Das Thema “Formeleditor und Papyrus” ist sicher schon fast so alt wie das Programm selbst.
Im Prinzip ist es bereits jetzt problemlos möglich, Formeln in Papyrus zu verwenden. Es reicht dafür eine Version von MathType (auch eine OEM-Version aus einem anderen Softwarepaket) und schon kann es losgehen.
Der Nachteil aller Lösungen, die eine Formel als Bild einbinden liegt auf der Hand: es sieht einfach nur garstig aus weil die Editoren und Web-Formel-Tools oftmals nur mit 96 DPI Bildschirmauflösung aufwarten können.
Die Lösung mit MathType ist da schon sehr gut. Diese Lösung hat aber auch ein paar Nachteile:
a) die Formel ist nach dem einfügen nicht mehr editierbar. Das kann man verschmerzen, wenn man die Vollversion von MathType einsetzt, weil die Formel dann zusätzlich noch gespeichert werden kann.
b) Formeln sind nicht als PDF ausgebbar. Aufgrund eines Fehlers ist es nicht möglich WMF-Grafiken korrekt in ein PDF einzubetten.
Punkt b betrifft auch andere, per Copy&Paste eingefügte Grafiken. Verwendet man bspw. das Programm MathCast, so werden die WMFs gar nicht erst gedruckt. Bei MathType-Formeln kommen wenigstens Fragmente.
Alle Lösungen haben aber ein gemeinsames Problem: Die Ausrichtung der Formel “inline”. Da die Formeln nicht immer symmetrisch sind passt “Zeichen als Höhe und Breite” mit “Mitte” so gut wie nie. Die anderen Optionen erlauben zwar eine korrekte Ausrichtung auf die Zeile, führen dann aber zu Überläufen in die Zeilen über oder unter der Zeile mit der Formel.
Unter Berücksichtigung aller derzeit am Markt verfügbaren Optionen wäre es eine Überlegung wert, ob man in Papyrus nicht “einfach” einen MathML-Parser einbaut. Dann hat man die Möglichkeit jeden beliebigen externen Formeleditor zu verwenden und braucht die Formeln dann nur noch ins Dokument einzukopieren. Editierbar bleiben sie in diesem Fall. Ausserdem funktionierte das dann auf MacOS, Linux und sonstwas problemlos.
Ich würde darüber hinaus vorschlagen, dass man sich einmal die Funktionsweise von MathCast anschaut. Die Eingabe der Formeln ist extrem einfach und regelrecht “Idiotensicher”. Keine umstänldich Verschachtelten Funktionsmenüs, sondern einfach drauflostippen. Das dürfte keine allzu große Hürde für die Leute darstellen, die Formeln in Dokumente einbauen müssen.
Der Vorteil von MathML: Die Formelausgabe würde so aussehen wie bei der Referenz TeX und damit hochprofessionell – was man von den Ergebnissen von MathType leider nicht immer behaupten kann.
Die Ausrichtung auf die Baseline ist mit MathML auch kein Problem. Papyrus müsste nur auf die Zeilenhöhen achten.
Bis denne,
Pascal