Eine Verlobung zu dritt

Dieses Mal haben wir für unseren Schreibkurs an der vhs eine sehr ungewöhnliche Hausaufgabe bekommen. Wir sollen eine Hintergrundgeschichte über drei Personen schreiben, die sich miteinander verloben. Anbei also meine Geschichte.
Kritik ist ausdrücklich erwünscht!

Gruß

Super Girl

PS: Die drei Namen sind vorgegeben (Bernd F. - Gabriele P. - Udo S.)!
Und der Zeitungsausschnitt (siehe Text weiter unten) mit der Verlobungsanzeige in Anführungszeichen ist vorgegeben!

Die Verlobung

Gabriele gönnt mir wirklich nichts. Nicht einen einzigen Freund. Dabei kenne ich Udo und Bernd genauso lange wie sie!

In der sechsten Klasse der Hauptschule haben wir uns kennengelernt. Sofort habe ich mich in Bernd verliebt und sofort hat Gabriele mit ihm geflirtet. Dann kam Udo als Neuer in unsere Klasse. Wieder war Gabriele als Erste bei ihm. Ich hatte nicht den Hauch einer Chance. Weil Bernd jedoch immer noch mit Gabriele zusammen sein wollte, war er eifersüchtig auf Udo. Wegen dieser verzwickten Dreiecksbeziehung stritten sich die Jungs sogar. Doch Gabriele, die Ungerechtigkeiten nicht leiden konnte, beendete den Streit, indem sie verkündete: „Dann machen wir eben ein Date zu dritt!“

Gabriele war bei allen Mitschülern sehr beliebt. Sie schrieb gute Noten, schimpfte mit Thorsten und Olaf, den Schulhofraudys, zudem setzte sich für die Schwachen ein. Und ich fühlte mich einsam, da ich keine Freunde hatte. Was tat da Gabriele? Prahlte mir gegenüber, dass sie gleich zwei Liebhaber hatte. Udo, den Romantiker und Bernd, den Einfühlsamen.

Fünfzehn Jahre später bei unserem ersten Klassentreffen der ehemaligen Hauptschüler erzählte Udo von seiner Popsängerkarriere. Er hatte sich in der Musikbranche als „Don Diamond“ einen Namen gemacht. Darüber staunten alle, bis auf Bernd.

Alle wussten, dass Bernd und Udo mittlerweile beste Freunde waren. Nur an mir war diese Info vorbeigegangen. Bernd berichtete von seinem Job als Kfz-Mechatroniker, um schnell das Thema zu wechseln.

Gabriele erzählte nach Bernd weiter. Sie hatte einen Job als Verwaltungsangestellte in einer Behörde. Ich beneidete sie sofort darum, denn ich war eine einfache Postangestellte geworden.

Eigentlich hätte ich schon beim Klassentreffen hellhörig werden müssen, denn Bernd und Udo flüsterten miteinander. Worum es dabei ging, verstand ich nicht. Aber ich bemerkte, dass beide Händchen hielten. Wenigstens das hätte mich stutzig machen müssen.

Aber blind wie ich war, sollte ich all das erst fünf Jahre später erfahren und das ausgerechnet durch eine Zeitungsanzeige der Erlenfelser Nachrichten.

„Jetzt ist es soweit, wer es noch nicht wusste, wir geben es bekannt, oder wurde es erwartet? Ihre Verlobung geben bekannt: Bernd Fuchs, Gabriele Pohl und Udo Schmitt!“

Ich schlage mit der Faust auf meinen Esstisch, sodass Teller und Besteck scheppern. Gabriele gönnt mir wirklich nichts. Nicht einen einzigen Freund!

1 „Gefällt mir“

Gefällt mir sehr gut. Völlig logisch aufgebaut, bis auf den letzten Absatz. Wenn die Erzählerin Jahre nichts mit den dreien zu tun hatte, warum dann der Wutausbruch ?

Musst du die abgekürzten Nachnamen nicht auch mit angeben? Bernd F. …

Also in der Gegenwart.

Na vielleicht ist sie ja immer noch eifersüchtig…

Außerdem dachte ich mir, dass die Geschichte so „rund“ wird, wenn ich noch mal zum Anfang (in die Gegenwart) zurückkomme!

Außerdem dürfen wir uns die Nachnamen selber raussuchen. Nur die Anfangsbuchstaben müssen dazu passen!

Stimmt, habe ich falsch gelesen. Der Anfang und das Ende rahmen die Handlung ein. Dann sollte das Klassentreffen vielleicht nicht erst in fünfzehn Jahren stattfinden sondern früher?
( Was juckt mich, was vor fünfzehn Jahren war?)

Ich finde es gut gelungen. Irgendwo fehlte ein „sie“, ich schau morgen nochmal, wo.

Und ich find auch die Eifersucht und die Zeitspanne passt. Ich kenne Menschen, die exakt so sind - auch nach 25 Jahren.

Der Umstand, dass sich die Erzählerin selber leid tut macht es glaubwürdig, dass sie sich auch nach 15 Jahren noch in Eifersucht und erneutem Selbstmitleid suhlt.

Ich finde die Idee für die Geschichte zwar … bescheiden, aber deine Umsetzung dafür gut.

Das „sie“ fehlt im dritten Abschnitt. :wink: