Fast fertiges Projekt in Papyrus laden

Liebes Forum,

ich bin hier ganz neu, und freue mich dabei sein zu dürfen! Mein aktuelles Buchprojekt ist auf der Zielgeraden, und ich habe mir gerade erst Papyrus zugelegt. Nun gibt es hier diese ganzen Organizerfunktionen, die wahrscheinlich eher dafür da sind, ein komplett neues Projekt zu strukturieren.
Könnt Ihr mir bitte einen Tipp geben, wie man mit einem 98% fertigen Text verfahren sollte (auch im Hinblick auf die Charakterkarten, Locations, etc.), wenn man Papyrus Neuling ist?
Herzlichen Dank für Eure Zeit und Eure Antworten!
Alex

In welchem Format liegt der Text denn bisher vor? Word? RTF? Alle gängigen Formate sind für Papyrus ok.
Wenn du bisher ein exotisches Format nutzen solltest, dann versuche entweder es als RTF Format zu speichern oder du überspringst den ersten Schritt in der nachfolgenden Liste und arbeitest mit Copy und Paste.

  • Erstmal das (Word, RTF, “lesbare”)-Dokument mit Papyrus öffnen. Kapitel und Überschriften werden anhand ihrer Ordnung erkannt und es entsteht bereits eine Struktur im Navigator.
  • Überarbeite ggf. Kapitel und Überschriften
  • Figuren (und/oder Orte , Dinge) legst du initial am schnellsten an, indem du im Text einen Rechtsklick auf den Namen machst, dann wählst du im Kontextmenü “Mit Karte verlinken - Meine Figuren - Neue Karte erzeugen” (klicke Screenshot unten).
  • Papyrus wird dich nun auffordern das Dokument in ein Projekt umzuwandeln. Der Dialog erklärt sich selbst und danach hast du auch schon deine Datenbank parat.
  • Entweder machst du so weiter (Einzelnamen klicken und eintragen), oder du springt nun in die Datenbank (Theatermaskensymbol in der Menüleiste) und trägst dort alle Figuren, Orte und Dinge ein, die dir einfallen. Mit Shift-1 bis Shift 3 (oder CMD 1 bis CMD 3) kannst du in der Datenbank die Blätter für Figuren, Orte und Dinge wechseln.
  • Tipp: Bei Figuren ist das Feld “weitere Namen und Umschreibungen” sehr interessant. Alles was du hier - mit Komma voneinander getrennt - reinschreibst, wird ebenfalls auf diese Figur verlinkt. Beispiel: “Der Dicke, Supercop, Chef, Dick Tracy” → Alle vier Einträge können zu einer Figur namens Richard X. führen, wenn du das so willst.
    -** Wichtig: **Schalte Backups und erweiterte Backups am besten direkt ein. Papyrus wird dich aber auch erinnern, falls du das nicht sofort machen willst.

Das ist dann wirklich nur der Anfang und es gibt vermutlich viele weitere Tipps für dich hier im Forum. Unsere Mitforisten werden dir sicherlich hier schon heute weitere Tipps reinschreiben.

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Vielen Dank für deine Antwort!
Es hat mir schon sehr weitergeholfen.

VG

Alex

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Es kann sogar ein sehr nützlicher Arbeitsgang sein, das, was man schon geschrieben hat, noch einmal durchzugehen und mit den in Papyrus zur Verfügung stehenden Mitteln zu organisieren: Szenentitel zu vergeben (d.h. man muss sich fragen, was genau passiert in dieser Szene eigentlich?), sich irgendwo (ich mach das immer in einem Notizzettel auf dem Klemmbrett) eine Liste anzulegen mit Problemen, die man noch sieht, oder Sachen, die man noch bereinigen/recherchieren/durchdenken will, Kommentare einfügen an Stellen, die man nochmal anschauen will, Figurenkarten anlegen und darin “aufsammeln”, was man alles an Beschreibungen schon verwendet hat ("ups, in Kapitel 2 hat John Doe blonde Haare, in Kapitel 17 schwarze, wie konnte das passieren??") usw.

