Englische oder deutsche Namen?

Für mein geplantes Fantasy-Fiction/Steampunk Projekt überlege ich, ob ich den Figuren englische oder deutsche Namen geben soll. Handlungsort ist ein fiktiver erdähnlicher Planet, damit ich mir meine komplett eigene Welt basteln kann. Die üblichen Fantasynamen wie Drago Saroyan, Lyra Rosenfels oder Gris Darken würde ich eher nicht wollen, aber auch keine Tolkien-Abklatsche wie Beutelsberger, Weißschwinge oder Kohn Sohn des Borduin. Was ratet ihr mir auch im Bezug auf die Vermarktung?

Viel Erfolg für eure Projekte und beste Grüße aus Randhessen

Schreib einen Krimi. Thriller geht auch und Liebe natürlich.
Englische Namen fände ich affig und deutsche Namen unpassend. Ich habe in einem passenden Setting mal finnische (Vornamen) benutzt. Die klingen frisch und unverbraucht. Und wenn du sie in Fantasy benutzt, kommen wir uns garantiert **nicht **in die Quere. Der erste Tipp bezieht sich darauf, dass der Fantasy-Zug abgefahren ist. Lange. Der hat weniger Anziehungskraft als der Äbbelwoi-Express.

Bei mir drängen sich die Namen beim Schreiben immer von selbst auf. Sie sind einfach da und ich überlege nicht. Oft setzt sich ein Name fest, auch wenn ich den noch ändern will, geht das hinterher nicht. Ich würde sage, das Wichtigste ist eigentlich, die Namensformen irgendwie einheitlich zu bilden. Also, dann alle Englisch oder Finnsich (oder je nachdem, wie du deine Welt strickst auf geografische Gebiete bezogen).

Es gibt eine simple Regel: Es muss passen.
Ein treudeutscher Liebesroman mit lauter gewollt romantisch klingenden Namen wirkt komisch.

Bei Fantasy aber hast Du ja eine reiche Spielwiese.
Ist’s eine eher internationale Welt, kannst Du Nationen mit auch englisch klingenden Namen *und *deutschen (aus einem anderen Gebiet) geben.

Vermarktung - wenn Du die Nerven dazu hast, Dir ordentlich Arbeit zu machen, wird Selfpublishing immer interessanter. Amazon oder BoD.
Verlage sind die letzten Jahre immer zögerlicher, leider - und es dauert, bis man veröffentlicht ist. Trotzdem ist’s natürlich ein Traum, einen guten Verlag gefunden zu haben.
Nur aufpassen, dass Du keinem Zuschusskostenverlag aufsitzt. Ich habe noch von keinem erfolgreichen Buch gehört, dass über einen Verlag gestartet wäre, der VOR der Veröffentlichung schon ordentlich Geld abgreift. Normalerweise sollte der Verlag den Schriftsteller bezahlen, läuft das umgekehrt, läuft etwas falsch und der Geldfluss dreht sich im Regelfalle nie mehr zurück in Richtung Autor.

Ich denke, dass kommt ganz auf deine Fantasy Welt an. Gerade wenn du auch etwas im Bezug auf die allgemeine Sprache planst, dann sollten sich dort, wie ich finde, auch die Namen orientieren.

Danke für eure Antworten!

@Unbefleckte
Krimis, Thriller und Romane schreibe ich seit 2004 (www.manfredkraemer.net). Dies ist mein Rentenprojekt. Dick, Fett, Zeitraubend und schon seit zwanzig Jahren im Kopf. Ob der Zug abgefahren ist, ist mir wurscht. Ich stell meinen eigenen auf die Schienen.

@Ulli
Ich habe meine letzten beiden Bücher über Twentysix publiziert. Kleines Geld (39,90 Euro) und bessere Margen als bei meinem bisherigen Verlag. Und: die ganz große Autorenfreiheit! Kann ich nur empfehlen. Zuschussverlage sind die Pest, da hast Du recht, mein bisheriger Verlag publiziert zwar auch Auftragsbücher, aber zu anständigen Konditionen. Ich habe dort für meine Bücher noch keinen Cent bezahlt und trotzdem meine jährlichen Urlaube damit finanziert.

