Faszinierende Selbstzweifel

Heda! Ich bin selber Raucher, inzwischen zwar auf Iqos, aber immerhin noch Nikotin, aber ich stinke nicht mehr. Das mit dem Nichtrauchen, habe ich noch nicht geschafft. Das mit dem hier auch nur einen Hauch die “Hosen runterzulassen” auch nicht. Auch wenn ich nicht weiss wo Deine Geschichte hinwill, so bin ich mir sicher, es wird sich finden, ihr werdet einen guten Weg finden, Lotta und Vicky werden Dir schon zeigen wo es langgeht. Also sei nicht verblüfft. Lustig das sich viele so auf das Thema Rauchen stürzten. Aber wer kümmert sich um die armen Katzen?

Beste Grüße aus Hamburg

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Gegen so einen Start spricht ein wenig, dass nach moderneren Schreibschulen der erste Satz möglichst ein Knaller sein sollte, der so richtig reinzieht.

Bringt’s auch nicht, da kein Bogen in die Geschichte gespannt wird (sofern der Fahrer vor ihr das nicht mit Absicht gemacht hat und das noch Teil der Geschichte wird). Da schnellt nur kurz eine völlig unnötig eingebaute Spannung hoch, um dann sofort wieder abzuflachen. “Schwerfällig” trifft’s übrigens auch nicht richtig. Die richtige Wortwahl macht’s eben :wink:

Wir diskutieren immer noch über den Anfang.

Schriftsteller diskutieren eben gerne über Textanfänge!

Das Adjektiv „laut“ ist unnötig. „Aus dem Schlaf reißen“ impliziert lautes Klingeln. Dass es sich um ein Handy handelt, kommt im nächsten Satz. Das ist ausreichend, die Wortwiederholung ist überflüssig.
Sie tastet nach dem Handy, d.h., dass sie dabei die Augen noch geschlossen hält und muss nicht expliziert werden. Allerdings kann sie mit geschlossenen Augen die Uhrzeit nicht ablesen. Sie muss sie vorher öffnen.
„Mit einem eher uneleganten Sprung aus dem Bett hechten“ ist eine saloppe, ironisierende Beschreibung, die der Situation (zwei Uhr in der Früh) nicht gerecht wird. Das Adverb “letztlich” ist ein Füllwort.

Das Klingeln riss Vicky aus dem Schlaf. Sie tastete nach ihrem Handy und blinzelte. Es war 02:00 Uhr in der Nacht. Sie gab sich einen Ruck, stellte sich auf die Füße, taumelte an den Koffern, die im Flur standen, vorbei in die Küche und stoppte an der Kaffeemaschine.
So würde ich es formulieren.

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Das mit dem dramatischen Knaller am Anfang habe ich auch schon öfter gelesen, macht ja auch bei einigen Geschichten Sinn. Beim zweiten Mal durchlesen denke ich mir, es war der Handywecker? Weil ja nicht weiter darauf eingegangen wird. Nach dem zweiminütigen Telefonat hätte sie kotzen können, oder ***als sie die Nummer auf dem Display sah… ***
Entweder wird hier bewußt desinformation gestreut oder es ist noch unklar was der Anruf, wenn es denn einer war, zu bedeuten hat. Und bin ich der einzige den das hier stört?

Nö, sagt nicht Ulli, sondern das ist eine häufig anzutreffende Lehrmeinung bzgl. erfolgreicher Bücher. Ich habe wiedergegeben, was ich in div. Schreibkursen gelernt habe. Da vielfach die Entscheidung im Laden in max. einer Minute fällt, passiert hier häufig das “nehme ich mit!” bzw. “interessiert mich nicht!” und das Buch wird wieder weggelegt.

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Ob Einstandsknaller oder nicht hängt sicher auch mit vom Genre ab, vom Actionreißer über historische Liebesschnulzen bis hin zum leicht verschnarchten Cosy-Krimi hat man da doch eine ziemliche Bandbreite.
Überlegt euch einfach selber, wieviele Seiten (oder Zeilen) lang ihr einem Buch in der Buchhandlung eine Chance gebt, euch zu überzeugen. Nicht wenige potenzielle Leser sind nach 5 Sätzen weg, wenn da nicht irgendwas passiert oder wenigstens angedeutet wird, was sie fesselt oder zumindest interessiert.

