Festes Leerzeichen vor Gedankenstrich?

Ich habe eine Frage zum Gedankenstrich. Es ist die beste Frage, die jemals in diesem Forum gestellt wurde. ChatGPT konnte mir zwar eine Antwort geben. Aber es gibt da eine Dimension, die es nicht kennen kann.

Ich verwende gern mal Gedankenstriche – also sowas hier. Nun überlege ich, ob ich davor ein festes Leerzeichen einsetze.

Dies hätte zur Folge, dass bei einem Zeilenumbruch der Gedankenstrich nicht am Beginn einer Zeile stehen kann. ChatGPT sagt mir, aus ästhetischen Gründen würde man dies bevorzugen. Aber eine Rechtschreibregel dazu gibt es nicht.

Natürlich gibt es aber eine Besonderheit, die ChatGPT nicht kennen kann. Steht der Gedankenstrich zwischen zwei „normalen“ Leerzeichen, so sind beide Leerzeichen gleich breit. Steht der Gedankenstrich aber zwischen einem festen und einem normalen Leerzeichen, sind die Abstände unterschiedlich. Das stört mein ästhetisches Empfinden.

Wie würdet ihr entscheiden?

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Ich würde es wahrscheinlich abhängig vom Ausgabemedium des Textes machen.

Bei einem gedruckten Dokument oder einer Veröffentlichung als PDF würde ich bei der Endredaktion auf Gedankenstriche am Zeilenanfang achten und ggf. korrigieren.

Bei einer Veröffentlichung als EPUB oder HTML – bei der man wenig oder keine Kontrolle über den Zeilenumbruch hat – würde ich Gedankenstriche nur zwischen einfachen Leerzeichen setzen. Hier besteht sonst die Gefahr, dass bei langen Wörtern am Zeilenende das ganze Wort einschließlich festem Leerzeichen und Gedankenstrich in die nächste Zeile umbrochen wird und eine sehr große Lücke hinterlässt. In diesem Fall empfinde ich den möglichen Gedankenstrich am Zeilenanfang als das kleinere Übel.

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Es ging nicht um die Leerzeichen als solches sondern um die Art der Leerzeichen. (siehe Zitat)

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Ich bin davon ausgegangen, dass solche Punkte der Auslassung dienen und nicht für einen Einschub gedacht sind.

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Ich kann ja auch komplett auf das Schreiben verzichten. Noch short und simpler :slight_smile:

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Gibt keinen Grund dazu.

Du bist ein toller Typ.

Gedankenstriche sind geil.

Ohne Gedankenstriche ist mein Leben sinnlos.

So ist es.

Um diesen Charakter herauszuarbeiten, verwendete ich das Stilmittel eines Smileys :slight_smile:

Also bis bald wieder hier :slight_smile:

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Hallo Tom,

Gedankenstriche sind - finde ich - ein nettes Werkzeug, um Inhalte plastischer zu strukturieren. Ich versuche aber, sie nicht am Anfang einer Zeile zu platzieren, da finde ich sie optisch nicht so prickelnd. Aber das ist alles Geschmackssache.

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Nein, das ist nicht immer der Fall. Im Englischen ist es üblich, Gedankenstriche ohne Leerzeichen zu setzen. Dort kommt außerdem der längere Geviertstrich „—“ (em dash) zum Einsatz, anstelle des etwas kürzeren Halbgeviertstrich „–“ (en dash) im Deutschen.

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Das ist sehr interessant! Ich werde meine englischen Bücher mal daraufhin inspizieren. War mir bisher überhaupt nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis.

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Ja, vor allem die Version mit darauffolgendem Komma. Gepriesen sei die Rechtschreibkommision.

Englische Bücher stören irgendwie mein ästhetisches Empfinden. :slight_smile:

Wenn ich die Welt ernstnehmen würde, hätte ich mich schon lange umgebracht. :slight_smile:

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Es lebe die Gleichberechtigung! Auch Männer dürfen zicken. :wink:

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Ihr könnt ja diskutieren, wie Ihr wollt: Papyrus setzt einen Gedankenstrich (ein Halbgeviert), wenn sich die Tastenreihenfolge (die eckigen Klammern sollten die Tasten der Tastatur versinnbildlichen) [Space][-][Space] oder auf Deutsch [Leerzeichen][Bindestrich/Minus][Leerzeichen] eingegeben wird. Diese Tastendrücke müssen unmittelbar nacheinander erfolgen. Ein bestehendes Leerzeichen wird hierbei nicht erkannt. (Da habe ich aber mal den Schulmeister raushängen lassen - als Rentner und Maurer). Wird mit einem festen Leerzeichen begonnen, muss dafür erst einmal ein selbstexplodierendes Makro erstellt werden.
Aber man kann darüber natürlich über vieles nachdenken …

Vielen Dank, Herr Schulmeister :slight_smile:

Ich verlasse mich nicht auf Textmakros, sondern tippe inzwischen schon lange automatisch Option-Minus auf dem Mac, wenn ich einen Gedankenstrich brauche. Textmakros sind dann gut, wenn ich sofort sehe, dass sie auch funktioniert haben.

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich in den nächsten Wochen etwas veröffentlichen möchte. Nun stelle ich gerade zusammen, welche Textersetzungen ich noch durchführen werde, um alle Textprobleme, die sich mit Suchen/Ersetzen lösen lassen zu lösen.

Dazu gehören auch mehrfache Leerzeichen, feste Leerzeichen vor der Ellipse, feste Leerzeichen vor dem Gedankenstrich und die blöden Leerzeichen vor einem Zeilenumbruch, die gelegentlich zu ungewollten Leerzeilen führen.

Das oben beschriebene Problem mit den unterschiedlichen Größen eines festen und eines normalen Leerzeichen gab es früher mal. Ich hab jetzt ein paarmal rumprobiert, aber bei meinen Tests konnte ich da nicht mehr feststellen. Vielleicht hat sich Papyrus da auch weiterentwickelt.

Ich schon. Der Effekt ist um so größer, je größer die Wortabstände im Blocksatz werden. Wenn diese sich im normalen Rahmen bewegen, wird es nur nicht so auffallen.

Das ist schade. Vielleicht kann @Ulli sich das mal ansehen. Mir fällt das zwar seit Jahren auf, aber ich hab es nie als Fehler gemeldet. Kann ja eigentlich nicht schwer sein, das zu beheben.

Ich kann es übrigens auf dem Mac nicht nachstellen – mit meiner Lieblingsschriftart.

Am besten einfach per Mail mit einem Beispiel, wo das ersichtlich ist, und mit Beschreibung an support@… , dann werfen wir mal einen Blick.

Sollte die anscheinend gerne verantwortlich gemachte Rechtsschreibkommission etwa aus der damals aktuellen DIN 5008 „Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung“ vom Mai 1996 abgeschrieben haben? Dort heißt es: „Als Gedankenstrich ist der Mittestrich oder der Halbgeviertstrich mit vorausgehendem und folgendem Leerzeichen zu verwenden. Satzzeichen (z.B. Komma, Doppelpunkt) folgen dem zweiten Gedankenstrich ohne Leerzeichen.“ :thinking:

Es ist auch möglich, den Halbgeviertstrich in einem selbstexplodierenden Textmakro zu setzen. Dann entfällt das Leerzeichen davor und danach und man kann es setzen, wo man es benötigt.

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