind ja auch faszinierend.
Was die Bienenart betrifft, so gibt es in Europa nur die Apis-mellifera-Gruppe mit unterschiedlichen Rassen, die sich nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Wir reden da von Unterschieden, die geringer sind als die Unterschiede zwischen Perserkatze und Siamkatze.
Die anderen Bienenarten, darunter auch die beiden asiatischen Riesenhonigbienenarten Apis dorsata und Apis laboriosa können bei uns nicht überleben, Auch bestimmte afrikanische Bienenrassen kommen mit dem Winter nicht klar und können hier nicht überwintern. Deswegen sind die berüchtigten „Killerbienen“, die ja tropischen Ursprungs sind, keine Gefahr für Mitteleuropa. Wir hätten aus Ghana damals Bienenköniginnen mitbringen und hier einkreuzen können. Imker früherer Zeiten haben so etwas auch getan, heute ist man da etwas vorsichtiger, weil man dadurch auch Krankheiten einschleppen kann.
Aber das Markieren mit einem chemisch nachgebauten Sekret ist nicht allzu weit hergeholt, plausibel und technisch möglich. Man könnte es im Imkervereinsmilieu ansiedeln - ich habe da genug erlebt, um genug Mordmotive zu konstruieren. Vereinsmeierei, Bienenrassismus, Konkurrenz in der Bienenforschung, Männer/Frauen Konkurrenz, die Imkerszene ist ein sehr eigener Kosmos, manchmal sehr schräg. Da gab es den sog, Bienenkrieg von Laeso, in dem selbst Yassir Arafat eine Rolle spielte.
Ich bekomme fast schon selber Lust, mich zur Abwechslung mal ins Krimigenre zu wagen.
Nur zu - Bienenrassismus, Vereinsmeierei, Bienenkriege … - das Leben schreibt doch immer noch die besten Krimis Und dann noch so eine Geschichte mit der Fahrt im Video, bei der der Fahrer Nerven wie Drahtseile braucht