Hallo nochmal,
hier ein erneuter Versuch. Ich habe die erste Szene jetzt nochmal neu bearbeitet, auch mit Papyrus.
Habe den Text jetzt auch noch mit einer anderen Datei auf Rechtschreibung kontrolliert. Ich hoffe ich hab nichts übersehen, wenn doch entschuldige ich mich schon im Voraus. Mir wäre es lieber, wenn hier auf Stil und und Form und den Text an sich die Kritik bezieht.
Meine Muttersprache ist nicht Deutsch und ich werde das Buch wahrscheinlich auch einem Korrektorat geben. Da manche Sachen, wie Kommata mir immer noch etwas schwer fallen.
Also somit Versuch Nr.2:
Textanfang: (Achtung weiter unten ist ein aktuellerer Text)
Neith
Das Gewölbe durch das Neith schritt war dunkel und voller Leichen. Unter seinen Füssen knirschten Knochen von Männern, Frauen und Kindern. Einige von ihnen sind dem Alter zum Opfer gefallen, die meisten aber starben eines gewaltsamen Todes. Überall herrschte der Gestank der Verwesung. Er verkroch sich in den Wänden, im Boden, und sogar in den eigenen Kleidern roch Neith den Tod. Als Wächter über die Seelen auf ihrer Weiterreise in die Welt der Geister, hier unten im Dunkeln seit Jahrhunderten eingesperrt, führte er so etwas wie ein Leben. Hier herrschte Stille und nur sein Atem war zu hören.
Bis jetzt.
Unter den Tausenden und Abertausenden Leichen, die ineinander verschlungen, teils verwesen, oder nur Knochen und Staub, in der Tiefe lagen. Hier in der Finsternis spürte er etwas, dass hier nicht sein durfte - Leben.
Er lauschte in die Dunkelheit. Es war nur ein Gefühl, fast so als zöge jemand an einem unsichtbaren Seil, welches ihn mit etwas Ungewöhnlichem hier im Gewölbe verband. Hier drin existierte kein Leben. Der König achtet stets darauf Gefangene persönlich ins Jenseits zu befördern. Nicht einer hat es jemals überlebt, denn dem Hunger des Tötens ist der alte Herrscher schon lange erlegen.
Neith schaute sich um. Er stieg über einige Knochen und weitere Körperteile, um zu den Neuankömmlingen dieser Woche zu gelangen. Es wurden immer mehr seit Bress zum König gewählt wurde.
Elathas Sohn, Neiths Meinung nach nicht der beste Kandidat das Königreich zu führen, wurde vor einigen Jahrhunderten zum König ernannt. Nicht das der Wächter ein Mitbestimmungsrecht hätte, nein nicht mehr.
Nach dem Fluch, der Muttergottheit der Thuatha De Danann änderte sich alles.
Früher als Gott des Krieges wurde er von allen gefürchtet. Heute lebte er hier in den Höhlen. Die Muttergottheit schien gnädig und lies ihn nicht gänzlich vereinsamen: eine dämonische Seele mit der er seinen Körper teilte, war von nun an sein Begleiter. Eine gerechte Bestrafung für seine Vergehen, ihrer Ansicht nach.
Sein Durst nach Blut, seine Grausamkeit, Hartherzigkeit in der Schlacht gaben ihm einen Namen, bei dem die Menschen ihn zu fürchten lernten.
Sie kannten ihn als Mars und Ares. Kaum jemand nannte ihn Neith. Immerhin konnte er in dieser beschissenen Lage mit den Augen des Dämons, im dunkeln sehen wie am Tag.
Ein Stöhnen riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Unter dem Berg von Leichen bewegte sich eine Hand. Neith stieß einige beiseite und erblickte eine Frau. Mehr tot als lebendig lag sie im Blut der anderen.
Ihre Augen flackerten und öffneten sich leicht. Der Versuch zu sprechen endete in einem Hustenanfall. Blut bedeckten ihr Gesicht und das dunkle schulterlange Haar. Ihr weiblich geformter Körper lag übersät mit Wunden vor ihm, die Kleider waren in Fetzen gerissen.
Neith ertastete ihre Seele, die sich verzweifelt an diese Welt klammerte. Eine Seele wie diese, hatte er zuvor noch nie erblickt. Ihr Strahlen berührte die Seine auf eine Weise, die er nicht zu erklären vermochte. Die Frau Kämpfte um jeden Atemzug.
Der Dämon in ihm schrie auf. Zerrte an Neith wütend und wild. Der Wächter hatte Mühe sich zu beherrschen. Verwundert hörte er in sich hinein, denn dieses Verhalten seines Dämons war ihm fremd.
„Sie soll leben!“ schrie der Dämon.
Fast hätte Neith laut aufgelacht. Dennoch hatte er das Gefühl diese Seele war nicht zufällig hier.
Die Frau verlor wieder das Bewusstsein.
In diesem Moment spürte Neith die Anwesenheit mehrerer, auf ihn zurasender, niederer Dämonen. Ungeziefer der Höhle, die ständig ihr Unwesen trieben. Sie hatten die Lebende auch bemerkt.
Neith zog sein Speer. Es war nicht mehr diese mächtige Waffe, die ihm in früheren Kämpfen zur Seite stand. Die Spitze abgebrochen, die kraftvolle Aura erloschen. Seine Kiefern spannten sich an, die Füße fest im Boden verankert, machte er sich Kampfbereit.
Es wird reichen müssen, war sein letzter Gedanke bevor eine wilde Horde über ihn her viel und er nur noch an das Überleben denken konnte. Es waren so viele.
Einen nach dem Anderen nahm er sich vor. Seine Arme und Beine fingen die meisten Verletzungen durch ihre spitzen Zähne und scharfen Krallen ab. Neith konnte nur hoffen, dass wenn er diesen Kampf überlebte, er noch in der Lage sein würde die Frau hier raus zu schaffen. Er fluchte und sah sich nach ihr um. Sie atmete noch.
Ein kleinerer Dämon versuchte sich listig an sie heranzuschleichen und in seinem hässlichen, von Narben und Brandmalen verzerrtem Gesicht, zeichnete sich ein Grinsen. Neith warf seinen Speer und traf ihn direkt ins linke Auge. Jetzt hatte er keine Waffe mehr um sich zu verteidigen. In diesem Augenblick spürte Neith, wie der Zog der fremden Seele stärker wurde, wie er sich, mit seiner eigenen und der des Dämons in ihm verband. Ein grelles, blendendes Licht, zur schmerzhaft um hineinzusehen explodierte in dem zuvor noch dunklem Gewölbe. Und dann wurde alles still.
Das Leuchten erlosch und es herrschte wieder Finsternis.
Neith öffnete die Augen und schaute sich um. Die kleinen Biester lagen überall verstreut um ihn herum, alle waren tot. Der Geruch verbrannter Haut stieg ihm in die Nase. Verwirrt wandte sich der Wächter der Frau zu. Er zog sein Speer aus dem toten Dämon, nahm die Verletzte hoch und schritt mit ihr durch die Dunkelheit. Immer wieder blieb er stehen und lauschte. Er vermochte nicht zu sagen was ihn mehr beunruhigte: das er ihren Atem nicht mehr hören würde, oder das noch mehr Dämonen auftauchten. Sobald er seine, von Schutzzauber umgebene Höhle erreichte, atmete er erleichtert auf.
Textende
Tanja