neben dem, was ich sonst so schreibe, will ich jetzt ein halbes Dutzend Kurzgeschichten (lange Kurzgeschichten) veröffentlichen. Mein letztes Buch hat ein Proficover bekommen, aber ich bin jetzt auf Jobsuche, muss umziehen, bin blank, und daher will ich mir gerade keinen Profi leisten. Ich kann es praktisch selbst, nur theoretisch nicht, denn ich kenne den Buchmarkt nicht. Die Gesetze der Gestaltung werden in gestalterischen Fragen dieselben sein, aber die Besonderheiten der Branche sind mir ein Buch mit sieben Siegeln, oder acht. Ich gestalte sonst eher andere Sachen. Daher die hier vielleicht ungewöhnliche Bitte um ein Feedback.
Vom Cover her hätte ich zuerst auf Abenteuergeschichten getippt, aber das Wörtchen „Eroticon“ weist dann doch mehr auf Herz-Schmerz-Geschichten mit Nahkampfbeschreibungen hin.
Grob überfliegen, weil die beiden vermuteten Genres in den meisten Fällen meinen Geschmack nicht treffen. Der Klappentext müsste dann außergewöhnlich sein, um mich zu überzeugen.
Das Erste, auch wenn ich die Möwe zunächst für die Schwanzflosse eines Wals hielt.
Ich wäre jetzt nicht darauf gekommen, dass es sich dabei um eine Kurzgeschichtensammlung handelt, das solltest du evtl. noch deutlich machen.
Rein vom allerersten optischen Eindruck bevorzuge ich das erste Cover, ich kann aber nicht sagen, wieso. Den Klappentext würde ich lesen, wobei ich Ralf in diesem Punkt zustimme, da ich den Begriff „Eroticon“ nicht sofort einordnen kann:
Meine erste Assoziation war Gedichtband. Da hatte ich aber a) noch nicht zum zweiten Bild gescrollt und b) das Wörtchen „Eroticon“ noch nicht entdeckt.
Nachdem ich nun „Eroticon“ entdeckt habe: nein. Klingt nach erotischer Literatur, ist nicht mein Ding.
Das Wort „Eroticon“ bringt mich darauf, dass es um Erotik geht. Ohne dieses Wort wäre ich wegen „Heart“, „Blues“ und gedeckten Blautönen von einer traurigen Liebesgeschichte oder einem tragischen Liebesdrama ausgegangen. Auf die Idee, dass es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten handelt, wäre ich nicht gekommen.
Vielleicht. Weder Erotik, noch Tragik, noch Kurzgeschichten sind mein Geschmack.
Das erste Titelbild gefällt mir sehr gut, ich finde es sehr ansprechend.
Zu 2)
Nicht Erotik. Ohne Hinweis ginge es also nicht, falls das Erotik werden solle.
Zu 3)
Nein. Dafür müsste es schon so liegen, dass ich statt Cover den Klappentext schon sehe. Die Cover passen einfach zu keinem Genre, welches ich lesen würde. Damit erfüllt es dann aber ja auch einen seiner Zwecke.
Zu 4)
Das erste Cover, denn bei zweiten Cover fröstelt es mich. Kälte und Erotik passt für mich nicht gut zusammen.
Allerdings: Das erste Cover ist nur in Relation zum Zweiten wärmer für mich und damit geeigneter - es würde schnell gegen ein Cover Nummer 3 mit heisseren Farben verlieren.
Ich empfinde beide Cover eher als als „Nordsee-Thriller“-Cover.
Sehr interessante Antworten bis dahin, ihr seid fantastisch. Viele Dank für eure Zeit, ich werde mir es mir gut überlegen. Zum Sujet, ich schreibe keinen normalen Erotikkram. Ein Waschbrettbauch-Cover würde überhaupt kein bisschen passen und Brüste sind verboten, wie wir wissen. Weil man davon blind wird. Ich werde im Klappentext ganz genau aufpassen und werde mehrfach darauf hinweisen, was das für Literatur ist. Also wird keiner gezwungen, die Katze im Sack zu kaufen.
