Ich arbeite mich ja gerade erst durch die unzähligen Möglichkeiten dieses schnuckeligen Programms durch. Eine Idee ist mir aber ziemlich schnell gekommen:
Die Stilanalyse lässt ja die individuelle Einstellung des “Schärfegrades” von “flüssiges Schreiben” bis “Endkorrektur” zu. Ist genial - muss ich zugeben. Wer aber verschiedene Texte gleichzeitig bearbeitet, z.B. seinen neuen Bestseller-Roman in der Endkorrektur, aber gleichzeitig an dem nächsten Werk Kapitel 15 im Modus “flüssiges Schreiben” anfängt, der muss in Papyrus die Einstellungen ständig wechseln. Das geht ziemlich schnell - muss ich auch zugeben - aber warum lassen sich solche Einstellungen nicht mit den jeweiligen Dokumenten abspeichern?
da ich papyrus “nur” für das romanschreiben nutzen möchte, habe ich dieses problem nicht. zudem ist ein wechsel der stilanalyse ja leicht zugänglich. ansonsten ist natürlich jede benutzererleichterung gut.
ggf. könnte man die stilanalyse auch mit einem icon im fußbereich (neben dem duden und der rechtschreibkontrolle) unterbringen. so hätte man die gewählte stilkontrolle gleich im blick und würde für das umschalten den weg durch die menüs sparen.
Mir kommt die angesprochene Situation sehr theoretisch vor - dass man gleichzeitig an der Endkorrektur eines Romans arbeitet und zwischendurch mal rasch eine Szene eines anderen Romans runterklopft. Macht das jemand wirklich? Ich jedenfalls könnte das überhaupt nicht. Wenn ich überarbeite, bin ich im “Lektor-Modus”, und aus dem muss ich sowieso erst wieder rauskommen, um imstande sein, neuen Text zu schreiben.
Was mal sein könnte, ist was anderes: Dass man bei der Überbeitung eines Textes zwischen mehreren verschiedenen Stilanalyse-Einstellungen wechseln möchte. Die z.B. verschiedene Schwerpunkte setzen. Dazu kann ich aber noch nichts sagen, weil ich das in der Praxis noch nicht hatte. Ich werde es vielleicht haben, wenn mein aktueller Roman in die Endphase kommt - aber das wird frühestens nächsten Februar der Fall sein.
Mag sein, dass die Situation “Endkorrektur eines Romans und zwischendurch mal rasch eine Szene eines anderen Romans bearbeiten” selten vorkommt. Sicherlich passiert es aber schon häufiger, dass man an verschiedenen Manuskripten gleichzeitig arbeitet. Gerade die neue Version Papyrus Autor bietet ja die Möglichkeit, schon die ersten Ansätze eines möglichen neuen Werkes für die spätere Verwendung in einem Dokument - sogar mit verknüpfter Datenbank - zu sammeln. Ich selbst habe eigentlich immer mehrere Eisen im Feuer - manche halt zunächst einmal nur als Plot-Gerüst, oder gar nur als Ideenpool.
Mir erscheint es einfach logischer, wenn Einstellungen, die unmittelbar mit dem Bearbeitungsstand eines Dokuments zu tun haben, auch dort gespeichert werden. Das ist jetzt keine weltbewegende Revolution, aber als Anregung doch meiner Meinung nach erwähnenswert.
Ich finde das Anliegen von Andreas (T. - ihr tragt ja den gleichen Vornamen) gar nicht so theoretisch. Im Sachbuchbereich ist es nicht ungewöhnlich, an mehreren Manuskripten zu arbeiten.
Die Arbeitsweise von Autoren fiktionaler Texte ist wohl auch so individuell wie die Bücher, die sie schreiben. Es gibt durchaus Autoren, die an einem längeren Romanprojekt arbeiten, zwischendurch kürzere Texte verfassen oder gar ein anderes Romanprojekt forcieren, wenn es mit dem ersten mal nicht weitergeht. Mitunter besitzen diese Romane dann eine lange Reifezeit, weil nicht kontinuierlich an ihnen gearbeitet wurde.
Nee nee - bitte nicht theoretisieren, sondern wirklich ernsthafte, konkrete Anwendungsfälle nennen, und nicht nur “könnte mir vorstellen, dass …”.
Dokument-spezifische Einstellungen, die dann jew. pro Dokument anders sind, verwirren erfahrungsgemäß eher.
Daher werden wir das nur anrühren, wenn wirklich eine begründete, sinnhafte Menge Anwender da was haben will, sonst folge ich da eher Andreas Eschbachs Meinung.