Für meine Namen habe ich gerade ein System entwickelt:

Historische männliche Vornamen (Immer Einsilbig!)
Allen männlichen Namen gemeinsam ist das doppelte N am Schluss.
Qinn, Wonn, Elnn, Ronn, Tenn, Zonn, Urnn, Iann, Ornn, Pann, Aynn, Sonn, Dunn, Fann, Gonn, Henn, Jann, Kinn, Lenn, Yonn, Xenn, Cunn, Vinn, Benn, Nunn, Monn

Mischformen der Neuzeit:
Paqinn, Wonyonn, Elsonn, Rondunn, Tenkinn, Zovinn, Urpann, Ordunn, Pajann, Aykinn, Sofann, Dugonn, Henlenn, Janvinn, Kinsonn, Lexenn, Yontenn, Xenjann, Cunmonn, Vingonn, Benronn, Nuqinn, Monfann

Historische weibliche Vornamen (Immer Dreisilbig!)
Allen weiblichen Namen gemeinsam ist das A zum Schluss.
Qisara, Wernika, Erenisa, Rubira, Tesira, Zilistra, Ulane, Iridara, Oravira, Paysana, Arova, Selesa, Diyeca, Filata, Gesia, Hanisa, Jevuna, Kordila, Letisa, Yumina, Xerceda, Ceyona, Visiona, Bayaca, Nordena, Mulana

Mischformen der Neuzeit:
Qilana, Werlane, Eridara, Rubayaca, Tejevuna, Ziletisa, Ulavira, Iriyeca, Orafilata, Paysira, Aroyona, Seletisa, Digesia, Filidara, Gesimina, Haniona, Jevidara, Kordilistra, Letiyaca, Yusira, Xeravira, Ceyvuna, Visilana, Bayselesa, Norgesia, Murova

Heute nacht werde ich noch Familiennamen entwickeln und die Kaiserinnen-Namen. Auf meinem Planeten herrscht ein absolutes Matriarchat, das “schwache” unterdrückte Geschlecht sind diesmal wir Kerle.

Übrigens: wer Lust hat, darf sich an den Namen gerne bedienen. Ich erhebe kein Copyright darauf.

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Twentysix finde ich auch sympathisch. Fröhliches Namen-Entwickeln! :slight_smile:

Danke!

Danke, wunderbare Aussage :slight_smile:

@Unbefleckte: Ich denke, nur weil man selbst ein Genre nicht mag, ist der “Zug noch lange nicht abgefahren”. Ich finde, im Gegeteil, Fantasie nach wie vor sehr “abgefahren” und werde wohl noch lange darauf abfahren :cool:

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Danke monaL. Für Menschen wie Dich schreibe ich und wenn es bloss Drei Viere sind. Ich möchte das Buch schreiben, dass ich selber gerne lesen würde.

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Ich kann mich da Mona´s und Deiner Aussage nur anschließen. Außerdem will ich ich ja irgendwann in die selbe Kerbe hauen.

Herzlichen Dank, aber ich bleibe lieber bei Paul :laughing: . Schreib aber auch keine Fantasygeschichten.

Die Idee mit deiner Namensfindung finde ich genial. Ich hatte an Namen der Inuit gedacht, aber die finde ich doch sehr kompliziert. Da gefällt mir dein Findungsreichtum viel besser.

Viel Spaß noch
Urmel

[FONT=-apple-system]

Außer Ulane :wink:

:kissing: Na dann Ulana … :wink:

