Es ist soweit - die Zeit ist reif!

Lange genug, harrte ich im dunklen Nebel des Lichtermeers der Unbekanntheit. Dann wurde ich aus meiner in mir ruhenden Achtsamkeit gerissen. Fortgetragen von einer unendlichen Kraft, die mich in ein neuartiges Verlies zwang, um mich immerwährend auf’s Neue zu peinigen. Und als es vorüber war, erkannte ich, dass ich in die Obhut eines neuen Bewusstseins entlassen wurde.

Das war in den frühen Morgenstunden eines sonnigen Julitages im Jahre 1964 in Fürth. Und hier beginnt meine Geschichte!

Damals war ich lieb, brav und angepasst. Spielte oft allein, war ruhig und unauffällig, nett und freundlich, und hatte ein angenehmes Leben vor mir - bis zur Einschulung!

Wir wohnten damals in der Südstadt, in einem Wohnblock, in dem sich zwei Innenhöfe befanden. Damals gab es dort nichts für Kinder; ich glaube, es gab nicht einmal einen Sandkasten. Aber das hielt uns nicht davon ab Verstecken oder Fangen zu spielen, oder mit unseren Rädern in den Höfen herumzufahren, oder mit Steinen und kleinen Schaufelchen Straßen für unsere Matchbox-Autos zu ziehen.

Anfangs ging ich in den Katholischen Kindergarten, der gegenüber einer Kaserne der US Armee lag. Für uns Jungs war es immer das Größte, wenn die Panzer vorbeifuhren. Nachdem ich meine Zeit dort abgesessen hatte, kam ich in die Schule, die gleich gegenüber unseres Wohnblocks lag, und auch gegenüber derselben Kaserne.

Als unser Wohnblock dann dem Abrisskommando übergeben werden sollte, zogen wir in die Westvorstadt. Zu dieser Zeit war ich gerade mitten in der 3. Klasse, und kam von einer sittsamen und unbedarf-unschuldigen Jungenklasse in eine gemischte Klasse, d.h. Jungen und Mädchen bunt vermischt in EINEM Raum. Ich war entsetzt! Bisher war immer alles so einfach; und nun wurde es plötzlich komplizierter. Was sollte aus mir werden? Da ich mmer noch lieb und brav war, beschloss ich, meinen Weg als Einzelgänger und Außenseiter fortzusetzen. Dies verhinderte selbstverständlich jedwede Annäherung an eine Clique oder Gemeinschaft. Clubs oder Vereine mochte ich nicht - dort sollte man etwas leisten, und dazu hatte ich keine Lust! Erst Jahre später gab es etwas, das mir diesbezüglich zusagte: Das Training mit Gewichten!

Als ich mit fortgeschrittenem Alter endlich ins Berufsleben eintrat, musste ich dieses lieb-brav-sein-Dasein schnellstens aufgeben und ablegen. Es kam in späteren Jahren gelegentlich noch zu Rückfällen mit drastischen Begleiterscheinungen, aber auch diese Situationen konnte ich auf meinem Lebensweg meistern.

Was mein Berufsleben angeht, so hatte ich als Energieanlagenelektroniker immer mit Kabeln und Drähten zu tun. Damals waren die größten Kabelquerschnitte, mit denen ich aber nur selten zu tun hatte, maximal 240 mm². Diese wurden in Werkzeugmaschinen-Steuerungen eingesetzt. Später waren es dann Kleingeräte und Industrie-PC’s. Hier konnte ich die Entwicklung der PC’s hautnah miterleben; vor Allem die physikalischen und kapazitiven Größen der Festplatten-Entwicklung. Heute überwache ich Maschinen, die Drahtgrößen von 18 µm Durchmesser für RFID-Datenträger verarbeiten.

Parallel zum Berufsleben hatte ich auch ein Privatleben, in dessen mittlerweile 35-jährigem Verlauf es einige Situationen an Aufs und Abs gab. Überlebt habe ich sie alle! Weiter darauf eingehen möchte ich aber hier nicht näher. Nur soviel: Ich war verheiratet - und jetzt bin ich glücklich! Ich habe ein angenehmes, gutes und wundervolles Leben, mit einer ebenso wundervollen Frau an meiner Seite. Zusammen unternehmen wir Städtereisen oder andere Ausflüge, allein oder mit Freunden. Wir sehen uns gemeinsam Filme und Serien an, reden viel über die kleinen und großen Dinge des Alltags, und ab und zu spielen wir auch mal Golf.

Zum Schreiben kam ich auf meinem Weg zur Arbeit. Es war eine morgen-herbstliche Stimmung, eine Szene wie aus einem Film. Ich wusste plötzlich nicht mehr, wo ich am Ende ankommen würde - an meinem Arbeitsplatz, oder in einem Endzeitdrama, das von Monstern und todbringend Kreaturen bevölkert ist. Jedenfalls war diese Stimmung in mir aufwühlend. Also, schrieb ich es so erst mal nieder. Aber dann fehlte mir das weitere Konzept dafür. Immerhin: der Anfang war getan! (… und dann verließen sie ihn!)

Zwischenzeitlich schrieb ich dann an Gedichten, Prosa und Kurzgeschichten. Manchmal schrieb ich mir einfach nur etwas von der Seele, was schon fast einer Therapie gleichkam. Ich sammelte weiter Ideen zu Büchern, Kurzgeschichten und Serien, bis ich dann ernsthaft anfangen wollte alles niederzuschreiben, weil es bereits zuviel wurde und ich mir nicht mehr alles merken konnte. Besonders das nicht, was aus meinen nächtlichen Träumen auf mich einströmte. MS-Word brachte mir nichts, keine Standard-Textverarbeitung genügte mir. So ging ich auf die Suche und fand “Papyrus Autor”.

Was es sonst noch über mich zu schreiben gibt:

Ich liebe Rockmusik und Heavy Metal, aber ab und zu brauche ich davon auch mal Abstand und höre dann Klassik. Dann gibt es Zeiten, die ich mit Photografieren verbringe, zum Leidwesen meiner Herzdame, weil sie immer auf mich warten muss. Irgendwann werden Geschichten weiterentwickelt und Ideen niedergeschrieben. Dann wieder entschließen wir uns wegzufahren: Berlin (eine unserer Hauptreiserouten), Hamburg, Köln, Wien, Thüringen allgemein, Bodensee, oder Geschichtsträchtige Städte, die uns das Mittelalter mit Burgen und Kathedralen näher bringen, einen Abstecher nach Österreich, um die Verwandtschaft zu besuchen, oder - was seltener ist - einfach ein Wellness-Hotel aufsuchen zum entspannen. Und da wir gerade dabei sind: Ich freue mich - und genieße es - mit Freunden zusammenzusitzen, gute Gespräche zu haben, gutes Essen und Trinken und - falls möglich - dies alles bei einer guten Zigarre und einem guten Whisky (oder Rotwein).

Das war’s - bis dahin! Genießen Sie Ihr Leben und lassen Sie mal 5 gerade sein. Es gibt Dinge, an denen kann man nichts ändern; sage ich - Hubert E. Reiter!