Einfallslose Verben

Lieber diese wohlbekannte Redewendung, als gekünstelte, an den Haaren herbeigezogene Formulierungen. Die stören mich dann und wann in manchen Texten. Warum nicht das, was man im Alltag verwendet gebrauchen? Muss es immer sensationell Neu und Abstrus sein?

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Nein. Natürlich nicht. Aber wenn einem etwas Adäquates einfällt wäre es doch auch nicht schlecht. Man muss nicht alles neu erfinden. Aber offenbar ist @Pferdefrau ja nicht hundertprozentig glücklich mit dem Tarantel-Vergleich. Sonst hätte sie nicht gefragt.

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Dito. Also wenn, dann bitte etwas Orginelles, noch nicht Dagewesenes. Da gibt es sooo viele Möglichkeiten! Nur immer ran, macht Euch das Ganze nicht zu einfach!

Meines Wissen stechen Taranteln - Vogelspinnen - nicht, sie beißen.

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“Der Zahn der Zeit, der schon so manche Träne getrocknet hat, wird auch über dieser Wunde Gras wachsen lassen!”
(O-Ton meiner Mutter)

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Nein, aber allzu durchgelutscht ist öde. Dann lieber etwas Abstruses. Entscheidend ist, dass das Bild wiedergegeben wird, und der Leser dass nachvollziehen kann. Die stechende Tarantel hat sich ja leider - biologisch völlig falsch - über Jahrhunderte durchgesetzt. Wir sind sicherlich nicht dazu da, dem Leser die Grundlagen der Arachnologie beizupuhlen, aber so krass falsches Zeug hätte bei mir nichts zu suchen.

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Hammer! Hat sie das ernst gemeint! Das ist ja viel heftiger als “das schlägt dem Hund die Krone aus dem Boden”.

Na ja. Man sagt ja auch, Der sieht ja aus wie Frankenstein, meint damit jedoch nicht Frankenstein sondern Frankensteins Monster. Aus dieser Sicht ist es ganz egal, ob Taranteln beißen oder stechen.
Dennoch würde ich es nach Möglichkeit mit einem anderen Vergleich versuchen.

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Nein, natürlich nicht. Das war ein joke!

ich finde, solche Metaphern brauchen nicht unbedingt biologisch oder sonstwie korrekt zu sein, Hauptsache ist, sie erfüllen ihren Zweck und man kann sich was drunter vorstellen.
Dieses ‘wie von der Tarantel gestochen’ finde ich auch restlos ausgelutscht, man weiß zwar, was gemeint ist, trotzdem hat es einen irgendwie angestaubten Touch.
Es impliziert einen heftigen Schrecken, da sollte sich doch was frisches finden lassen … werde mal drüber nachdenken.

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Ja, so was dachte ich mir schon :smiley:

So hab ich auch erst gedacht. Aber jetzt, bei der Überarbeitung, ging es mir wie @Suse . Der Vergleich ist zu abgedroschen. Aber einfach „vor Schreck“ zu schreiben ist auch langweilig.
Mit frischen neuen Sprachbilder tue ich mir schwer. Wer also einen Vorschlag hat, wie man einen Schrecken greifbar machen kann, immer her damit.
Vielleicht noch zum Verständnis: Sie spricht ihn auf etwas an, das sie eigentlich nicht wissen kann. Daher sein Erschrecken.

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Er fuhr zusammen, als hätte sie ihm eine Handvoll Eiswürfel in die Boxershorts gekippt.

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:laughing:
Nicht schlecht, aber da es um was schwerwiegendes geht, vielleicht eher nicht so passend …

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… darum verdrehe ich ja die Augen :wink:

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Der Tarantel-Ausdruck scheint sich für mich auch deshalb hier komisch anzufühlen, weil er mehr die Plötzlichkeit hervorhebt als den Schrecken. Besser fände ich schon “Als hätte ihr jemand einen Nadelstich versetzt, ließ sie die Gabel fallen.”

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Du hast es ja mit Pferden, @Pferdefrau, wie wäre es mit “als hätte man ihm ein Brandeisen auf den Hintern gedrückt”
Oder: “als würde seine Schwiegermutter plötzlich leibhaftig vor ihm stehen” :smiley:

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Ich hatte eine liebe Schwiegermutter. Die hätte mich nie in Angst und Schrecken versetzt. Ganz im Gegenteil. Bei der hätte ich gesagt :“Oh, mein Gott! Bin ich froh, dass du da bist.”

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“Vor Schreck” finde ich zumindest besser als die Tarantel. Aber warum nicht einfach: “Ihm fiel die Gabel aus der Hand / auf den Teller.”? Kein Vergleich, kein Hellsehen/keine Wertung. Auch kein Bonus für Kreativität, aber: einfach und klar.

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@RalfG
Schwiegermutter hat er nicht.
Das Brandzeichen kommt auf die Kuh und nicht auf den hübschen Hintern meines Helden :stuck_out_tongue:

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Er hält ja auch keine Taranteln, und trotzdem wolltest du ihn von einer stechen lassen. Also nimm doch etwas schriftstellerische Freiheit in Anspruch :stuck_out_tongue:

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Das wäre nach meinem Geschmack absolut daneben in der augenblicklichen Situation in der Geschichte.
Es ist zwar ein witziger Vorschlag, aber an der falschen Stelle.
Genau solche Effekthascherei stört mich oft beim lesen eines Buches.

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