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Für die Erzeugung von Fantasienamen nutze ich einen Wortgenerator. (Googelt mal “Wortgenerator Stefan Trost Media”). Da gibt es so viele Einstellungsmöglichkeiten, dass ich noch gar nicht alles kapiert habe. Viele Ergebnisse sind natürlich Mist, aber man findet immer wieder ein paar Goldkörnchen.
Außerdem schaue ich mich auf der Autobahn bei den Nummernschildern der Autos um. Aus den Buchstabenkombinationen kann man auch oft etwas machen.
Eine Regel wie die beiden “n” am Ende finde ich als Leserin nicht so gut geeignet, weil man solche Namen leicht miteinander verwechselt. Forschungen haben ergeben, dass man beim Lesen nicht jeden Buchstaben einzeln liest, sondern Buchstabengruppen. Vor allem der erste und letzte Buchstabe sind wichtig. Wenn man jetzt viele Namen hat, die auf denselben Buchstaben enden, kann das verwirren, vor allem, wenn der ganze Name nur eine Silbe hat. Bei den dreisilbigen Frauennamen, die auf a enden, ist die Verwechslungsgefahr nicht so groß.

LG
Pamina

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Hallo Vangunth,

ich schreibe auch in Bereich Fantasy und teilweise auch auf anderen Welten.
Von seltsamen Namen die man kaum aussprechen kann halte ich nichts.
Wenn ich was lese, will ich abschalten und mir keinen Zungenbrecher einfangen wie bei Namen wie Gwaihir oder sowas.
Dafür nutze ich gerne Namen, die es zwar gibt, aber die nicht so geläufig sind.
Im Internet stehen einige Namen (meistens auf Babywebseiten oder welchen Namen man dem Kind gibt ect)
Da gehe ich eher auf die Irischen und Walisischen, weil die eben anders klingen.
Aber viele habe ich (haltet euch fest) aus Filmabspannen.
Ja, das, was ihr immer wegklickt! Ha! :smiley:
Ist allerdings anstrengend, das kann ich gleich sagen. :confused: Vor allem bei Filmen wie Herr der Ringe oder Hobbit. (Einfach viel zu viele und Stunden um Stunden… Jeder Statist wird darin genannt. Muss ja.)
Aber bei der Anstrengung kamen einige wenige aber gute Namen heraus, die man nicht so kennt.
Es ist egal bei welchen Filmen man das ausprobiert. Irgendwo sind immer Namen dabei, die neu für einen sind, oder wo man denkt: Hey, guter Name für einen Charakter.
Und diese Namen kommen aus Allerwelt. Englisch, Spanisch, Portugisisch, Polnisch, da ist alles dabei.
Einige Namen kreiere ich selbst, wie z.B. einer meiner Charaktere: Veynan.

Probiere es mal aus. Vielleicht ist diese Herangehensweise mit Namen ja was für dich.

LG Tessley

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Ha, liebe Tessley, die klicke ich nicht weg. Eben wegen der Namen.:slight_smile:
Da habe ich auch schon welche gefunden.
Mir haben es die irischen, schottischen, griechischen, italienischen und lateinischen Namen angetan.

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Was auch oft gut funktioniert, sind Bezeichnungen aus ganz anderen Bereichen: Irgendwann habe ich zum Beispiel mal gelesen, daß es in Spanien eine kleine Stadt namens Cáceres gibt. Habe ich mir direkt notiert, um das einmal als Namen zu nutzen - der Klang hat mich überzeugt. Manchmal stolpere ich auch über Nachnamen, die sich eignen. Falls Verwechslungsgefahr besteht, kann man da ja ggf. noch dran schrauben.

Hallo,

hier noch ein kleiner Tipp. Ich hatte ja mal angeregt bei Irischen, Schottischen oder Walisischen Namen zu gucken.
Was du natürlich auch machen kannst, (da man einige mit Sicherheit nicht aussprechen kann, wenn man nicht weiß wie)
ist, den Namen in die Sprechweise umwandeln.
Nehmen wir mal den Namen Aodhán - ausgesprochen wird er Ajdan.
Oder Tadhg - ausgesprochen: Tige.

Ich habe das mit einem Nechkall gemacht, den ich in meinen Büchern habe. Nechkall ist die Sprechweise des Namens. (Frag mich nicht, wie der geschrieben wurde) hätte man jedenfalls nicht so leicht aussprechen können.

Hoffe, es hilft dir weiter bei deiner Namensfindung für die Charaktere. :thumbsup:

Liebe Grüße

Tessley

Ich kenne einen Iren, der Tadhg heißt. Er spricht sich allerdings so aus: Teig.