Es wirkt auf mich deutlich besser.
Hast du denn KI verwendet, um Szenen zu schreiben?
Hier besteht die Gefahr „sich auf die KI zu verlassen“ und selber nur Direktor zu sein. Es ist aber wichtig, Szenen komplett selbst aus dem Kopf entwerfen zu können.
Ich nutze dazu Sinne-Abfragen:
Was sieht, fühlt, riecht, und schmeckt man. (Natürlich müssen nicht alle Sinne jedes Mal beantwortet werden)
Die Frage nach den Konflikt/Sinn der Szene.
(Am Anfang hast du das gemacht, gegen Ende geht es wieder verloren )
Kleiner Absatz zum „Konflikt der Szene“: Damit ist nicht wirklich ein Konflikt - im Sinne von Streit - sondern die Frage nach dem Warum gemeint. Was entwickelt sich in dieser Szene. Z.b wenn jemand einen Pfad im Wald entlang geht wäre hier der „Konflikt“ - wie verändert ihn das. Wird die Person z.b in ihrer Stimmung verändert (also bekommst sie mehr Angst - oder wird sie träumerischer.) Jede Szene sollte so einen Grund haben. Der Grund kann auch sein, einen Eindruck als Selbstzweck zu gewinnen (z.b wird eine Oase gefunden, nachdem der Protagonist ewig durch die Wüste lief. Trotzdem passiert hier auch etwas mit dem Protagonisten. Eine Gefühlsänderung)
Beschreibt man jemanden, der eine Straße entlang geht, die normal ist und es passiert auch nichts weiter mit ihm oder der Umgebung, dann ist so eine Szene überflüssig.
Wenn du KI verwenden möchtest, dann nimm sie nur als „Inspiration“. Übernehme nicht die Bilder, sondern überlege dir bei jedem Bild, bei jeder Metapher: Warum gefällt sie mir? Das kannst du auch beim Lesen von regulären (Fantasy)büchern machen. Mich inspirieren z.B sehr die Bilder, die Wolfgang Hohlbein verwendet. Ich schreibe nicht wie er (auch wenn es in die Richtung geht :P) - aber ich habe eine Weile analysiert, warum mir seine Sprachbilder gefallen und welche Wirkung sie auf mich haben. Wichtig ist dann, dass man versucht seine eigenen Sprachbilder zu formen.
Ein paar Sachen zu den Sprachbildern:
Es werden Sprachbilder benutzt, die generell sind wie:
„Die alten Steine des Turms wirkten so, als hätten sie unzählige Geschichten zu erzählen, Geschichten von Magie, Wissen und uralten Geheimnissen“
Warum wirkten sie so? Sie könnten z.b sehr haltbares Gestein wie Granit und z.b trotzdem verwittert sein, oder Spuren von großer Hitze aufweisen, die Teile der Steine verglast hatten. So dass man sich fragt: Welche Geschichten könnte dieser Turm darüber erzählen? Was hatte er nur erlebt?
Das gleiche wie mit: Wandteppichen geschmückt, die Geschichten längst vergangener Zeiten erzählten.
Wenn das in der Szene wichtig ist, erkläre warum es diese Wirkung hat … sind dort Bilder alter Schlachten drauf? Sind dort alte Herrscher oder Gottheiten abgebildet? Jahreszeiten? Menschen die sich lieben Das muss nicht detailiert sein, nur ein Hinweis warum dieser Wandteppich eine Geschichte erzählt.
Es gibt Verstärkungen in einigen Metapthern, die sind sooo üblich, dass sie sehr schwach wirken. Papyrus zeichnet die auch gern an Diese Bilder kann man natürlich trotzdem verwenden, aber eher sparsam.
Z.b. ihre tiefe Weisheit/ unermessliche Erfahrung / tiefgründiges Wissen / diesem mächtigen Artefakt / Schwere der Verantwortung, die auf meinen Schultern lastete / ehrwürdigen Stille / beruhigende Atmosphäre / schwere Holztür / goldenes Licht /üppigen Grün /
ruhige, beruhigende Stimme / längst vergessenen Ritualen / melodische Zwitschern / unauslöschlich in mein Gedächtnis eingebrannt.
Dann kommen sehr starke Wortbildern (immer wenn etwas „pulsiert“ d.h Form, Größe oder Zustand verändert, wirkt das Wortbild schwer. Das sollte man möglichst selten und nur an Schlüsselpositionen verwenden.
Ja, das ist etwas gemein - diese Bilder sind so üblich, dass man sie auch gerne verwendet, es reicht hier meist es ein bisschen anders zu formulieren, oder ein mü ins Detail zu gehen. Statt „schwere Holztür“ könnte man kurz erwähnen, dass sie so dick ist, dass sie wohl dem Bolzen einer Ballista standhalten konnte (ok, etwas übertrieben - aber vielleicht ist sie mit fingerdicken Eisennieten beschlagen, was sie schwer wirken lässt, ohne es zu nennen.)
Statt „uralter Rituale“ könnten es Rituale sein, die so alt sind, dass nur wenige Bewohner des Ortes ihren wahre Bedeutung kannten" usw.
Hinzu kommt - hast du etwas (einen Gegenstand, eine Szenerie) bereits beschrieben, beschreibe es kurz darauf nicht ein zweites Mal. Höchstens die Veränderung oder Ergänzungen. Wird also das Sonnenlicht erwähnt und der Rest des Kapitels steht am Vormittag, so wird die Sonne vielleicht erst wieder erwähnt, wenn es plötzlich bewölkt wird
Dann die Charakterisierung von Aelinor durch die Protagonistin. Nicht einfach benennen, dass Aelinor unendlich weise und klug ist, sondern … warum die Protagonistin das denkt.
(Spontanbeispiel:)
„Ich muss es zu Aelinor bringen“, meinte sie wie zu sich selbst. „Wenn jemand etwas darüber weiß, dann sie.“ Dabei rief sie sich in Gedanken, wie ihre Mentorin vor einem Bücherregal stand, dessen staubige Wälzer nicht zu zählen waren. Sie kannte niemanden, der so belesen war wie sie.