Hallo Leute!
Es ist soweit!
Mein erster Text, der die Weiten des Internets entdeckt.
Ich hoffe, er gefällt euch
Natürlich freue ich mich über jedes Feedback.
Leider kann ich den Text nicht direkt hier rein kopieren, da die Textausrichtung im Original zentriert ist.
Deshalb gibt’s eine kleine PDF für euch.
Damit man den Text besser einordnen kann, gibt es vorab noch ein paar Zeilen zum Kontext:
EDIT: Den Text findet ihr jetzt zusätzlich hinter einem Spoiler versteckt. Ist zwar linksbündig, aber es erfüllt seinen Zweck, denke ich. Auch die „Zeilen davor“ habe ich etwas überarbeitet
Taron schob die Tür zur Seite. Kalte, muffige Luft schlug ihnen entgegen. Vor ihnen lag ein schwarzes Loch, an die Dunkelheit mussten sich ihre Augen erst gewöhnen. Ra’hul stockte der Atem, als sie schließlich eintraten. Lohan schluckte benommen. Sie konnten es kaum glauben! Endlich hatten sie die Kammer gefunden, nach der sie so lange gesucht hatten.
Ein niedriger, aber bis unter die Decke mit hölzernen Regalen bestückter Raum umgab sie. In einem einzigen Chaos lagen überall unzählige Bücher, Mappen, Schriftrollen und Papiere verstreut. Über die Jahrhunderte hatte sich eine ganze Menge Sand durch die Fugen der Mauern gearbeitet und verstaubte jedes einzelne Stück, das dort lagerte.
„Als ob alles stehen und liegen gelassen wurde…“, bemerkte Taron.
Lohan nickte. „Und dennoch hat nie jemand dieses Gemäuer entdeckt“, sagte er.
„Bis heute!“, fügte Ra’Hul triumphierend an.
Taron spürte eine Woge des Glücks in sich aufsteigen. Er hatte schon jede Hoffnung verloren, je diese Kammer zu finden. Und jetzt hatten sie sie tatsächlich geöffnet!
„Ein unbeschreibliches Gefühl, oder?“, fragte er seine Freunde.
Beide waren noch zu überwältigt, um zu antworten.
Taron musterte den Raum. Eine Schriftrolle sprang ihm ins Auge, die in einer Ecke halb vergraben aus dem Sand lugte. Knieend ließ er etwas Sand durch seine Hand rieseln, bevor er nach dem Papier fasste. Seine Finger fühlten die raue Oberfläche, prüften ihre Stabilität. Vorsichtig rollte er die Schriftrolle auf.
„Erstaunlich gut erhalten“, stellte Taron fest. „Auch die Tinte ist noch kräftig.“
„Könnt ihr sie lesen?“, fragte Ra’Hul.
„Hier wurde in einer alten Sprache geschrieben“, erklärte Taron. „Die Zeichenführung ist ruhig und die Zeilen perfekt zentriert.“
Lohan beugte sich über die Schultern seines Meisters. „Es ist ein Gedicht!“, sagte er aufgeregt. „Ich verstehe aber nur einzelne Wörter.“
„Moment bitte“, forderte Taron. Es war nicht seine Muttersprache, trotzdem übersetzte er jede Zeile, während er sie laut vorlas.
(Jetzt der kommt der Text, um den es geht)
Zusammenfassung
Ein schwarzer Funke zuckt schüchtern.
Verbotene Gedanken aus der Asche.
Wie ein Parasit,
heimlich und mit endlosem Hunger,
nährt er sich und wächst heran.
Findet er genug Fleisch?
Verstoßene Wölfin im Wald der Kälte.
Erkannte das Licht, erkannte dessen Abbild.
Erkannte Wahrheit von Lüge, und ließ sich nicht blenden.
Lange genug hatte sie mitgespielt, um zu wissen,
dieser Winter wird anhalten.
Genug!
Von den Gegensätzlichkeiten der Menschen.
Genug!
Von den Heucheleien derer, die mit ihr sind.
Genug!
Von der Enttäuschung, die sie tagtäglich ertragen muss.
Wird diese Qual je ein Ende haben?
Der schwarze Funke tanzt.
Die Glut des Feuers längst erkaltet,
springt er dennoch hin und her.
Gedanken im Kreislauf, enden dort, wo sie anfangen.
Der Parasit frisst durch Fleisch, der Druck im Kopf steigt.
Ist es zu spät?
Ist das Gute nun vorbei?
Die Gedanken bündeln sich, vereinen sich.
Schwer zu unterscheiden ist das Licht von der Dunkelheit,
wenn nichts mehr wichtig ist.
Ihr Verstand getrübt vom Nebel des Schmerzes,
Und dann dieser eine Gedanke, der immer und immer wiederkehrt.
Kämpfe dagegen an!
Werde Herr deiner Sinne!
schreit die Mutter.
Doch alles ist vergebens.
Der schwarze Funke nistet sich ein,
entzündet die Asche.
Ihr Stahl kalt vom Winter, sucht sich Futter und findet Macht.
Die Klinge besudelt von unschuldigem Blut,
tötet sie rein des Tötens willen.
Jede Liebe und jede Hoffnung verbrennt,
als Stichflamme zu Wut und Hass,
restlos,
und hinterlässt nur verbrannte Erde.
Das Feuer heiß und immer heißer,
verschlingt die Hitze und jeden Funken.
Was bleibt übrig, wenn alles verbrennt?
Wenn sogar das Feuer selbst verbrennt?
Nichts mehr bleibt übrig. Der Parasit fraß es.
Der Parasit fraß alles,
was für Sie je eine Rolle gespielt hatte.
Gut und Böse, Hell oder Dunkel,
verschwamm zu grau,
und dann, die völlige Leere.
Ohne Gedanken, ohne Gefühle,
erkennt sie den Sinn ihrer Erlösung,
und das Schlachten wird Ritual.
Doch nicht etwa Tot sind diejenigen,
die von ihr getötet werden,
sondern vielmehr Nichts mehr.
Denn wo nichts mehr ist, kann nichts mehr sein.
Die Wölfin als Königin einer nächsten Dimension,
als Vernichter der Existenz.
(Und noch ein Abschluss)
„Eine siebte Dimension!“, entfuhr es Lohan. „Was hat das zu bedeuten?“
„Gibt es einen Hinweis, wer diesen Text verfasst hat?“, fragte Ra’Hul.
Taron überprüfte die Rolle, drehte und wendete sie und schüttelte dann den Kopf.
„Nun, ein Gedicht ist erst einmal nur ein Gedicht. Aber was, wenn da etwas wahres dran ist?“, fragte Ra’Hul wieder.
„Das würde bedeuten, dass wir all unser gelerntes hinterfragen müssten“, bestimmte Taron.
Die drei warfen sich einen unbehaglichen Blick zu.
„Wir müssen das hier alles einpacken!“, sagte Ra’Hul.
Hier das Original:
Nichts_Ausgabe Jan '25.pdf (53,2 KB)^
Vielen Dank fürs lesen und kritisieren
Liebe Grüße,
Chickler