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Hallo Alex,

wenn du in deinem bisherigen Programm mit Formatvorlagen (Überschriften, Fließtext) gearbeitet hast und das auch konsequent durchgezogen hast, wird der Import nach Papyrus schmerzfrei sein.
@Stolpervogel und @AndreasE haben dir ja schon gute Tipps zur Überarbeitung gegeben, aber m. E. den größten Benefit wird dein Text durch den Duden Korrektor und die Stilanalyse erhalten (Zum Einschalten auf die Symbole in der Fußzeile mittig klicken). In den Einstellungen des Programms (Papyrus Autor → Einstellungen ->Stilanalyse) kannst du feintunen, nach was das Programm alles Ausschau halten soll. Nicht entmutigen lassen, die vielen Markierungen erschlagen einem im ersten Moment und man hegt leise Zweifel, ob man überhaupt in der Lage ist, einen geraden Satz zu formulieren, aber das gehört so. :smiley: Daher kannst du wie gesagt in den Einstellungen die Stilanalyse auch nur in homöopathischen Dosen (z. B. in der ersten Runde nur Wortwiederholungen) zuschlagen lassen. An der Stelle ein gutgemeinter Rat: Neulinge mit dem Programm neigen dazu, die Stilanalyse „zufriedenzustellen“ und auf Biegen und Brechen alle markierten Konstrukte ausmerzen zu wollen. Das ist falsch. Die Stilanalyse ist ein Werkzeug, sie soll dich nur auf etwas hinweisen. Du sollst darüber nachdenken und eine bewusste Entscheidung treffen, dann kann die monierte Formulierung auch so bleiben.
Beispiel: Deine Figur sagt zu einer anderen „Das geht gar nicht!“. Die Stilanalyse wird dir das „gar“ als Füllwort anstreichen. Wenn du aber der Meinung bist, dass das eine feststehende Redewendung ist und auch betonen willst, wie gar nicht das geht - dann lass es stehen, egal was die Stilanalyse zu meckern hat. Sie soll dir zeigen, wo du eben unbewusst fragwürdige Formulierungen verwendest. Einem Satz wie Vermutlich war es schon mehr gegen Abend würde ich dagegen zu Leibe rücken.

Wenn dein Text schon zu 98% fertig geschrieben ist, würde ich mich hauptsächlich auf die Stilanalyse einlassen und die Figurendatenbank zur Konsistenzprüfung einsetzen, um überraschende Haarfärbewechsel, wie AndreasE sie oben beschrieben hat zu vermeiden. Nachträglich eine Figurendatenbank aufzubauen wäre vor allem sinnvoll, wenn du eine Fortsetzung mit dem gleichen Personal planst.
Natürlich kann es auch sinnvoll sein, den Zeitstrahl nachträglich zu befüllen, um ggf. Fehler in zeitlichen Abläufen o. ä. zu entdecken, aber ich tippe mal, dass da Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis steht. Hängt natürlich auch von deiner Geschichte ab. Ein Familienepos über 200 Jahre wird da mehr profitieren, als eine Geschichte, die eine Woche Urlaub auf Malle zum Inhalt hat. Das Feature benutzt du besser, wenn du einen neuen Roman schreibst von Anfang an.
Generell gilt für alle Papyrusfunktionen: Es sind Hilfsmittel, kein Selbstzweck.

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Lieber @AndreasE,

vielen Dank für Ihre nette Antwort. Ich habe das, was Sie geschrieben haben gerade ausprobiert und es hat mir sehr weitergeholfen. Außerdem würde ich Ihnen gerne dafür danken, dass Sie mich über Ihre Website überhaupt auf Papyrus aufmerksam gemacht haben und Ihr aktuelles Buch fand ich wieder einmal klasse.

Viele Grüße

Alex

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Lieber @RalfG,

auch Ihnen vielen Dank für die Tipps mit der Stilanalyse und auch wegen der anderen Funktionen. Ich habe mittlerweile auch noch einige dieser ausprobiert und es erscheint jetzt auch mir so, dass einige nun nicht mehr so wichtig für mein Projekt sind.

Viele Grüße

Alex

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Hallo Alex,

üblicherweise duzen wir uns hier im Forum.
In diesem Sinne: you can say you to me :slight_smile:

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Hallo, @Alexander R
ich glaube, du kannst uns hier alle duzen.
Mir ist noch nicht aufgefallen, dass jemand auf der Anrede mit “Sie” bestanden hätte …

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Du warst mal wieder schneller. :cry:

JA - das kann ich als Hinweis an die Papyrus Einsteiger nur unterstreichen!

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Dann vielen Dank für den Hinweis

LG

Alex

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