Es stimmt allerdings, dass jeder, aber auch wirklich jeder Autor anders arbeitet als alle anderen.
Ich habe ja mal dieses “44-Stunden-Ding” gemacht - 15 Autoren schreiben gemeinsam innerhalb von 44 Stunden (Schlafen und Essen inklusive) einen kompletten SF-Roman - und hatte also reichlich Gelegenheit, über Schultern auf Bildschirme zu schauen: Es haben nicht einmal zwei in derselben Formatierung geschrieben! Von doppelzeiligem Abstand und schmalster Spalte bis hin zu einzeiliger Mini-Schrift-Textwüste gab es jede nur vorstellbare Kombination. Und auch die Arbeitsweise - da gab es auch alles von “erst mal alles runterhacken”, wobei nicht mal gröbste Schreibfehler korrigiert wurden, bis hin zu “also, bei mir muss ein Absatz fertig sein, ehe ich den nächsten schreiben kann”. (Zitat: “Warum machst du denn nach jedem Dialog einen Absatz? Das sieht aus, als begänne da eine neue Szene.” - “Öhm. Jo. Weiß nicht. Hab ich mir so angewöhnt. Lösch ich am Schluss dann immer raus.” - AndreasE verdutzt: “Aha?”)
Was ich gut fände und voraussichtlich vermissen werde ist die Möglichkeit, zwischen verschiedenen “Presets” der Stilanalyse rasch umzuschalten. Ein/aus geht ja gut mit dem Mausklick auf die Feder, aber was ich mir außerdem wünschen würde, käme eine Fee vorbei und früge mich, wäre: Dass, wenn ich mit der rechten Maustaste auf diese Feder klicke, ein Submenü aufgeht mit den vordefinierten Presets, so dass ich auswählen kann.
Damit sollte auch das gleichzeitige Arbeiten an mehreren Texten easy gehen…
Wobei ich immer noch stark dafür plädiere, sich die Stilanalyse bis zum Schluss aufzuheben. Aber wie gesagt: Jeder, wirklich jeder Autor arbeitet anders.
Ich würde mir mitunter etwas weniger Zensur der Beiträge wünschen. In einem Forum können Ideen geboren und geformt werden. Das ist aber ein Prozess und funktioniert - wie immer beim Brainstorminung - nur, wenn man nicht bei jedem Beitrag überlegen muss, wie konkret dieser gerade ist.
Wie Andreas Eschbachs schöner Kompromiss zeigt, führen diese Prozesse zu einer realistischen Lösung.
Das hat nichts mit „Zensur“ zu tun - die Wortwahl ist hier nun wirklich unpassend …
Es ging und geht mir generell um die Geisteshaltung des
„könnte man doch auch irgendwie vielleicht gebrauchen!“
Genau derlei wird aus der von mir monierten „Un-Praxis“ geboren, ohne konkreten Nutzen nachzuweisen.
Und genau das meiden wir wie der Teufel das Weihwasser (außer Al Pacino natürlich).
Derlei ist nämlich heftig gegen die Papyrus Philosophie, nicht jede denkbare Funktion auch abzubilden, da dadurch Papyrus enorm aufgebläht würde - dann könnten wir gleich einen MS Word Clone mit all seinen Kollateralschäden wie Unübersichtlichkeit, Überfrachtung sowie Instabilität und Langsamkeit bauen.
Wenn wir kein Brainstorming wollten, würden wir uns ja wohl die extreme Mühe mit diesem Forum nicht machen …?
Keine Frage, Papyrus sollte nicht überfrachtet werden. Dass ihr mögliche Erweiterungen sorgsam abwägt, ist gut und richtig. Darum ging es mir auch gar nicht.
Ich entschuldige mich für das Wort “Zensur”, aber zu meiner eigentlichen Aussage stehe ich. Im Grunde scheinen wir ja auch einer Meinung zu sein, was die Ideenfindung angeht.
ich emfpinde es sehr angenehm, sich hier über ideen und mögliche weiterententwicklungen auszutauschen! (insbesondere freue ich mich, dass bereits die eine oder andere anregung zuspruch bei den mit-usern und auch entwicklern gefunden hat
ich kenne derlei „mitsprachemöglichkeit“ von kaum einem hersteller. allein bei „typo3“ gibt es einen vergleichbaren support.
ich hoffe, es wird weiterhin ein derart offenes wort gepflegt. natürlich können nicht alle anregungen als „must-have“ verstanden werden, aber ein kreatives brainstorming halte ich für sehr sinnvoll.