Etwas Lyrik gegen den Nebel

(und ja, Kritik ist erwünscht!)

Novemberblues

Von der Oder bis zur Donau, von der Mosel bis zum Main
Von der Havel bis zum Neckar, von der Weser bis zum Rhein
Von der Spree bis zu der Elbe: alles Grau in Grau
Und überall dasselbe: Dichter Nebel in der Au

Die Kälte kriecht mir ins Gemüt und die Gelenke schmerzen
Selbst in meinem Lieblingsforum gabs gestern graue Herzen
Der Eine sagt ein falsches Wort, das der And’re missversteht
Der Dritte ist dem Vierten gram, weil nichts weiter geht

R: Von der Donau bis zur Oder …

Ein tagelanges Schweigen ließ sich auf uns nieder
Und jeder Radiosender spielte dunkelgraue Lieder
Wo sind sie hin die wenigen, noch bunten Birkenblätter?
Nach jedem heißen Sommer, folgt so ein kaltes Wetter

R: Von der Donau bis zur Oder…

Die Mädchen in den bunten Kleidern tragen schwarze Jacken
Die Burschen wickeln dicke Schals um muskulöse Nacken
Im Garten legt sich weißer Reif über die letzten Rosen
Und ich suche im Kleiderschrank nach langen Unterhosen

R: Von der Donau bis zur Oder…

Die Rettung jedoch ist schon da, verzage nicht, mein Kind
Denn in achtundvierzig Stunden kommt frischer Seitenwind
Der wird den Nebel und die Kälte, hast du 's nicht geseh’n,
mit einem Mal aus allen Auen und unsren Herzen wehn

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Das Wort Novemberblues wurde eigens für mich erschaffen und deine Gedanken spiegeln meine in großen Teilen. Als absolutes Maikind gefällt mir dein Gedicht ausgesprochen gut.

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Sehr gut geschrieben. Oder, Havel und Elbe sind meine Lebensflüsse. Und ich mag den Herbst, gerade wenn der Wind von der Seite bläst und vorzugsweise trockene Blätter aufwirbelt.

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