Mein ‘Patentrezept’: Einfach den Anfang so schreiben, wie man ihn selber gerne lesen würde, dann allen recht machen kann man es sowieso nicht.

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Vicky wartet doch sehnsüchtig auf diesen Tag, an dem sie endlich ihre Kur antreten kann. Sie kann es sicher kaum erwarten. Sie hat am Vorabend bestimmt ganz aufgeregt ihre Koffer gepackt. Sie ist früh zu Bett gegangen. Das Klingeln des Handys ist ein langersehmter Startschuss. Reisefieber, Kribbeln im Bauch. Wenn sie sich jetzt vor Aufregung eine Zigarette ansteckt, solange die Kleine noch schläft, finde ich das auch ok.

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Tja, Erzählungen sollten spannend sein. Unmittelbarkeit, Leserwirkung und Spannungsbogen sind in der Erzähltheorie zentrale Themen. Insbesondere die ersten Zeilen, die ersten Abschnitte sollten beim Leser eine neugierige Erwartungshaltung wecken.

„Ein dramatischer Knaller, der so richtig reinzieht“, ist eine Metapher für einen leserwirksamen Anfang. Mir persönlich liegt die Konnotation dieser Formulierung nicht. Aber das ist natürlich subjektiv und emotional.

Klingt auch verdammt nach Jerry Cotton :wink:

Man kann ja auch mal mit direkter Rede einsteigen. Lotta ist in ihrem Alter ja bestimmt regelmäßig sehr früh unterwegs. Vielleicht ruft sie ja nach ihrer Mutter: „Mama! Mama, ich bin wach. Muss mal Pipi!“. Kinder können speziell morgens erschütternd mitteilsam sein… Dinge, die man nicht wissen möchte. Die man auch nicht sofort verarbeiten kann… (Zaunpfahl). Jedenfalls nicht Sonntags vor 6:00 Uhr. Selbst ein oder zwei ‚!‘ lassen sich so mit gutem Willen akzeptieren…

Oder sie arbeitet mit beiden Armen geräuschvoll in ihrer großen Kiste voller Legosteine. Weckt damit ihre Mutter im Stockwerk über ihr … falls diese unbedingt schlafen muss :face_with_spiral_eyes:… anstatt als aktive Frau mit ihrer wohlverdienten, weil schön-getrunkenen, Tinderbekanntschaft, 10 Jahre jünger als sie, das Bett nach dem verloren gegangenen letzten Kondom zu durchwühlen…

Ohne Spielverderber sein zu wollen … hat jemand das Milchzahneinhorn in letzter Zeit irgendwo gesehen? Immerhin ist sie ja „Threadowner“ und hatte da mal ne Frage… Will nur sagen: Eventuell brannten in diesem Thread die Zündschnüre ohne Not so schnell ab… :kissing: und alle Vorschläge kommen eh nicht mehr an…

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Das brauche ich persönlich nicht. Wenn mich Thema und Klappentext interessieren, klappe ich in der Buchhandlung das Buch eher irgendwo auf und lese 'ne halbe Seite. Dann weiß ich eher, ob die Schreibweise mir zusagt. (Dann klappe ich es oft schnell wieder zu :wink: )

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Es wäre wirklich schade, wenn ich und wir Milchzahneinhorn im Verlauf “unserer” Diskussion verloren haben. Gehen wir bitte einige Schritte zurück zu Milchzahneinhorn, um sie wieder zu uns zu holen, da abzuholen wo “Milchzahneinhorn” gerade steht. Ohne sie weiter zu verschrecken.

Das ist für Diskussionsecken von Foren normal - Diskussionen entwickeln sich, und Fragensteller schauen nicht selten auch nur gelegentlich mal vorbei. Da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen und Rücksichtnahme reicht derart, dass wir, wenn Michzahneinhorn wieder dazustößt, entsprechend auch wieder auf das Einhorn eingehen :slight_smile:.
Das ist absolut Foren-üblich und überhaupt nicht unfreundlich, solange, wie Michzahneinhorn ja einfach wieder mit dazukommen kann, was ja wohl niemand ausschließen wird.