Eingebettete Schriften auf Kindle weg

Hallo, nicht direkt ein Papyrus-Problem, aber vielleicht kennt sich ja jemand aus… Ich habe ein EPub mit eingebettetem Spezialfont (Weil ich Keilschrift darstellen muss). Das wird auf meinem Rechner korrekt angezeigt (Tolino Reader zum probieren habe ich leider nicht). Aber wenn ich das nach AZW3 für den Kindle portiere (und ja, auch da Schrift einbette), dann wird mir die AZW3 Datei zwar in Calibre korrekt, aber auf dem Kindle falsch angezeigt. Hat jemand eine Idee, ob man da was machen kann?
Vielen Dank schon Mal fürs drüber nachdenken :slight_smile:


Liegt vielleich daran, dass der Reader nur einen Font darstellen kann. Du benötigst aber zwei (Serif und Keilschrift).
Die Lösung wäre, die Keilschrift als Grafik in den Text setzen.

1 „Gefällt mir“

Hallo @Milar , vielen Dank fürs Nachdenken über mein Problem. Ja, der Reader versucht alles, auf eine Schrifttype zu pressen, Dinge wie Hebräisch kann er allerdings trotzdem. Es kommt halt darauf an, welche Unicode-Zeichen der im Reader fest verdrahtete Font kennt. Meine nicht.
Falls jemand, der dies liest, den „Herr der Ringe“ auf seinem Reader hat: wie wird eigentlich die Inschrift des einen Rings in der Sprache Mordors dargestellt? Wenn der Reader die beherrscht, fühlte ich mich diskriminiert. :wink:
Ich hatte natürlich den Font mit den Keilschriftzeichen sowohl im EPub als auch im AZW3 File eingebettet, aber die eingebettete Schrift wird vom Reader ignoriert. Der Amazon-Support hat überhaupt nicht geholfen. Von da gab es eine banale Mail über das Einbetten von Schriften, obwohl ich denen natürlich geschrieben hatte, dass ich das genau gemacht habe. Ich habe aber inzwischen 2 Möglichkeiten gefunden, das Problem zu umgehen:

a) Das ganze als pdf laden. Das erhält natürlich dann alle Schriften und stellt es genau so dar, wie im Print. Der massive Nachteil dabei ist, dass man dann die Schriften im Reader nicht skalieren kann. und ich weiß, dass viele die Schrift gerne größer einstellen. Vor allem viele, die ein Buch über Hethitisch lesen, könnte ich mir vorstellen. :wink:

b) Wie auch von dir vorgeschlagen, Grafiken nehmen. Mein Buch hat allerdings derzeit 1855 Stellen mit einem Keilschriftzeichen. Das per Hand auszutauschen erschien mir innerhalb meiner verbleibenden Lebensspanne und Lust dazu unmöglich. Unter anderem auch, weil ich ja auch die Grafiken nicht mal eben so zur Hand hatte.

Aber das wird jetzt doch meine Lösung. ich zwei Tage mit Programmieren daran verbracht. Zuerst habe ich mit das Tool FontForge installiert, mit dem man Fonts bearbeiten kann, dann mit Phyton ein Script geschrieben, dass alle Keilschriftzeichen als echte Grafiken aus dem Font raus und in ein Verzeichnis auf meine Festplatte zieht. Dann habe ich ein Word-Makro geschrieben, dass nach Unicode-Zeichen im Bereich >12000 (Keilschrift) in meinem Buch (.docx Format) sucht und die passenden Grafiken von meiner Festplatte zieht, als inline-shapes formatiert und genau auf Fonthöhe skaliert und ausrichtet und in den Text hinter dem zugehörigen Zeichen einfügt. Nachdem ich damit eine direkt QS machen konnte, weil Zeichen und Grafik ja damit immer aufeinenderfolgen, habe ich (wieder Makro) alle Keilschriftzeichen gelöscht, so dass nur noch die Grafiken im Text bleiben. Dann habe ich aus dem Word ein EPub gemacht (Kindle Create hat nicht funktioniert, Amazon…) aber mit pandoc bleibt die Grafikgröße erhalten, weil er die Skalierung übernimmt. Dann daraus ein AZW3 für den Kindle via Calibre, et voilà:


und das Beste dabei ist, dass die Keilschrift-Grafiken als Inline-Shapes jetzt sogar mitskalieren:

Ich sollte mein Geld mit IT verdienen, haha. Allerdings habe ich ganz schön geflucht auf dem Weg.

1 „Gefällt mir“

Du bist ein Genie!