Gegen Genreregeln zu verstoßen, ist eine Todsünde, ich weiß. Aber die Genreregeln zu beachten, wäre mein innerlicher Tod. Noch ein gestählter Liebhaber mit freiem Oberkörper? Braucht den die Welt? Nicht von mir, so einer kommt auch gar nicht vor.
Ja, geht mir ähnlich. Das erste gefällt mir besser, aber etwas Erotisches wäre bei beiden so ziemlich das letzte, was ich vermuten würde. Ich würde das Buch in die Hand nehmen, eben weil ich die Aufmachung sehr ansprechend finde. Möglicherweise würde ich auch noch einen Blick auf den Klappentext werfen, weil mir auch nicht so ganz klar ist, was genau ein ‚Eroticon‘ meint,
Ich bin kein Profi, das ist meine persönliche Ansicht:
Die Schrift des Titels finde ich schön, aber schwer lesbar. Ausserdem passen m.M.n. die Schriften nicht zusammen (Autor, Genre-Hinweis und Titel).
„Eroticon“ ist ein Begriff, den ich noch nicht kannte. Es scheint sich um eine erotische Geschichte zu handeln. Dass es mehrere Stories sind, erkenne ich am Cover nicht.
Den Klappentext würde ich wahrscheinlich schon lesen, besonders bei Cover 1. Womit ich bei der nächsten Frage bin:
Mir gefällt Cover 1 besser. Das Aquarell mit den fliegenden Möwen hat etwas Leichtes. Das 2. Cover ist düster. Das Buch würde ich wahrscheinlich nicht anschauen. Es spricht von zu viel Drama.
Von den zwei Covern ziehe ich Nr. 2 vor. Die Textanordnung ist besser.
Im ersten stört mich vor allem das EROTICON über dem Mövenflügel. Das Motif ist beliebig, kann für vieles passen.
Das zweite Bild zeigt eine ungestüme Macht, die für Erotik passt. Es braucht nicht zwangsläufig warme Farben.
Die Schriftauswahl gefällt mir, der Titel ist lesbar. EROTICON würde ich mit EROTISCHE KURZGESCHICHTEN ersetzen, einmitten und etwas nach unten verschieben. Den Titel etwas höher schieben.
Die Bilder sind klasse. Hast du die selber gemalt?
Das ist nur ein Blindtext, der Titel lautet anders, aber auch drei Wörter, ebenso der Autorenname. Es dauert noch ein bisschen, bis es auf den Markt kommt. Korrektorat fehlt noch und der Satz.
Danke auch den Nachzüglern. Ich habe jetzt schon einen Tag überarbeitet und werde das Eroticon (schweren Herzens) ersetzen. Meine ursprüngliche Intention ist auch die, dass ich Genreablehner gerne überzeugen würde, es könnte sich doch lohnen. Doch das versuche ich dann mit einem Roman, nicht mit diesen Kurzgeschichten. Ich werde dann das Ergebnis posten, wenn ich so weit bin, noch ist es in Arbeit. Aber wohl leider doch eher was Herkömmliches, allerdings ohne Waschbrettbauch.
Schicksalsroman / Drama am Meer (Spontan erinnert mich die Kombination Bild/Titel bei beiden an „Schiffsmeldungen“).
Ja
a) Statt „ist besser“ würde ich „gefällt mir besser“ vorziehen.
b) Kommt auf meine Stimmung an: Das erste verbinde ich (wegen den Schwingen der Möwe) mit Hoffnung, das zweite (wegen der düstereren Farbwahl und dem „Sog“ der Wogen) mit Tragik und Untergang (oder zumindest mit „Rettung erst in letzter Sekunde“ bzw. „… ungewiss“).
c) Ich schließe mich einer der anderen Antworten an: Klasse Bilder, dynamische Schrift. Bei beiden.