ich hoffe, ihr alle hattet einen wundervollen Morgen und rutscht später gut ins neue Jahr! Heute möchte ich einen Beitrag verfassen, der vielleicht auch einigen Neulingen im Gebiet des Schreibens helfen könnte.
Als Schriftsteller bin ich stets auf der Suche nach euren besten Schreibtipps und Erfahrungen, um mein eigenes Schreiben zu verbessern. Gerade Einsteiger könnten hier von euch Profis viel lernen und so einen einfacheren Start finden. Es wäre großartig, wenn ihr euer Wissen teilen könntet, damit wir gemeinsam wachsen können.
Einige Fragen, die mich besonders interessieren:
Wie überwindet ihr Schreibblockaden?
Welche Werkzeuge oder Methoden nutzt ihr, um euren Schreibprozess zu verbessern?
Habt ihr besondere Rituale oder Gewohnheiten vor dem Schreiben, die euch helfen?
Bei mir sieht es wie folgt aus:
Ich wechsle oft den Schreibort oder lese Bücher aus einem völlig anderen Genre, um frische Perspektiven zu gewinnen. Manchmal schreibe ich Worte für Worte ab, bis eigene Gedanken und Ideen wieder auftauchen.
Ein unverzichtbarer Begleiter für mich ist mein handschriftliches Notizbuch. Es dient für spontane Ideen, Mind Mapping und andere Kritzeleien. Inzwischen ist es ein Sammelsurium von Ideen, die sich immer wieder in unterschiedliche Geschichten einfügen.
Meine Rituale sind für mich entscheidend. Ein warmer Tee und etwas Musik im Vorfeld, um mich auf das Genre einzustimmen, wirken wahre Wunder. Denn niemand schreibt einen Mord besser als ein Autor, der durch Musik in die richtige Stimmung versetzt wurde!
Jeder hat andere Arbeitsweisen (beispielsweise gibt es Planer oder „Bauchschreiber“), für mich hat sich Folgendes gut bewährt:
Erstmal die Rohfassung fertig kriegen, der Kreativität freien Lauf lassen, die Geschichte bis zum Ende entwickeln.
Um mich nicht irgendwo festzubeißen, wo ich nicht weiterkomme, habe ich für mich folgende Regel:
Die Rohfassung muss noch nicht gut sein. Sie darf noch Lücken und Längen haben. Vor allem brauchen die Formulierungen stilistisch noch nicht schön sein, das kommt später bei der letzten von vielen Überarbeitungsrunden.
(Sonst würde ich vielleicht jetzt noch vor einer leeren Seite sitzen und am perfekten ersten Satz feilen, statt eine fertige Rohfassung mit über 124.000 Wörtern zu überarbeiten.)
Und…
Ich habe mich jeden Tag morgens früh als erstes für mindestens eine halbe Stunde an mein Buchprojekt gesetzt. Ungefähr eineinhalb Jahre lang, wirklich jeden Tag.
Bei mir ist es weniger das „Blockieren“ als das „Prokrastinieren“: v.a. wenn ich das Gefühl habe, zuletzt gut vorangekommen zu sein, keimt die Angst auf, den Anschluss nicht mehr finden, die Qualität nicht halten zu können. Da hilft bei mir nur eiserne Disziplin, ein erbarmungsloses fixes Tagesziel an Wörtern. Bei einer tatsächlichen „Blockade“ - dem Gefühl, an einer Stelle festzustecken, nicht weiterzuwissen - helfen mir Ablenkung und Geduld, manchmal aber auch, erstmal an einer anderen Stelle weiterzuschreiben.
Welche Werkzeuge oder Methoden nutzt ihr, um euren Schreibprozess zu verbessern?
Naja: Macbook, Papyrus - und ein bequemer Stuhl, in meinem Fall ein Gaming-Sessel am Schreibtisch (nein, ich bin kein Gamer! Das Ding ist einfach saubequem).
Habt ihr besondere Rituale oder Gewohnheiten vor dem Schreiben, die euch helfen?
nicht direkt … ich bin allerdings vorher meistens mit dem Hund im Wald unterwegs, was durchaus eine gewisse rituelle Vorbereitung sein könnte (der Kopf wird frei).
Wie überwindet ihr Schreibblockaden?
Hatte ich zum Glück noch nie, zumindest nicht ausgeprägt. Wenn ich meine, nichts mehr schreiben zu können mache ich eine - manchmal auch tagelange Pause - bis ich eine Idee habe, wie meine Geschichte weitergehen könnte
Welche Werkzeuge oder Methoden nutzt ihr, um euren Schreibprozess zu verbessern?
Gar keine, ich schreibe, als ob ich die jeweilige Geschichte selbst erlebt hätte oder erleben würde
Habt ihr besondere Rituale oder Gewohnheiten vor dem Schreiben, die euch helfen?
Nein, eine Idee / Formulierung wird sofort aufgeschrieben, ggf. eine Notiz auf Handy oder Tablet, damit ich sie nicht wieder vergesse
Da fällt mir gerade ein: Das SZ-Magazin hat vor vielen Jahren den Bestseller-Autor T.C.Boyle - der ja nicht nur ungewöhnlich begabt, sondern auch ebenso produktiv ist - zu seinen Vorbereitungsritualen befragt - und er sagte, leicht genervt, dass er sich angewöhnt hätte, auf diese Frage zu antworten:
„… nun, ich schlachte jeden Morgen ein Huhn und lasse das Blut in einen Eimer laufen, in den ich meine Füße stelle. Dann fange ich an zu schreiben. Sobald das Blut erkaltet ist, höre ich wieder auf …“
Meistens würden dann keine weiteren Nachfragen folgen
Schade, zumal es zu dem Thema in unserem Forum schon so einige andere Threads gibt. Das Thema ist also nicht ganz neu. Wie dem auch sei. Wir beginnen jetzt mit der Silvesterfeier. Euch allen einen wunderschönen Abend, viel Gesundheit, Glück und Erfolg im neuen Jahr!
zu 1: Die Blockade löst sich bei mir recht schnell, wenn ich mir meine Story im Kopf als Film vorstelle und abspule. Dabei ist jede Wendung per Fantasie erlaubt, auch wenn diese vom Plott abweicht. Man darf sich seiner Struktur gerne entgrenzen.
zu 2 und 3 habe ich nichts spezielles. Als Werkzeug dient alles was greifbar ist. Das kann Papier und Stift sein, das iPad oder direkt der Laptop.